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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Jugendlichen schlugen sich
gegenseitig lachend und jubelnd auf die Schultern.
    Erma schnappte sich Erik und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Das war
einfach klasse. Was für eine Idee?! Du bist unser wahrer Retter«, jubelte sie überschwänglich.
    Der errötete leicht, strahlte aber übers ganze Gesicht.
    »Dass das geklappt hat, ich glaub es nicht«, freute Holly sich und küsste ihn
ebenfalls.

    Aeneas und Lennart kamen lachend auf sie zu.
    »Mensch Leute, das war echt unglaublich«, rief der Jüngere schon von Weitem.
    Sie fielen sich erst einmal glücklich in die Arme. Der Ringlord lobte Einfallsreichtum
und Ausführung gleichermaßen und klopfte Erik mehrfach auf die Schulter.
    »Nicht küssen!«, bat der mit gehetztem Blick.
    »Ich dachte, mein letztes Stündlein hätte geschlagen«, bekannte Lennart.
    »Dein? Dass ich nicht lache! Du meinst wohl eher mein letztes Stündlein, wenn
es nach dir gegangen wäre«, protestierte der Ringlord grinsend.
    »Nicht zu vergleichen mit dieser Lösung, aber meine Idee war auch nicht
schlecht, zumindest für die meisten hier«, erwiderte der mit großem Selbstbewusstsein
in der Stimme.
    Er gab seinen Freunden, sehr zu deren Erheiterung, dann einen knappen Bericht
über ihre eigenen Überlegungen im Angesicht des Feindes. Vor allem seine Erklärung,
Aeneas hätte offensichtlich mehr Angst vor Erma als vor der Echse gehabt,
sorgte für wahre Lachstürme. Sogar Erma lachte herzhaft mit, was ihrem Verlobten
die Stirn runzeln ließ.
    Suri und Karem, die sich noch nicht von ihrem Schreck erholt hatten, starrten
die Rhan ungläubig an. Es waren schon eigenartige Typen, die umgeben von
Gefahren ständig gut gelaunt schienen, sich gegenseitig verspotteten und darüber
gemeinsam lachten.
    Die Männer hatten die Explosion ohne größere Verletzungen überstanden. Einzig
Lennart hatte eine Platzwunde über dem rechten Auge, wohl von einem
Panzerteil der Echse. Erma bestand darauf, sie vorsichtshalber zu desinfizieren. Er
ließ die Behandlung klaglos über sich ergehen und erhielt ein Lob von ihr. Sie
erklärte, dass sie es sehr erfreulich fände, dass es noch Männer gäbe, die nicht bei
jedem Wehwehchen gleich laut rumjammerten.
    Adrian knuffte Aeneas grinsend in die Seite: »Sieh mal nicht so betrübt drein.
Ich bin mir sicher, sie will dich nur necken. Sie hält dich bestimmt nicht für ein
Weichei.«
    »Den Trost hab ich jetzt gebraucht«, erwiderte der Ringlord trocken.
    Erik versuchte, sein Lachen in ein Summen übergehen zu lassen, als er den
Blick seines Vormunds auffing.
    »Wo sind die Vögel?«, fragte Gerrit plötzlich.
    Aeneas zuckte die Achseln. »Zwei haben es überstanden, die anderen sind
leider in Flammen aufgegangen.
    Der Junge sah Erik vorwurfsvoll an. »Noch nicht einmal mit Dynamit kannst du
sorgfältig umgehen.«
    Der Ringlord sah ihn belustigt an. »Hättest du lieber die Vögel an Stelle von
Lennart und mir?«
    »Ist das eine Fangfrage?«, wollte Gerrit wissen und runzelte die Stirn.
    »Ich geb´s auf«, murmelte der. »Alles klar, ich rangiere hinter einem Braten.«
    Karem sah seine Schwester an und flüsterte: »Deine Freunde scheinen nur
wenig Respekt vor ihrem Meister zu haben und er scheint auch gar keinen zu fordern.
Das ist seltsam.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube, sie haben sogar sehr viel Respekt, sie
zeigen ihn nur anders. Adrian sagt, sie seien eher so etwas wie eine Familie.«
    »Wie unsere jedenfalls nicht«, erwiderte ihr Bruder.
    Suni konnte nur zustimmend nicken. »Es ist schon merkwürdig: Manchmal
denke ich, sie mögen sich nicht, weil sie sich so oft ärgern und so komische Sachen
sagen, aber dann helfen sie sich wiederum immer gegenseitig.«
     
    Sie machten sich auf den Weg zur vermeintlichen Brücke. Die Stimmung war
ausgesprochen heiter. Auch eventuell auftauchenden Echsen fühlte man sich
gewachsen, solange Adrian noch eine Dynamitstange besaß.
    Der Anblick der Brücke ernüchterte sie spontan. Seile und Hölzer, anscheinend
locker miteinander verbunden, führten über einen Abgrund, dessen Länge zirka
zwanzig Meter betrug und dessen Tiefe nicht einmal zu schätzen war. Ein Handlauf
war bereits teilweise Winden oder anderen Unbillen zum Opfer gefallen.
Ganze Seilstücke baumelten hinunter. Der zweite Handlauf sah ebenfalls nicht
vielversprechend aus. Die Brücke flößte ihnen eine Vielzahl unterschiedlicher
Gefühle ein, Vertrauen gehörte nicht dazu.
    »Ich geh jetzt mal davon aus, dass

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