Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)
über sein Auge. Schwäche und Schmerzen erschwerten die Suche zudem. Dennoch gab Rhavîn nicht auf. Fieberhaft suchte er das Flussufer ab, während er den Kampf seines besten Freundes voll Anspannung und Angst mitverfolgte.
Nymion riss stöhnend die glühenden Ringe aus seinem Körper. Er begann, einen Regen aus Flammen zu beschwören, während sich die magischen Reifen in Luft auflösten, sobald sie zu Boden fielen.
N’thaldur dagegen lachte überheblich und wartete geduldig, bis sein Kontrahent sich der schmerzhaften Geschosse entledigt hatte. Der Finstermagier hatte es nicht eilig, das Einhorn zu töten. Er war sich absolut sicher, dass er gewinnen würde.
Sobald dieses lästige Tier tot am Boden liegt, werde ich mich wieder meinen beiden kleinen Widersachern zuwenden , plante er. Belustigt beobachtete er, wie sich Nymion mit seinen Verletzungen quälte. Dunkles Blut troff aus den zahlreichen Schnittwunden und nässte den Boden. Es wird nicht mehr lange dauern, bis ich mich des Einhorns entledigt habe. Und dann ist auch mein Sieg nicht mehr weit. Auriel und Rhavîn werden auf ewig an mich gebunden sein.
N’thaldur wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen, als ein dumpfes Zischen ertönte und plötzlich Tausende kleiner Funken vom Himmel herabregneten. Wie Hagelkörner schlugen sie auf den Boden, fielen zischend zwischen die Bäume des nahen Waldes und verlöschten, sobald sie auf das Wasser des Flusses trafen.
Auriel gelang es, aus dem Wirkungsbereich des Zaubers zu entkommen, ohne von den magischen Funken getroffen zu werden. Rhavîn indes zog mit der rechten Hand das Kanagi-Ten aus der Scheide, die er am linken Unterarm trug, und schleuderte es dem Funkensturm entgegen. Blitzschnell belud er die Waffe mit einem Zauber der Ni´kyrtaz-Magie. Die Klinge begann, sich um die eigene Achse zu drehen. In der Luft schwebend wehrte sie zuverlässig die magischen Funken ab. Nur einen Augenblick später ergriff der Sícyr´Glýnħ das Kanagi-Ten, welches er an seinem rechten Oberschenkel trug. Er vollführte die gleiche Technik mit jener Klinge, bevor er, geschützt durch die wirbelnd rotierenden Messer, seine Suche fortsetzte.
N’thaldur versuchte ebenfalls, nicht getroffen zu werden, doch war der einzige Ort in der Nähe, an dem keine Funken herabstürzten, der Platz, an dem Nymion stand. Bevor er von den glühenden Geschossen getroffen wurde, beschleunigte der Zauberer seine Schritte. Er riss das Schlachtbeil von seinem Rücken. Mit der gleißenden Waffe in der Hand sprang er in die Höhe, um im folgenden Moment unmittelbar vor Nymion zum Stehen zu können. Ohne auch nur einen Herzschlag lang innezuhalten, holte er aus. Schreiend schlug N’thaldur auf Nymion ein. Das mächtige Schlachtbeil sirrte durch die Luft, krachend prallte es auf Nymions Stirnhorn.
Beide Kämpfer hielten dem Widerstand einen kurzen Augenblick stand und sahen sich mit hasserfüllten Blicken in die Augen. Funken schlugen um sie herum in den nassen Boden und erloschen zischend.
Nymions Augen blitzten zornig. Er lenkte die gegnerische Waffe beiseite. Dann stieg er wiehernd er auf die Hinterhufe und versuchte gleichzeitig, den Zauberer mit einer gezielten Attacke seines Horns zu verletzen. N’thaldur wehrte den Angriff mit dem Griff seines Schlachtbeils ab, wobei ihn das scharfe Stirnhorn Nymions an der Hand traf, jedoch nicht mehr als einen tiefen Kratzer hinterließ.
Nymion und N’thaldur kämpften verbissen gegeneinander, doch waren sie sich ebenbürtig. Zwar erlitten beide immer wieder kleinere Verletzungen, doch waren diese weder tödlich noch anderweitig behindernd für den Fortgang des Kampfes. Beide Kämpfer unterstützten ihre Fähigkeiten mit Magie, schleuderten Blitze und Feuerkugeln gegeneinander, erzeugten magische Stürme und erschufen Wände und Angriffe aus Eis, Wasser oder Feuer, um sich gegen die gegnerischen Attacken zu schützen oder den Rivalen auszutricksen.
Rhavîn entdeckte in der Zwischenzeit eines der vermissten Langschwerter. Es lag unter Wasser inmitten des sprudelnden Flusslaufes, dort, wo nur noch Wasser und kein Eis mehr vorhanden war. Der Dunkelelf versicherte sich, dass Auriel noch immer in Sicherheit war und Nymion weiterhin gegen N’thaldur bestand, bevor er sich aufmachte, seine Klinge zu bergen. Vorsichtig stieg er in das eiskalte Wasser. Langsamen Schrittes näherte er sich der Stelle, wo das Schwert auf dem Grund des Flusses zu erkennen war.
Weshalb nur habe ich meine Arinatu-Kéiy allesamt
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