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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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geirrt hatte. Der Custor holte zwei Messer hervor, prüfte ihre
Schärfe und legte sie neben sich.
    »Nur für alle Fälle«, erklärte er und zuckte mit den Schultern.
    »Wenn du das nächste Mal Leute einfach so in eine unbekannte Gegend entführst,
solltest du vielleicht ein paar Ausrüstungsgegenstände mitnehmen«, schlug
Holly an Suni gewandt vor. Rote Flecken zierten ihr Gesicht.
    »Ich bin ja bei euch«, versuchte Erik zu beruhigen.
    »Halt schön die Messer bereit, Gerrit«, bat sie daraufhin prompt.
    Der grinste breit, und Erik sah beleidigt drein.
    »Aber ihr seid doch große Magier«, warf Suni ein.
    »Klar, und Ungeheuer und Drachen sind unser Spezialgebiet. Alte Bekannte
sozusagen! Wir kennen sie alle aus Märchenbüchern«, gab er mürrisch zurück.
    Sie wusste darauf nichts zu sagen und sah auf ihre Hände.
     
     
    Lennart machte sich langsam Gedanken über seine Kameraden. Sie waren seit
Stunden weg. Auf dem Weg zu Sarkon begegnete er Adrian und Anna, die sich
ebenfalls sorgten.
    Die Wachen ließen sie ungehindert passieren. Der Raum mit den Kugeln war
leer. Lennart steuerte die erste Wache an und fragte nach dem Magier.
    »Er ist bei unserem Beherrscher.« Er wies auf die große Flügeltür am Ende des
Ganges. »Ich werde fragen, ob ihr empfangen werdet.« Er ließ sich ihre Namen
nennen und verschwand durch die Tür. Laute Stimmen waren zu hören.
    »Keine gute Stimmung«, raunte Adrian. »Oder Sunis Alter ist schwerhörig.«
    Der Gardist kam zurück und hielt die Tür auf. »Ihr dürft eintreten.« Laut verkündete
er ihre Namen.
    Sie betraten einen großen Raum. Links und rechts befanden sich runde Tische
mit hochlehnigen Stühlen. Am Ende des Raumes führten drei Stufen zu einer höheren
Ebene, auf der einige Sessel um einen goldverzierten Thron gruppiert waren.
Vor diesem stand ein kleiner, alter Mann im blauen Anzug mit goldenen Tressen
auf Ärmelaufschlägen und Schulter. Sein Gesicht war fast genauso rot wie der
Edelstein an seiner dicken Kette. Neben ihm stand Sarkon. Auch seine Wangen
zierte eine unnatürliche Röte.
    Kadim von Almantis wandte sich den Freunden zu. »Ich grüße euch und heiße
euch willkommen. Leider habe ich gleichzeitig die traurige Pflicht, euch davon in
Kenntnis zu setzen, dass meine Tochter eure Begleiter in die Magischen Felder
gelockt hat. Ich werde sie vergessen, wie ihr eure Freunde vergessen müsst. Es tut
mir leid. Sarkon wird euch nach Hause bringen.«
    Die Jugendlichen sahen ihn bestürzt an.
    »Das ist hoffentlich ein Scherz«, keuchte Anna.
    »Leider nein. Es ist nunmehr unabänderlich«, erwiderte der.
    Lennart sah ihn entgeistert an. »Wollt Ihr sagen, dass die Angelegenheit damit
für Euch erledigt ist?«, fragte er.
    »Nicht nur für mich«, bestätigte der und nickte. »Niemand kann die Felder
betreten und zurückkehren. So war es stets, so wird es immer sein.«
    »Wir müssen sofort mit Aeneas sprechen. Ihr müsst ihn herholen! Wir lassen
unsere Freunde nicht im Stich«, protestierte der Trainer mit fester Stimme.
    »Nie im Leben«, stimmte Adrian zu.
    Anna starrte Kadim wütend an. »Wir vergessen sie nicht einfach und kehren auf
keinen Fall ohne sie zurück.« Sie schluckte und schwieg.
    »Ihr müsst unseren Ringlord herholen«, verlangte Lennart erneut mit heiserer
Stimme. »Wir gehen nicht, ohne ihn vorher gesprochen zu haben.«
    Kadim sah seine jungen Besucher ungehalten an. Er war es nicht gewohnt, dass
seine Gäste, schon gar nicht Jugendliche, in diesem Ton mit ihm sprachen. Blass,
aber unerschrocken standen sie vor ihm. Suni hatte sich falsch verhalten. Er war
ihnen daher etwas schuldig.
    Er wies auf den linken Tisch. »Setzt euch! Sarkon, hol mir sofort diesen Ringlord
her! Schick die Truppe und verliere keine Zeit!«
    »Ich würde keine Truppen schicken«, riet Lennart. »So etwas mag er gar nicht.
Schicken Sie lieber nur einen, der höflich fragt.«
    Der Herrscher sah ihn an. Ihm wurde hier wenig Respekt entgegengebracht.
Diese Erdlinge hatten eine Lektion verdient. »Ich bin Kadim von Almantis, ich
befehle, ich frage nicht.«
    »Na, wenn das mal gutgeht«, zweifelte Adrian.
    »Ist es jetzt auf Rhanmarú nicht mitten in der Nacht?«, fragte Anna leise.
    Lennart nickte. »Wenn die Aeneas unsanft wecken, wird es übel.«
    Sarkon sah von einem zum anderen und glaubte, die Sorgen der Schüler zu verstehen.
»Unsere Gardisten sind gut ausgebildet. Sie werden euren Ringlord nicht
verletzen.« Verwundert sah er, dass

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