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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Höcker
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Zaubersprüche beherrschte, die ein Mensch erlernen konnte. Außerdem war sie beeindruckt davon, dass dieser imposante Zauberer, der sein Leben einst als Mensch begonnen hatte, allein durch die Anwendung verschiedener Zauber mehrere Jahrhunderte hatte überdauern können und nun als Untoter unsterblich auf Thargannion wandelte.
    „Ich bin zu Euch gestoßen, um Euch zu bitten, an meiner Seite zu streiten“, erklärte der Zauberer. Er beobachtete, wie Rhavîn die Arme sinken ließ. Amüsiert bemerkte er, wie sein dunkles Blut über die linke Hand des Meuchelmörders floss und zu Boden troff. Rhavîns krampfhaft unbewegte Miene belustigte N’thaldur. „Ich würde mich geehrt fühlen, zwei so fähige Eiferer wie Euch an meiner Seite in Monnovrek zu wissen.“ N’thaldur breitete einladend die Arme aus. In großzügigem Tonfall fügte er hinzu: „Und als Lohn dafür, dass Ihr mir mit Euren Fähigkeiten dienlich sein werdet, verleihe ich Euch, Auriel, ewiges, unsterbliches Leben. Ihr, Rhavîn Khervas, erhaltet nahezu unbegrenzte Macht.“
    „Und weshalb sollten wir für Euch von Interesse sein?“ Rhavîns Frage zerschnitt die Luft. Der Meuchelmörder war benommen, ihm war schwindelig und flau. Sein Körper war unterkühlt und von etlichen blutenden Verletzungen gezeichnet, die ihn nun, da er stand, in die Knie zwingen wollten.
    „Seht, kürzlich ist einer meiner besten Männer auf tragische Weise verstorben – der Oberbefehlshaber meiner Armeen, der zwergische Priester Makrantor.“ N’thaldur setzte ein bekümmertes Gesicht auf. „Ich vermisse ihn schmerzlich und dennoch brauche ich Ersatz für ihn. Monnovreks Truppen sind stark und gut ausgebildet, aber doch immer nur so gut, wie ihr Kommandant.“ Der Zauberer warf einen herausfordernden Blick auf Rhavîn. Mit lockender Stimme wollte er wissen: „Ist es nicht so, dass Ihr ein hervorragender Kämpfer seid, Rhavîn? Ein raffinierter Meuchelmörder und geschickt im Umgang mit etlichen Waffen? Seid Ihr nicht in Eurer Heimat selbst einer Garnison überstellt?“
    „Nun ...“ Rhavîn zögerte, sein Blick verdunkelte sich. Es behagte ihm nicht, dass der Finstermagier über ihn Bescheid zu wissen schien. Doch bevor er sich zu einem klaren Gedanken durchringen konnte, ergriff N’thaldur wieder das Wort.
    „Verzeiht. Natürlich befehligt ihr keine einfache Garnison, sondern seid der Befehlshaber einer elitären Streitmacht von Meuchelmördern und hochrangigen Streitern Eures Herrn, Rhavîn.“
    Der Dunkelelf glaubte, Ironie aus den Worten des Zauberers zu hören. N’thaldur verschwamm vor seinem Blick, Rhavîn keuchte. Übelkeit tanzte durch seine Eingeweide, Wachsein und Bewusstlosigkeit rangen in seinem Kopf um die Vorherrschaft.
    „Ich beobachte Euch beide seit einigen Tagen und bin schon früh zu dem Schluss gekommen, dass Ihr, Rhavîn, der rechte Mann wäret, um meine Besatzung unter meinem Banner in Zukunft zu führen. Als Dunkelelf dürfte es eine Ehre für Euch sein, Kreaturen wie dunkle Feen, Schwarzgnome oder Trolle unter Eurem Befehl zu haben. Was meint Ihr?“
    Rhavîn verdrehte die Augen. Er sog pfeifend die Luft ein, suchte nach Halt.
    Eine Ehre? Vor seinem inneren Auge manifestierten sich Bilder von sabbernden Trollen, irren Feen und ungeschickten Gnomen. Rhavîn schauderte. Dieser Emporkömmling nennt es eine Ehre, einen solchen Abschaum zu befehligen? In Crâdègh nyr Vilothyl würden diese Kreaturen die Armeen nicht einmal von Weitem betrachten dürfen …
    „Und was, in Euren Augen, sollte ich für Euch tun?“, fragte Auriel in diesem Moment. Im Geiste malte sie sich bereits aus, wie sie mit stolz geschwellter Brust durch die Gänge der finsteren Festung Monnovrek schweben würde. Sie, die vor wenigen Augenblicken noch den Göttern abgeschworen hatte, fühlte sich in diesem Moment den Verlockungen der Finsternis so nah wie nie.
    „Ihr, Auriel, könntet mir mit Eurem weisen Wissen dienen und von mir lernen, die größte und mächtigste Zauberin des Landes zu werden. Ihr würdet lernen, Eure eigene finstere Magie zu kreieren, ganz ohne die Abhängigkeit von Gottheiten oder Naturgegebenheiten.“ N’thaldur starrte die Hexerin unverwandt an. „In wenigen Jahren wäret Ihr die mächtigste und gewaltigste Zauberin auf diesem Kontinent und Euer Name wäre weit bis über die Grenzen hin bekannt. Und zum Lohn dafür, dass Ihr an meiner Seite zaubertet, würde ich Euch ewiges Leben schenken. Damit wäret Ihr vor dem Tod gefeit und auf ewig mit

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