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Rheines Gold

Titel: Rheines Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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Thema, und Crassus berichtete über eine Delegation von Germanen, die sich über die hohen Tributzahlungen beim Statthalter beschwert haben sollen. Wie üblich fanden die Einheimischen keine Gnade vor seinen Augen.
    »Wir haben sie besiegt, aber wir haben sie nicht ausgerottet. Im Gegenteil, wir haben ihnen Straßen gebaut, wir lehren sie den Weinanbau, wir handeln mit ihnen, wir bringen ihnen unsere Kultur bei. Das Mindeste ist doch wohl, dass sie dafür angemessen zahlen!«
    »Genau wie du ihnen angemessenen Tribut zollen würdest, wenn sie dir dein Geschäft wegnehmen würden, dir dann aber erlauben würden, deine eigenen Oliven kaufen zu dürfen. Crassus, wir leben in ihrem Land - freiwillig haben sie uns nicht hergebeten.«
    »Was für verrückte Ideen du hast, Weib!«
    »Ach, so verrückt sind sie nicht. Du hast ja Recht, sie profitieren durchaus von uns. Aber Klagen über die Höhe der Tributzahlungen sollte man zumindest prüfen. Es soll ja Steuereintreiber geben, die eigenmächtige Zuschläge erheben.«
    Fulcinia fügte hinzu: »Nicht nur Steuereintreiber. Es gibt auch Statthalter, die so etwas tun. Manch einer, der eine Provinz verwaltet hat, ist als unsagbar reicher Mann heimgekehrt.«
    Diese Bemerkung führte in die ägyptischen und asiatischen Provinzen, mit denen Crassus Handel führte, und schließlich zu einem Vortrag über die geistige, kulturelle und wirtschaftliche Überlegenheit der Römer als solche, und die eines bestimmten Olivenölhändlers im Besonderen, über die Bewohner barbarischer Gefilde.
     
    Rufina hatte schon am nächsten Tag Gelegenheit, ihre Bekanntschaft mit Lampronius Meles zu erneuern. Es war noch immer ungewöhnlich warm für den Mai, aber eine dünne Wolkenschicht verhängte die Sonne und kündete einen Wetterwechsel an. Um die Mittagszeit waren Crispus und Maura von ihren Lektionen zurückgekommen, sie spielten jetzt im Hof mit einem Ball. Darüber hatten sie die Zeit vergessen, und Rufina sah sich gezwungen, ihre beiden Kinder zu ihren nachmittäglichen Pflichten anzuhalten. Sie trat in die Palaestra und fand sich einem Jubelruf und einem hart geworfenen Ball ausgesetzt. Ihre Reflexe retteten die Fensterscheiben.
    »Ein guter Wurf, und ein noch besserer Fang«, sagte eine Männerstimme vom Peristyl aus. Der Sprecher erhob sich aus dem Sessel, in dem er die warmen Sonnenstrahlen genossen hatte. »Meinen Glückwunsch, Aurelia Rufina!«
    »Sei gegrüßt, Lampronius Meles. Du bist also wieder in die Stadt zurückgekehrt. Es freut mich, dass du mein Bad nicht vergessen hast.« Rufina warf Crispus den Ball wieder zu.
    »Wie könnte ich? Nicht jede Therme hat eine so hübsche Pächterin. Und schon gar keine hat so gewandte Kinder wie du. Wirf, Junge!«
    Meles war ein attraktiver Mann Mitte dreißig. Jetzt, nur in den kurzen Schurz gekleidet, zeigte er breite Schultern und einen flachen, muskulösen Bauch. Er war schwarzhaarig, doch durch sorgfältige Pflege war sein Körper von allen überflüssigen Haaren befreit. Seine Wangen waren glatt rasiert und sein lockiges Haupthaar modisch kurz geschnitten. Den Ball, den Crispus mit Geschick auf ihn schleuderte, fing er mit Leichtigkeit ein und gab ihn mit einem flachen Wurf zurück.
    »Verwöhne die Kinder nicht, Lampronius Meles, sie haben sich ihrem Unterricht zu widmen, auch wenn es noch so ein schöner Tag ist.«
    »Da hat eure Mutter wohl Recht!« Er schnappte den Ball und hielt ihn fest. »Lauft, ihr beiden. Es geziemt sich, eurer Mutter auf das Wort zu gehorchen.«
    Mit einem versteckten Grinsen zogen Maura und Crispus von dannen. Als Rufina sich anschickte, ihnen zu folgen, hielt Meles sie mit einem Wort auf.
    »Ja, Lampronius Meles? Hast du noch irgendwelche Wünsche?«
    »Nun ja, Aurelia Rufina, das könnte wohl sein. Komm und trink einen Becher kühlen Wein mit mir. Ich bin einige Zeit nicht in der Colonia gewesen, und du könntest mir ein wenig berichten, was ich versäumt habe.«
    Die beiden Sklaven schoben auf seinen Wink hin einen weiteren Sessel neben den seinen und gossen Wein ein.
    »Ich glaube, du hast schon alles Wissenswerte erfahren. In dieser Stadt wird doch unablässig geredet, und deine Freunde sind sicher gerne bereit, dich umfassend zu informieren.«
    »Setz dich dennoch eine kleine Weile. Natürlich sind alle möglichen Gerüchte zu mir getragen worden. Eines hat mich allerdings tief erschüttert, liebe Aurelia Rufina. Es heißt, du seiest ein wenig in... finanziellen Schwierigkeiten?«
    Rufina hatte

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