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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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verlegen drein und schubste ihn mit dem Wort »Spinner«
weiter.
    Holly und Erik grinsten sich an.

    Es wurde eine mühevolle und anstrengende Wanderung. Im Gänsemarsch stiegen
sie steil bergan. Nach drei Stunden erreichten sie ein kleines Plateau, auf dem
sie eine kurze Rast einlegen konnten.
    Suni fühlte sich schlapp wie nie zuvor. Ihre Knie waren wie Pudding, ihre Füße
brannten. Mit einem Seufzer ließ sie sich auf den Boden sinken.
    Adrian grinste sie an. »Das wird schon, Mädel! Sollst sehen, nach einigen
Tagen merkst du gar nichts mehr.«
    Suni erschauerte beim Gedanken daran, diese Tortur nur noch einen Tag länger
ertragen zu müssen. Karem starrte ihn ebenfalls ungläubig an.
    Wasser, Brot, Käse und Hartwurst wurden herumgereicht. Die muntere Unterhaltung
der Jugendlichen drehte sich um Olivia und Annas neuen Freund Jakob.
Karem bewunderte ihre Zähigkeit und ihre Gabe, sich nach bedrohlichen Situationen
umgehend wieder mit irgendwelchen Nebensächlichkeiten zu beschäftigen.
Gerrit, eben knapp dem Tode entronnen, stritt sich nun mit Anna darüber, ob Jakob
rote oder, wie sie behauptete, kastanienbraune Haare hatte.
    Nach einer Stunde machte man sich erneut auf den Weg.
    Auf dem Gipfel angekommen, konnten sie hinter sich den toten Wald sehen und
vor sich ein weites Feld mit trocknem Gras. In der Ferne sahen sie Rauch aufsteigen.
    Der
Abstieg war nicht weniger anstrengend als der Aufstieg. Aber endlich war
der Berg überwunden.
    Ohne Aufforderung wurden Schlafsäcke ausgepackt und das Kochgeschirr
hervorgeholt. Einige trockene Büsche dienten als Feuerholz.
    Fleischstücke vom Riesenvogel gaben erneut eine hervorragende Mahlzeit.
    Gleich nach dem Essen rollten sich alle müde in ihre Schlafsäcke. Suni hoffte
fast, dass sie nie wieder aufwachen würde. Sie war sich sicher, dass sie nie einen
Fuß in die »Magischen Felder« gesetzt hätte, wenn sie geahnt hätte, wie anstrengend
der Marsch werden würde.

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    Kapitel 8
    Am nächsten Morgen machten sie sich erneut auf den Weg. Am späten Nachmittag
verließen sie die steinernen Ausläufer des Berges.
    Fast hüfthohes, trocknes Gras bewegte sich leicht im Wind. Nebelschwaden
zogen vorüber. Es war merklich kühler als zuvor.
    »Spürt ihr das?«, fragte Erma. »Es gibt hier keine Möglichkeit, Magie anzuwenden.«
    »Das kenn ich doch«, bemerkte Lennart. »Hat mir damals gar nicht gefallen.«
    »Nun stell dich mal nicht so an, Kumpel. Es gibt Leute, die laufen zeitlebens
ohne Magie rum«, rügte Adrian munter.
    »Aber nicht auf fremden Planeten«, gab der zu bedenken. »Auf der Erde hätte
ich damit auch keine Probleme. Doch das hier weckt schlechte Erinnerungen an
Rantaris.«
    »Möchten unsere jüngeren Expeditionsteilnehmer vielleicht irgendetwas sprengen?«,
fragte der Ringlord und lächelte seine Mitstreiter an.
    Erik sah ihn böse an. »Hör ich da einen leisen Hauch von Vorwurf in deiner
Stimme?«
    Adrian blieb stehen und lachte. »Jetzt weiß ich endlich wieder, warum ich mit
Dynamitstangen im Rucksack rumlaufe. Ich hab mich die ganze Zeit gefragt,
woher die kommen.«
    Erik sah ihn erstaunt an. »Du hast die Dinger immer noch bei dir?«, fragte er.
    »Wenn ich schon mal welche habe. Wer weiß, wozu sie mal gut sind«, antwortete
sein Freund grinsend. »Sind aber nur zwei. Die restlichen hat dein Vater mir
für den Schacht gemopst.«
    »Wenn jetzt Feinde kommen, könnt ihr die gar nicht magisch vernichten?«,
fragte Suni angstvoll.
    »Nein!«, gab Adrian kurz und prägnant zu.
    »Was machen wir denn dann?«, fragte sie weiter und riss die Augen auf.
    »Kämpfen, verstecken, laufen, ergeben, kommt ganz darauf an, wer oder was
kommt und wie viele kommen«, erklärte Erik.
    Suni und Karem blickten sich unbehaglich an.
    Anna hatte sich derweil umgesehen und gar nicht zugehört. »Da ist der Vulkanberg.
Mir kommt es so vor, als kämen wir ihm gar nicht näher. Seid ihr sicher, dass
wir auf dem richtigen Weg sind?«
    »Solange wir ihn vor uns haben, wird’s schon stimmen«, meinte Adrian.
    »Es wird hier auch nicht dunkel«, beschwerte sich Holly. »Ich verliere jedes
Zeitgefühl.«
    »Könnte sein, dass jetzt bei uns Essenszeit ist«, schlug Gerrit vor.
    »Du denkst echt nur mit deinem Magen«, tadelte Erik und schüttelte vorwurfsvoll
den Kopf.
    »Noch nicht«, erklärte Aeneas. »Weiter!«
    »Ich hasse diese ewig langen Wanderungen. Ich bin doch kein Pfadfinder«,
schimpfte Adrian.
    »Haltet den Mund!«, befahl der

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