Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
Vom Netzwerk:
Ringlord. »Passt lieber auf! In diesem Gras
könnte sich Allerlei verstecken oder anschleichen.«
    Die Custoren griffen, wie auf ein Kommando, zu ihren Schwertern.
    »Warum muss er uns immer so erschrecken?«, beschwerte sich Adrian. »Es
reicht doch, wenn wir uns erschrecken, wenn es was zum Erschrecken gibt. So lauf
ich jetzt mit einem blöden Gefühl im Magen herum und weiß noch nicht einmal,
ob das nötig ist.«
    »Aber so sind wir vorbereitet«, erklärte Erik seinem Freund.
    »Ach ja? Worauf denn?«, wollte der prompt wissen.
    »Hier riecht es komisch«, bemerkte Holly und zog die Nase kraus.
    »Igitt«, schimpfte Gerrit neben ihr. »Ich wäre bald in ein Häufchen getreten.
Der stinkt so.«
    »Was heißt hier Häufchen? Das Ding könnte von einer Kuh, was red ich, vom
Elefanten stammen«. Holly drehte sich mit angewidertem Gesicht weg.
    »Aeneas, da kommt vielleicht ein Elefant. Darf Erik dann schießen?«, fragte
Adrian vergnügt.
    »Wir sind nicht allein hier«, flüsterte der. »Passt also wirklich auf und knebelt
Adrian, wenn der nicht endlich ruhig ist!«
    Der stieß empört einige Brummlaute aus.
    Es wurde ihm geantwortet. Ganz aus der Nähe hörten sie tierische Laute. Sie
blieben wie angewurzelt stehen und lauschten. Es erklang leises Piepsen.
    Aeneas sah Erma, Lennart und Gerrit an. »Haltet die Bögen bereit!« Dann gab
er Adrian ein Zeichen, ihm zu folgen, und ging vorsichtig mit gezücktem Schwert
in die Richtung der Geräusche.
    Der Ringlord schob das Gras auseinander. Vor ihnen war ein Nest mit sechs
kleinen Bewohnern.
    »Was sind denn das für Teile?«, flüsterte Adrian. Die sehen ja aus, wie zweibeinige
Salamander.«
    Hinter ihm ertönte ein lautes, hohes Kreischen. Er wirbelte gleichzeitig mit
Aeneas herum. Ein Ding, um die fünf Meter lang, das - weil auf zwei Beinen
gehend und mit unterentwickelten oberen Extremitäten - aussah wie eine Kreuzung
aus Salamander und Tyrannosaurus Rex, tauchte vor ihnen aus dem Gras auf und
zischte. Eine schmale Zunge schnellte dabei aus dem Maul. Ein Pfeil prallte am
Hals ab, ein zweiter am Körper. Die Echse beachtete die Schützen nicht, sondern
kreischte und stürmte auf die Nestbesucher zu.
    »In Deckung«, brüllte der Ringlord. »Das Vieh ist gepanzert.«
    Adrian rollte sich nach links weg und war gerade wieder auf den Beinen, als der
Schwanz der Echse ihn zu Fall brachte. Er keuchte auf. Seine Hüfte und seine
Oberschenkel brannten wie Feuer.
    Aeneas war nach rechts weggetaucht und schlug jetzt mit dem Schwert auf das
Vieh ein. Es klang, als würde er auf Stein schlagen. Funken sprühten. Adrian hieb
auf den Schwanz der Bestie ein, um sie vom Ringlord wegzulocken und machte
eine olympiareife Flugrolle, um sofort aus ihrer Reichweite zu kommen.
    Erma, Lennart und Gerrit kamen mit gezückten Schwertern angerannt.
    »Bleibt, wo ihr seid!«, brüllte der Ringlord. »Ihr könnt hier nichts ausrichten.
Ziel auf die Augen, Adrian, Augen oder Maul!«
    Pfeile flogen aus dem hohen Gras am Kopf der Echse vorbei. Wütend drehte
sich die Bestie. Diesmal fegte ihr Schwanz Aeneas von den Beinen. Er verlor sein
Schwert und landete genau neben dem Nest mit den schreienden Kleinen auf dem
Rücken.
    »Mann, pass auf!«, brüllte Adrian.
    Die Echse stürzte sich kreischend auf den Ringlord. Der rollte sich in Ermangelung
einer anderen Alternative mitten in das Nest, um sich vor den Krallen des
Untiers in Sicherheit zu bringen. Die Kleinen piepsten ängstlich. Die Echse stoppte
den Angriff, den Kopf drohend nach vorn geschoben. Das Kreischen verstummte.
Aeneas spürte, dass Adrian hinter ihn kroch, um in eine günstige Schussposition zu
kommen. Die Bestie hatte den Kopf gesenkt. Dicke Wülste beschatteten die
Augen. Eine denkbar schlechte Möglichkeit, sie mit einem Pfeil zu treffen.
    »Ich hab kein vernünftiges Ziel«, flüsterte der Junge.
    Die Echse warf den Kopf lauschend nach oben, nur, um ihn gleich wieder drohend
zu senken. Aeneas überlegte fieberhaft. Was passierte, wenn Adrian nicht
traf? Er hatte kaum eine Möglichkeit, zu fliehen. Das Ding stand genau über ihm,
aber es griff nicht an. Offensichtlich sollte nur die Brut geschützt werden. Die
Echse wollte ihn vertreiben, nicht unbedingt töten. Der Feind war zu dicht beim
Nachwuchs. Aeneas schob sich vorsichtig etwas nach hinten und erhob sich langsam,
bemüht, nicht die Kleinen zu berühren. Die Echse beobachtete jede seiner
Bewegungen. Eines der schreienden Winzlinge

Weitere Kostenlose Bücher