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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Höcker
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nicht irritieren, als Revelya einzelne Stricke lockerte oder löste, um ihn seines Hemdes und Harnischs zu entledigen.
    „Lass mich deine Nähe spüren!“, hauchte die Vampiress. „Deine weiche Haut, deine Wärme.“ Mit voller Absicht warf sie die Kleidungsstücke in Auriels Richtung.
    Grob langte Revelya in Rhavîns Haar, zog seinen Kopf zurück, sodass sich sein Hals vor ihr entblößte. Die Vampiress keuchte erregt. Sacht ließ sie ihre spitzen Zähne über Rhavîns weiche Haut gleiten. Der Dunkelelf erschauderte unter der Berührung.
    Tränen schossen in Auriels Augen. Trotzdem konnte sie ihre Blicke nicht von den überdeutlichen Schattenbildern abwenden.
    Revelyas keuchende Atmung stieß wie ein Dolch in ihren Kopf und ihre rhythmisch lasziven Bewegungen, als sie über Rhavîns Beine kroch, brachen Auriel beinah das Herz.
    Sie hatte sich ernsthaft verliebt, das wusste sie jetzt, und kaum etwas wäre in diesem Moment schlimmer für sie gewesen, als diese Szenen mit ansehen zu müssen.
    „Mein Geliebter, du schmeckst so gut“, wisperte Revelya. Sie leckte über ihre spitzen Eckzähne, ließ ihre Finger über Rhavîns Gesicht streichen.
    Wie gern würde ich dir zurufen, dass Rhavîn nicht dein Geliebter ist, du verfluchte Bestie! , ärgerte sich Auriel. Tränen liefen über ihre Wangen. Ich durchschaue deine Pläne, Revelya. Aber damit wirst du nicht durchkommen. Rhavîn spielt dein hinterhältiges Spiel nicht mit und so tue ich es ebenfalls nicht, auch wenn es mir schwerfällt. Wie gern würde ich aufspringen und die Wahrheit hinausschreien. Doch dann hättest du gewonnen und mich verletzt, ganz so, wie du es willst! Nein, du Biest, diesen Triumph gönne ich dir nicht! Rhavîn gehört mir, ganz allein mir, auch wenn er mich zurückgewiesen hat ...
    Auriel seufzte leise. Krampfhaft ballte sie ihre Hände zu Fäusten. Dabei stießen sie erneut mit Rhavîns Fingern zusammen. Zunächst wollte sie ihre Hände zurückziehen, doch dann spürte sie, dass der Dunkelelf ihre Berührung erwiderte.
    Seine Finger suchten die ihren und auch sie tastete sich langsam, aber voller Begierde voran, bis er ihre Hände fest in seinen hielt.
    „Rhavîn“, wisperte die Hexerin kaum hörbar. Schmerzerfüllt legte sie den Kopf in den Nacken. Blinzelnd versuchte sie, ihr Schluchzen zu unterdrücken. Doch immer wenn Rhavîn ihre Hände fester umschloss und sich sein Körper unter den anzüglichen Liebkosungen der Vampiress verkrampfte, spürte sie die Pein ihres Gefährten. Auriel vergoss stumme Tränen.
     
    Eine endlos scheinende Zeit war vergangen, seit Revelya mit ihrer Folter begonnen hatte. Obgleich sie bisher ihr Ziel nicht erreicht hatte, dachte sie noch nicht daran, aufzuhören. Allmählich gefiel ihr der Dunkelelf zu gut, um einfach von ihm abzulassen.
    Sie triumphierte ob seiner abwehrenden Haltung, ergötzte sich an seinem Leid und genoss seinen Körper. Dass der Dunkelelf sie dafür hasste, ihr allein mit seinen finsteren Blicken den Tod wünschte, erfreute die Vampiress. Seine hasserfüllte Miene trieb sie an, ließ sie unablässig mit ihm spielen.
    So verging eine gefühlte Ewigkeit, während der sich Rhavîn und Auriel an den Händen hielten. Angespannt und mit zusammengebissenen Zähnen warteten sie auf ein Ende des Schreckens.
    Bedauerlicherweise reagierte das Menschenmädchen nicht auf Revelyas Taten – sie schien weiterhin zu schlafen. Die Vampiress ärgerte sich darüber.
    Zornig zischte sie: „In der nächsten Nacht komme ich wieder, Rhavîn. Dann werde ich dich töten, vor den Augen deiner geliebten Auriel!“ Ihre Augen glommen diabolisch auf, über ihr hübsches Gesicht legte sich ein dämonischer Schatten. „Ich bin ein Vampir, Dunkelelf, ein untotes Wesen, ein Kind der Nacht. Mein Blutdurst ist ungestillt und die Nähe zu dir trägt nicht dazu bei, ihn einzudämmen.“
    Revelya zog die Fesseln um Rhavîns Körper wieder enger, band die gelösten Stricke wieder fest. Dann ließ von ihm ab, erhob sich elegant und fauchte: „Genieße den Sonnenschein, die Luft und den Tag. Es wird dein Letzter sein. Morgen, bei Anbruch der Nacht, wirst du nicht mehr sein, als eine leblose Hülle in meinen Armen!“
    Rhavîn ließ sich nicht reizen. Er bedachte Revelya keines Blickes.
    Die Vampiress ärgerte sich maßlos, dass ihr Opfer nicht auf ihre Drohung reagierte. Seine schwarzen Augen spiegelten Verachtung und Hass. Sein Körper bebte vor Abscheu. Schnaubend wandte sich Revelya ab und ging langsamen Schrittes zu den

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