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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Trainer.
    Adrian wollte eine Frage stellen, aber Aeneas brachte ihn mit einer Handbewegung
zum Schweigen. »Ich erkläre euch das später. Jetzt erzähl endlich weiter,
Lennart.«
    Sein Gesichtsausdruck wurde immer grimmiger, je mehr sein Adjutant berichtete.
    »Ja, und dann haben sie gesagt, wir sollen sie vergessen und nach Hause
fahren«, schloss der. Beim letzten Satz klang seine ganze Empörung über dieses
Ansinnen der Gastgeber durch.
    »Was ist mit diesem Toten Land?«, fragte der Ringlord an Kadim gewandt.
    Es war dem Beherrscher anzusehen, dass er Mühe hatte, seine Fassung zu
behalten. Diese Leute behandelten ihn wie einen einfachen Bauern. Kein Respekt,
noch nicht einmal Höflichkeit wurde ihm entgegengebracht. Er zog empört die
Augenbrauen hoch und wartete darauf, dass er zumindest mit seinem Titel
angesprochen wurde. Niemals würde er ein solch ungehobeltes Benehmen hinnehmen.
    »Rechnet nicht mit meiner Geduld«, erklärte Aeneas in drohendem Ton. »Ich
mag es nicht, wenn jemand Jugendliche in Gefahr bringt. Also?«
    Kadim wurde bleich vor unterdrücktem Zorn, sah aber ein, dass das unbedachte
Verhalten seiner Tochter ihn in diese unangenehme Lage gebracht hatte. Daher
erwiderte er mit möglichst ausdrucksloser Miene: »Es schützt den Vulkanberg vor
Eindringlingen. Da es noch keinem gelungen ist, es zu durchqueren, gibt es keine
Berichte darüber. Wer immer hinter dem Portal verschwindet, ist verloren. Ihr
müsst Euch damit abfinden, dass Ihr dort niemanden befreien könnt.«
    »Unsinn!«, entgegnete der Ringlord ärgerlich.
    »Es nutzt keinem etwas, sich vor den Tatsachen zu verschließen«, beharrte der
Herrscher.
    Aeneas winkte nur ungeduldig ab. Er überlegte eine Weile und nickte dann.
»Erma, du bringst Lennart, Adrian und Anna nach Waldsee. Ich geh die Kinder
holen.«
    Er erntete allgemeinen Protest. Die Jugendlichen wollten nicht nach Hause,
Kadim erklärte, es sei verrückt anzunehmen, dass er die Vermissten retten könne
und seine Verlobte wollte auf keinen Fall, dass er allein ging. Alle redeten durcheinander,
versuchten sich gegenseitig zu überschreien, bis der Ringlord »Ruhe!«
brüllte. Sogar Kadim schwieg, zutiefst in seiner Würde verletzt.
    Aeneas bedachte ihn mit einem frostigen Blick. »Ihr mögt das mit Euren eigenen
Kindern handhaben, wie Ihr wollt, ich hole meine Schützlinge jedenfalls
zurück. Betet besser, dass es mir gelingt.«
    Dann wandte er sich seinen jungen Freunden zu. »Ich werde euch auf gar
keinen Fall mitnehmen. Es reicht, dass die anderen in Gefahr sind. Keine Angst,
ich schaff das schon«, fügte er beruhigend an.
    »Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass wir jetzt einfach nach Hause gehen?«,
wollte Adrian wissen. »Wir werden dir helfen. Ich lass meine Freunde nicht im
Stich.«
    Aeneas lächelte ihn milde an. »Ich will dich ja nicht verletzen, aber glaubst du
ernsthaft, du könntest etwas, was ich nicht kann?«
    Lennart fuhr aufgebracht hoch. »Glaubst du vielleicht, wir wären gemeinsam
nicht stärker als du allein?«
    »Guter Einwand«, lobte Adrian.
    Anna nickte wild. »Du hast selbst immer gesagt, dass es unsere Pflicht ist,
anderen zu helfen. Jetzt sollen wir nicht einmal unseren besten Freunden helfen?
Du erwartest doch nicht, dass wir einfach zugucken und abwarten was passiert?
Oder werden wir das auch wieder vergessen, wie diese Dämonenschlacht?«
    »Du kannst uns mitnehmen, oder wir werden dir folgen«, erklärte Lennart
bestimmt. Seine Kameraden nickten zustimmend.
    »Ihr wisst doch gar nicht, was euch erwartet«, protestierte der Ringlord.
    »Du denn?«, gab sein Adjutant giftig zurück.
    Aeneas wurde langsam ungeduldig. »Schluss jetzt! Ich werde euch nicht einer
unbekannten Gefahr aussetzen.«
    »Wir sind keine kleinen Kinder. Wir kommen mit«, brüllte Adrian, nunmehr
ebenfalls mit Wut in der Stimme. »Wo es einen Weg hineingibt, gibt es auch einen
hinaus.«
    »Ach, tatsächlich? Was du so alles weißt!«, entgegnete der Ringlord ruhig.
    Bevor noch einer etwas sagen konnte, gesellte sich Kadim zu ihnen. »Die Frage
hier sollte nicht sein, wer geht, sondern ob überhaupt jemand geht. Keiner weiß,
was hinter diesem Tor ist. Glaubt nicht, dass nicht schon große Magier vor Euch
versucht haben, zum Vulkanberg zu gelangen. Unzählige sind aufgebrochen, um
das Geheimnis zu lösen, und keiner kam jemals zurück. Es ist einfach unmöglich.«
    Sarkon kam näher und räusperte sich vernehmlich. »Es ist nicht

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