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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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lachend den Kopf.
»Ich hab gar nicht gewusst, dass unser Trainer so schnell ist. Wollen wir Wetten
abschließen?«
    Sie wollten die Wettkämpfer gerade anfeuern, als Holly wild mit der Hand
wedelte.
    »Du lieber Gott!«, stieß sie aus.
    Eine Panzerechse, bisher verdeckt durch einige Felsen, war offensichtlich auf
die Läufer aufmerksam geworden.
    »In Deckung«, flüsterte Erma.
     
    Die Männer hatten die Hügelkuppe fast gleichzeitig erreicht. Lachend und keuchend
blieben sie stehen.
    »Zurück gehen wir aber«, schlug Lennart atemlos vor.
    »Nur, wenn du zugibst, dass ich gewonnen habe«, erwiderte der Ringlord.
    »So erringst du deine Siege? Schande und Schmach über dich! Ich gebe im
Leben nichts zu.«
    »Na gut, dann eben unentschieden, doch den Versuch war´s wert«, erklärte sein
Freund mit lachender Stimme und sammelte zwei Vögel ein.
    »Da ist ‘ne ziemlich tiefe Schlucht.« Lennart zeigte auf die andere Seite des
Hügels. »Wie sollen wir denn da rüberkommen?«
    Beide sahen sich um.
    »Da hinten, ist das eine Brücke?«, fragte Aeneas.
    »Bin ich Hellseher? Könnte aber sein«, antwortete sein Begleiter. Auch er hatte
zwei Vögel gefunden. Einer war tatsächlich mit zwei Pfeilen gespickt.
    »Dann halten wir uns gleich östlich und sehen uns das an«, erklärte der Ringlord.
    Sie drehten sich um und blieben wie angewurzelt stehen. Am Fuße des Hügels
stand eine Panzerechse und schnitt ihnen den Rückweg ab.
    »Scheiße«, murmelte Aeneas frustriert.
    »Wartet die auf uns?«, fragte Lennart seufzend.
    »Na, bestimmt nicht auf den nächsten Bus.«
    »Ich meine, warum kommt das Ding nicht näher?«
    »Weil es vermutlich weiß, dass hinter uns eine Schlucht ist und wir irgendwann
zu ihm kommen müssen«, war die wenig vielversprechende Antwort.
    »Bebt jetzt vielleicht die Erde?«, fragte Lennart, ohne den Blick von der Echse
zu nehmen.
    »Könnte durchaus sein«, erwiderte Aeneas. »Mist! Ich hab meinen Bogen nicht
dabei.«
    »Hätte ich meinen dabei, hätte ich ihn dir geliehen. Ich sag das nur wegen der
guten Absicht«, sagte sein Begleiter. »Kannst du die anderen sehen?«
    »Keine Spur! Halten sich wohl versteckt.«
    »Wenn sie schlau sind. Glaubst du, der gibt sich vielleicht mit den Piepmätzen
zufrieden?«
    Aeneas warf einen kurzen Blick auf die Vögel und dann auf seinen breitschultrigen
Begleiter. »Was würdest du tun?«, fragte er.
    Lennart grinste schwach. »An seiner Stelle würde ich mich mit dir begnügen.
Du lenkst das Vieh ab und ich führe die anderen derweil zur Brücke.« Auf den
empörten Blick seines Freundes hin ergänzte er: »Du bist schließlich der geschicktere
Kämpfer von uns beiden und ich gebe nunmehr unumwunden zu, dass du auch
der Schnellere von uns bist. Bist du jetzt glücklich? Außerdem bin zu jung, um
mich zu opfern. Du hast zehn Jahre mehr auf dem Buckel.«
    »Sag mal, wie kommt es, dass du so viele Freunde hast?«, wollte der wissen.
    »Weil ich immer so gute Ideen habe«, erwiderte sein Begleiter prompt.
    »Die Idee ist ja vom Ansatz her nicht schlecht, aber was ist, wenn das mit dem
Opfern nicht klappt? Was glaubst du, was Erma mit mir macht, wenn die mich
hinterher in die Finger kriegt?«
    »Das biege ich wieder hin. Ich komme mit Frauen ganz gut zurecht.«
    »Also, ich geh jetzt links den Hügel runter und versuch die Echse abzulenken?
Wenn das Ding mir folgt, rennst du zu den anderen und dann Richtung Brücke?«,
fragte Aeneas noch einmal nach.
    »Kehr nicht den Helden raus!«, schimpfte sein Freund sofort. »Das war ein
Scherz.«
    »Was willst du? Hier Wurzeln schlagen? Glaubst du, das Ding schläft irgendwann
einfach ein?«
    Die Echse bewegte sich einige Meter auf sie zu. Lennart hielt unwillkürlich die
Luft an. Mit einer Waffe hätte er sich schon mehr als unwohl gefühlt, ohne jede
fühlte er sich ausgeliefert. Er spürte, wie sich seine Körperhaare aufstellten.
    Plötzlich schossen Brandpfeile auf sie zu. Gut gezielt senkten sie sich um die
Echse und setzten das trockene Gras in Brand. Das Tier kreischte laut auf, erstarrte
jedoch. Etwas segelte durch die Luft und landete im Feuerkreis.
    Bevor die Männer begriffen, was geschehen war, gab es eine gewaltige Explosion.
Sie warfen sich auf den Boden. Panzerteile und brennende Knochen der
Echse prasselten auf sie nieder.
    »Gott, ist das schön«, brüllte Lennart und rollte sich hin und her, um die Flammen
zu ersticken.
     
    »Toller Wurf, Erik«, lobte Adrian begeistert. Die

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