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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Drachen ist: Ich werde ihn in Fetzen reißen.« Mit
diesen Worten riss er am Zügel und galoppierte zurück.
    Erik schmeckte Blut. Seine Lippe war aufgeplatzt. Er hatte das Gefühl, mindestens
zwei lockere Zähne zu haben. Seine rechte Wange brannte wie Feuer. Als
Damian ihm aufhalf, bemerkte er, dass seine Knie butterweich waren.
    »Sei bloß vorsichtig!«, warnte der leise. »Ich weiß ja nicht, ob du alle Körperteile
zum Zaubern brauchst. Der Drache könnte auf komische Ideen kommen,
wenn du ihn wütend machst.«
    Erik sackte noch mehr zusammen. Aber zumindest mussten sie um die Berge
herum.
    Er schaffte es nur mit Damians Hilfe, auf den Jago zu kommen.
    Als sie den Anfang des Weges erreicht hatten, stellte er mit Erleichterung fest,
dass der Drachenmeister eine Pause beschlossen hatte. Es war zu spät, um den
langen Weg in Angriff zu nehmen.
    Erik hatte keinen Appetit, er dachte an seine Freunde. Wo mochten sie jetzt
sein? Wie mochte es ihnen gehen? Ob sie alle noch lebten? Seine Augen wurden
feucht, als er an Aeneas dachte. Er war nicht doof. Nach anfänglicher Erleichterung
war ihm eingefallen, dass der Drache ihn vielleicht nicht erreichen konnte,
weil der bereits tot war.
    »Iss«, kommandierte der Alte. »Du wirst uns morgen nicht behindern, weil du
zu schwach bist.«
    Er nahm sich gehorsam ein Brot, biss ab und meinte, Sägespäne zu kauen.
    Der Drachenmeister lachte bösartig. »Du hoffst auf deine Freunde? Sie werden
nicht kommen. Dein Anführer ist entweder schon tot oder wird bald am Drachenfieber
sterben. Deine kleinen Kameraden werden sich kaum allein auf den Weg
machen. Selbst, wenn sie es wagen, werden sie den Weg kaum finden. Und selbst,
wenn sie ihn finden. Du hast ihnen keine Zeit verschafft. Müssen wir einen
Umweg gehen, müssen sie es auch. Wer oder was sollte dich also retten?«
     
     
    Zu Adrians Bedauern verließen sie den Gebirgspfad ohne weitere Zwischenfälle
mit Dragan. Ein Waldgebiet erstreckte sich vor ihnen. Es dämmerte.
    »Es gibt hier Lichtungen, die für ein Lager geeignet sind«, erklärte Ailina.
»Lange können wir nicht mehr reiten. Die Nächte sind schwarz.«
    Anna nahm ihr Aeneas‘ Jago ab, damit sie vorreiten konnte.
    Sie erreichten bald eine kleine Schonung. Ein Gebirgsbach plätscherte klar und
blau in seinem flachen Bett.
    »Hier sollten wir rasten«, schlug Adrian vor. »Der Platz ist gut überschaubar.
Und ich glaube, der Tag war lang genug. Was meint ihr?«
    Sie gaben alle ihre Zustimmung.
    Er sprang aus dem Sattel und half Erma, Aeneas loszubinden und auf den
Boden zu legen. Einige Seile waren rot, der Knebel ebenfalls. Sie reichte ihre Seilstücke
wortlos an ihn weiter.
    Sie spürte ihre Magie wieder, hatte ihre Sorgen daher besser im Griff und
kommandierte: »Karem, du kümmerst dich um die Tiere, Suni, du sammelst Holz
und machst ein Feuer, Ailina, du bereitest was zu essen vor! Wenn möglich auch
eine kräftige Brühe. Adrian, sieh dich um! Wir wollen keine Überraschungen.
Anna, du hilfst mir!«
     
    Als Adrian von seinem Erkundungsrundgang zurückkam, prasselte bereits ein
Lagerfeuer. Er ging sofort zu Erma, die hinter Aeneas kniete und seinen Kopf in
beiden Händen hielt. Anna hielt seine Hände.
    »Wie sieht es aus?«, fragte er leise.
    »Er ist merklich kühler«, beruhigte seine Kameradin ihn. »Aber immer noch
warm.«
    »Wir befinden uns im Drachenland«, erklärte Ailina, während sie in einem
Kessel rührte. »Drachenmagie ist hier sehr stark.«
    »Hallo Schatz«, hauchte Erma plötzlich und lächelte glücklich in die fiebrigen
Augen ihres Verlobten. »Schön, dass du bei uns bist. Wie fühlst du dich?«
    Der schien zu überlegen. »Heiß und trocken«, antwortete er heiser.
    »Hol etwas zu trinken, Adrian!«, wies sie umgehend an, und wandte sich
wieder dem Ringlord zu. »Kannst du Magie spüren?«
    »Überhaupt nicht!« Dankbar trank er das Wasser, das der Junge ihm einflößte.
    »Du musst doch irgendetwas spüren. Konzentriere dich, Aeneas!«, forderte
Erma ihn auf.
    Nach einer Weile erklärte er: »Tut mir leid, aber ich kann mich so eben wieder
an meinen Namen erinnern.«
    Sie lächelte sanft. »Das zählt nicht! Den hab ich dir gerade gesagt. Geht sonst
noch irgendetwas?«
    »Wenn es um unser Leben ginge, könnte ich vielleicht den Kopf anheben«,
erwiderte er mit schwachem Lächeln.
    »Das ist schon mal ein Anfang«, tröstete seine Verlobte. »Du wirst jetzt Brühe
trinken.«
    »Ich mag nicht.«
    »Da hab

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