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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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der Nähe ist?«, fragte Erik besorgt.
    »Wenn sie keinen eigenen Nachwuchs haben, vielleicht wollen sie dann ja
Gerrit adoptieren«, schlug Adrian vor.
    »Das könnte klappen«, gab Lennart lachend zu. »Unser Kurzer ist so niedlich.«
    Der schnitt ihnen eine Grimasse.
     
    »Himmel, was tust du denn da?« hörten sie Aeneas aufkeuchen.
    »Ich desinfiziere die Wunden. Vielleicht brauchst du ja deinen Arm später noch
einmal«, war Ermas unterkühlte Antwort.
    »Das war nur ein Kratzer«, beschwerte er sich.
    »Was sagst du das mir? Mach ich hier so ein Theater oder du?«, tadelte seine
Verlobte prompt.
    Offensichtlich wusste er darauf nichts zu sagen.
    »Er hätte sie vorher nicht reizen dürfen«, flüsterte Erik Adrian zu.
    »Ja, ganz schön dämlich«, antwortete der und kicherte unterdrückt. »Frauen
können ja so gemein sein.«
    »Das stimmt gar nicht«, protestierte Holly umgehend.
    »Du natürlich nicht«, versuchte Erik, zu beschwichtigen. »Er meint so Frauen
im Allgemeinen.«
    »Mein ich gar nicht«, widersprach Adrian. »Ich meine Erma im Besonderen.«
    »Es geht weiter«, befahl Lennart nach einem Seitenblick auf den Ringlord.
»Wir suchen einen möglichst sicheren Rastplatz zum Schlafen.«
    »Hoffentlich finden wir schnell einen«, stöhnte Suni. »Ich bin schlapp.«
    »Mir würde reichen, wenn wir nicht noch einer Echse begegnen. Dann wäre ich
ganz zufrieden«, antwortete Adrian.
     
    Schon von Weitem sahen sie ein kleines Wäldchen und gingen zielsicher darauf
zu.
    »Wollen wir wirklich dahin?«, fragte Gerrit mit heiserer Stimme.
    »Die tragen Blätter«, beruhigte Lennart. »Es ist nur ein Wald.«
    Sie gingen zwischen Bäumen hindurch, die an Buchen und Eichen erinnerten.
    »Die Marù von der Erde haben in der Umweltgestaltung ganze Arbeit geleistet«,
erklärte Aeneas. »Ich fühle mich immer wieder fast heimisch.«
    Lennart nickte. »Noch heimischer würde ich mich fühlen, hätten sie dazu auch
die Bestien erledigt.«
    Alle stimmten ihm zu.
    Sie erreichten eine Ruine. Mauern aus grauem Felsgestein sahen aus, als hätte
der Erbauer es sich vor der Vollendung des Gebäudes anders überlegt. Moos und
Flechten rankten an den halbfertigen Wänden. Doch das Gemäuer schien halbwegs
Schutz zu bieten vor Wind und ungebetenen Gästen.
    Sie besorgten sich erst einmal Holz. Bald prasselte ein kleines Feuer. Erma
kochte Brühe. Noch hatten sie genügend Vorräte und konnten einen Eintopf
zubereiten.
    »Wir brauchen demnächst Wasser und Fleisch«, bemerkte Holly nach einem
Blick auf ihren Proviant.
    »Obst wäre auch nicht schlecht«, fügte Anna an.
    »Oder eine große Pizza«, schwärmte Gerrit.
    Erma reichte ihrem Verlobten Brühe. Der sah sie skeptisch an.
    Sie lachte. »Nimm ruhig! Sie ist nicht vergiftet, nicht einmal zu heiß und du
kannst sie bestimmt vertragen.« Er nahm den Becher, und sie wandte sich ab.
    »Du bist sehr geschickt mit Frauen. Ich bin beeindruckt«, raunte Lennart ihm
schmunzelnd zu. Er erntete einen bösen Blick und lachte. Leise schlug er vor:
»Wenn du die Stimmung auflockern willst, solltest du dir vorher überlegen, ob
Erma das auch versteht. Sie kennt dich noch nicht so furchtbar lange, weißt du?«
    »Was sagst du das jetzt?«, beschwerte sich der Ringlord.
    »Weil es bestimmt ein nächstes Mal gibt«, erwiderte er.
     
    Es wurde ein recht schweigsames Mahl. Sie waren zu müde, um sich zu unterhalten.
Es wurden vorsichtshalber Wachen eingeteilt, bevor man sich in die Schlafsäcke
kuschelte.
     

Kapitel 9
    Am nächsten Tag machte man sich nach einem ausgiebigen Frühstück wieder
auf den Weg.
    Die Landschaft veränderte sich ein wenig. Das Gras war nicht mehr so hoch.
Vereinzelt ragten Bäume in den Himmel. Kleinere Hügel und Felsen boten etwas
Abwechslung. Ein Vogelschwarm war in der Ferne zu sehen.
    »Sollen wir uns einen Braten schießen?«, schlug Gerrit vor.
    »Gute Idee! Wir müssen nur dichter ran«, stimmte Aeneas zu.
    Sie rannten darauf zu, erkannten aber bald, dass das gar nicht nötig war. Der
Schwarm kam auf sie zu. Sie legten die Bögen an. Vier Vögel fielen vom Himmel.
Die anderen wechselten den Kurs und drehten ab.
    Adrian schüttelte den Kopf. »Fünf Schützen, vier Beutestücke! Einen haben wir
hoffentlich doppelt getroffen, sonst ist das peinlich.«
    Gerrit nickte versonnen.
    Aeneas und Lennart sprinteten schon auf den Hügel, um die gefallenen Vögel
einzusammeln.
    »Machen die glatt ein Wettrennen draus.« Anna schüttelte

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