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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Fußmärsche zu unternehmen, und hängte
sich bei Adrian ein.
    »Was ist? Schon erschöpft?«, fragte er belustigt.
    »Ich bin ja schließlich kein Magier«, erwiderte sie empört.
    Ihr Begleiter lachte auf. »Du glaubst jetzt nicht wirklich, dass wir magische
Kräfte zum Gehen benutzen.«
    Holly rief plötzlich aufgeregt: »Aeneas, siehst du da vorn den riesigen kreisrunden
Fleck. Er ist ganz trocken. Ich hab das Gefühl, da ist irgendetwas. Da
kommt Kälte aus dem Boden.«
    »Ist mir aufgefallen«, bestätigte der.
    »Vielleicht hat Gerrit Glück und es ist ‘ne Eisdiele«, witzelte Adrian.
    »Ich sehe mir das mal an. Bleibt hier!«, befahl der Ringlord. Mit Erstaunen
nahm er zur Kenntnis, dass alle stehen blieben. Suni, Gerrit und Anna setzten sich
hin.
    »Hier geht eine Treppe in die Tiefe«, rief Aeneas. »Nicht zu erkennen, wohin
sie führt.« Er sah sich nochmals in der Gegend um. »Wir können stundenlang oben
weitergehen, oder es mit der Treppe versuchen. Irgendwelche Vorschläge?«
    Allgemeines Schulterzucken war die Antwort.
    »Gilt auch ‘ne Essenspause, noch besser mit ‘ner sich anschließenden Schlafpause
als Vorschlag?«, wollte Gerrit wissen.
    Der Ringlord grinste. »Hast recht, der Tag war lang genug. Wir machen jetzt
eine Rast und gehen morgen in die Tiefe. Langsam wird es mir hier oben langweilig.«
     
    Sie aßen und tranken zunächst schweigend. Jeder schien seinen eigenen
Gedanken nachzuhängen.
    »Und was war jetzt mit den Dämonen?«, fragte Lennart irgendwann.
    Aeneas seufzte auf und wollte gerade etwas sagen, als Erma ihre Hand auf
seinen Arm legte. »Lass nur, ich mach das.«
    Sie erzählte in sehr groben Zügen, was sich auf Rantaris abgespielt hatte: Dass
die Sprengung des Iridiums nicht nur Duncan befreit hatte, sondern leider auch
einen Schwarzmagier. Diesen hatten die Ringlords zusammen zwar besiegen
können, jedoch erst, nachdem es ihm gelungen war, Dämonen herbeizurufen. Mittels
einer wundersamen Kette hätten sie die Dämonen dann vertreiben können. Sie
beendete ihre Erzählung damit, dass der Rhanlord eine etwas andere Version der
Ereignisse zum Schutz der Anwesenden von der Oberin gehört hatte und dass diese
Dame, ebenfalls zum Schutz der Anwesenden, dann beschlossen hatte, dass es
sicherer sei, die Erinnerung zu löschen. Erma war sehr zufrieden mit sich und
lächelte ihren Verlobten stolz an. Der grinste übers ganze Gesicht.
    Holly runzelte die Stirn. »Das versteh ich nicht. Warum hat die Oberin dem
Rhanlord denn nicht die Wahrheit gesagt? Und warum sollen wir uns nicht mehr
daran erinnern?«
    Aeneas‘ Grinsen wurde noch breiter. »Ja, Erma, das würde mich auch interessieren.«
    Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. »Weil ihr nicht hättet da sein dürfen. Ihr
habt immerhin gegen ein Verbot verstoßen«, antwortete sie mit energischer
Stimme.
    Die Jugendlichen sahen sie verständnislos an.
    »Ein bisschen viel Aufwand, um eine Strafpredigt zu vermeiden, oder nicht?«,
meinte Lennart skeptisch und spielte mit seinem Lederarmband.
    »Eigentlich hätten wir eher einen Orden verdient. Also ich verstehe das überhaupt
nicht«, schloss sich Anna an.
    Erik schüttelte vehement den Kopf. »Mein Vater hat so getan, als ob er mich
auf der Erde das erste Mal gesehen hat. Bloß, weil wir nicht nach Rantaris gedurft
hätten? Das glaube ich einfach nicht.«
    »Viele scheinen zu wissen, dass wir auf Rantaris waren. Hier weiß es der ganze
verdammte Planet. Nur wir sollen uns nicht daran erinnern. Das ist doch Bockmist«,
ereiferte Adrian sich.
    »Wenn ich mich nur noch an erlaubte Dinge erinnern dürfte, hätte ich viel weniger
Erinnerungen«, erklärte Gerrit mit großer Aufrichtigkeit.
    Ermas Schultern sackten nach unten, sie rang die Hände und sah den Ringlord
Hilfe suchend an.
    Der blinzelte. »Kommst du nicht recht weiter?«
    Seine Verlobte war überhaupt nicht belustigt. Warum mussten diese Kinder
immer alles hinterfragen? Konnten sie nicht einmal einfach Ruhe geben? Ihre
Erklärung war so gut gewesen.
    Aeneas wandte sich an seine Begleiter: »Konzentriert euch und seht nur auf die
Bilder.«
    Eine Lichtsäule baute sich auf. Es erschienen kurze Ausschnitte von Rantaris:
der Kristallpalast, Wölfe und Seelenlose, Duncans Höhlen, Karon und Dämonen.
Die Erinnerung kam Stück für Stück wieder. Erma sah es an den teilweise entsetzten
Mienen der Jugendlichen. Gerrit lehnte sich gedankenverloren an Aeneas.
    Der strich ihm durchs Haar und

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