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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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lässige Fassade!«
    »Das trifft mich jetzt«, klagte er schläfrig.
    Sie strich ihm eine feuchte Haarsträhne aus dem Gesicht. »Dann sag mir bitte
ganz ehrlich: Wie fühlst du dich?«
    »Ganz ehrlich?« Er überlegte und sagte: »Beschissen!«
    Seine Verlobte sah ihn zärtlich an und küsste ihn. »Oh, Schatz, das ist gut, das
ist sogar sehr gut! Dann schlaf jetzt.«
    Er schloss sofort die Augen.
    Sie war zufrieden. Mit »Beschissen« konnten sie beide leben. Wäre es ihm
schlechter gegangen, hätte er wieder irgendeine blöde Bemerkung gemacht, um sie
nicht zu ängstigen. »Beschissen« war richtig gut!
    Ailina, die aufgewacht war, weil ein Stein sie gedrückt hatte, hatte die letzten
Sätze der Unterhaltung mitbekommen. Entgeistert starrte sie Erma an, die selig vor
sich hin lächelte. Diese Frau war doch herzlos und offensichtlich lag ihr nicht das
Geringste am Ringlord.
     

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    Kapitel 16
    Gerrit fand es gar nicht lustig, in der Dämmerung geweckt zu werden. Er war
noch hundemüde. Die Zauberworte »Erik wartet!« brachten ihn sofort auf die
Beine. Gerührt stellte er fest, dass die anderen bereits Frühstück vorbereitet hatten.
    Am Vorabend hatten sie sich in die Schlucht zurückgezogen, um dort zu übernachten.
Die Felswände boten mehr Schutz und der Boden war weicher. Er hatte
Mühe gehabt, einzuschlafen. Obwohl er ziemlich fertig gewesen war, hatte eine
seltsame Beklemmung Besitz von ihm ergriffen. Die Atmosphäre strahlte Feindseligkeit
aus. Lennart und Holly hatten wohl ähnlich empfunden. Sie hatten das
Feuer die ganze Nacht über brennen lassen. Das einzig Gute war, dass sie ihre
magischen Fähigkeiten wieder anwenden konnten.
    Am Morgen war es noch empfindlich kühl und feucht.
    »Was die anderen jetzt wohl machen?«, überlegte Holly.
    »Vermutlich ebenfalls frühstücken«, antwortete Lennart und erntete einen bösen
Blick von ihr.
    »Das hab ich nicht gemeint!«, grollte sie.
    »Ich weiß«, gab ihr Trainer zu. »Ihnen wird’s schon gut gehen. Erik ist nicht so
leicht aus der Bahn zu werfen. Der Drache wird ihm auch nichts antun, da er ihn
für die Eier benötigt. Und Erma und die anderen sind ihnen dicht auf den Fersen.«
    »Und Aeneas?«, murmelte sie leise.
    Er versuchte, ein aufmunterndes Grinsen aufzusetzen. »Der ist ausgesprochen
zäh, wie wir wissen. Sein väterliches Erbe ist diesbezüglich nicht zu unterschätzen.
Und Erma und Anna kriegen ihn garantiert wieder hin. Beide sind klasse Heiler.«
    »Die machen das«, stimmte Gerrit zu. »Das Hochzeitsdatum steht fest. Da wird
Erma sich weder von Ailina noch vom Drachen in die Suppe spucken lassen.«
    Seine Kameraden nickten lächelnd.
    »Ich kann meine Magie wieder spüren und finde das nicht einmal beruhigend.
Es ist hier so merkwürdig«, bemerkte Holly und schüttelte sich unwillkürlich. »Ich
hab ein ganz schlechtes Gefühl.«
    »Ich auch«, bestätigte Gerrit. »Erst dachte ich, das wäre der Hunger, dann
dachte ich, es wäre die Müdigkeit und dann ... war es nichts von beidem.«
    »Und ich hatte gehofft, ich hätte mich mit meinen Wahrnehmungen geirrt«,
stöhnte Lennart. »Vielleicht sollten wir vorsichtshalber die Dragansalbe nehmen«
    Er wandte sich an Lynnea. »Ist es noch weit zum Schrein?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich denke nicht. Nach der Schlucht soll ein Friedhof
kommen und dahinter der Schrein. Wir müssen nur den Friedhof finden.«
    »Friedhof!«, murmelte Gerrit mit einem Schaudern. »Schade eigentlich, dass
Karem nicht bei uns ist. Der steht doch auf solche Sachen.«
    Lennart reichte die übelriechende Salbe herum.
    Holly verzog angewidert das Gesicht. »Kein Wunder, dass die Drachen die Dragan
nicht fressen. Ich stinke wie ein Misthaufen!«
    Gerrit nickte zustimmend. »Bevor du Erik triffst, solltest du dich waschen. Tust
du es nicht, erschreck nicht, wenn er bei der ersten Umarmung in Ohnmacht fällt!«
     
    Sie machten sich auf den Weg. Das Gefühl der Beklemmung wuchs. Gerrit
meinte, ein ständiges Wispern zu hören, und blickte sich permanent nach allen
Seiten um. Ihn überlief eine Gänsehaut. Immer wieder war er versucht, nach dem
Bogen zu greifen, obwohl weit und breit nichts zu sehen war. Nur weiße Steine, so
weit er blicken konnte. Eine Hand hatte er vorsichtshalber fest um seinen Schwertknauf
gelegt.
    Holly schrie erschrocken auf. »Irgendetwas hat mich gestreift«, keuchte sie und
sah sich hektisch um. »Doch ich kann gar nichts entdecken.«
    »Ich finde es hier

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