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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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entgegen.
»Stärkender Tee mit Ailinas Kräutern. Du siehst sehr mitgenommen aus.«
    Sie nahm dankbar den Tee, als sie sah, dass Ailina sich mit Brot und Bechern
auf den Weg zu Aeneas und Erma machte. »Danke, aber es geht schon wieder.«
    Suni nickte verständnisvoll, und Karem reichte Anna auf dem Feuer geröstetes
Brot.
    Adrian setzte sich neben sie. »Das war eben eine ganz neue Erfahrung für mich.
Ich habe böse Magie noch nie gespürt«, erklärte er mit einem Schaudern.
    »Ich auch nicht! Ich muss das auch nicht noch einmal haben«, erwiderte sie.
»Trink den Tee! Der ist wirklich gut.«
    Beide hielten ihre Becher in zitternden Händen. Adrian sah seine Kameradin
mitfühlend an. »Für Erma und dich ist es bestimmt viel schlimmer gewesen. Ich
bin ja kein richtiger Magier, ich hab das nur so leicht wahrgenommen. War wohl
ziemlich heftig?!«
    »Ich hab gedacht, ich verglühe, und ich weiß gar nicht, ob ich mich noch einmal
trauen würde, eine Barriere gegen den Drachen aufrecht zu halten«, flüsterte
sie, ohne den Kopf zu heben. Ein Schniefen folgte der Aussage.
    »Wenn du musst, wirst du es tun. Ich denke auch oft erst hinterher, dass ich das
eigentlich gar nicht hätte machen wollen«, erwiderte er. »Ich meine, man hilft
doch, ohne groß darüber nachzudenken. Du würdest Aeneas nie im Stich lassen.
Ich glaube, du hattest vorhin recht: Ohne Euch wäre er jetzt tot.«
    Anna schüttelte sich. »Ich hoffe trotzdem, dass er es nicht noch einmal probiert.«
    »Mit
der Hoffnung stehst du garantiert nicht allein«, stimmte er ihr mit Inbrunst
zu.
    Karem erhob sich. »Ich sattle schon mal die Jagos.« Er blickte Adrian an.
»Oder hast du andere Befehle?«
    Der starrte ihn verblüfft an. »Ich? Nein, mach nur!«
     
    Vor ihrem Aufbruch kam es zu einer heftigen Diskussion zwischen Aeneas und
seiner Braut. Er wollte allein reiten, damit Erma, die immer noch sichtlich mitgenommen
aussah, sich erholen konnte. Sie wollte das auf keinen Fall zulassen.
Zur Belustigung der Jugendlichen und Ailinas Erstaunen versuchte er seine Verlobte
sachlich mit Vernunftgründen zu überzeugen, worauf sie jeweils mit wüsten
Beschimpfungen antwortete. Sie trug fast den Sieg davon, als sie letztendlich mit
hochgezogenen Brauen fragte: »Du müsstest dich mal sehen können, so wacklig,
wie du auf den Beinen stehst. Was willst du denn gegen mich ausrichten, du großer
Ringlord, wenn ich mich deinen Wünschen nicht beuge? Willst du Adrian auf mich
hetzen?«
    Bevor der darauf antworten konnte, entschied der Junge die Angelegenheit,
indem er ihr klipp und klar erklärte, Aeneas würde sie garantiert im Laufe des
Tages benötigen. Sie sollte sich jetzt lieber erholen, damit sie dann auch noch in
der Lage wäre, ihm zu helfen. Mit einem abschätzenden Blick auf seinen Ringlord
fügte er freundlich hinzu: »Ich kenne ihn schon in schlechterer Verfassung. So, wie
er heute aussieht, kann er sich durchaus ein paar Stunden auf einem ruhigen Jago
halten.«
    »Na, danke«, bemerkte Aeneas trocken. Seine Augen wurden ganz schmal, als
Erma ihn auch noch von oben bis unten musterte und dann nickte. »Ja, ich glaube
fast, du hast recht.« Sie sah ihren Verlobten an. »Guck nicht so grimmig! Wir
haben schließlich die Verantwortung. Außer mir könnte dich nur Adrian festhalten,
solltest du fallen, und der muss die Hände frei haben, um uns zu beschützen. Sollen
wir dich im Sattel lieber festbinden?«
    »Wage es ja nicht!«, zischte er.
    Erma nickte und raunte dem Jungen zu: »Gut, dass ich diesen Teil der
Geschichte ausgelassen habe, nicht wahr. Er ist manchmal wirklich empfindlich
eitel.«
    Der Ringlord schüttelte den Kopf. »Und ich Idiot hab mich schon gefreut, dass
wenigstens Lennart nicht hier ist.«
     
     
    Der Drache war ausgesprochen wütend. Und er war verwundert. Er hatte sich
ein Weckmanöver der besonderen Art für den kleinen Feuermagier ausgedacht.
Dann war er bei seiner Attacke auf eine Barriere gestoßen. Das konnte nicht sein.
Zum einen ließ Drachenfeuer die Entfaltung magischer Fähigkeiten nicht zu, zum
anderen konnten die Frau und die Jugendlichen in der Burg keine Magie
anwenden. Er war über die Tatsache, auf ein Hindernis zu stoßen, so in Zorn
geraten, dass er einen absolut tödlichen Angriff gestartet hatte. Er war gescheitert.
Dabei hatte er gespürt, dass er die Barriere teilweise hatte durchbrechen können.
Sein Opfer hätte bereits so geschwächt sein müssen, dass es eine weitere

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