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Rheinsteigmord - Kriminalroman

Rheinsteigmord - Kriminalroman

Titel: Rheinsteigmord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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herum. Lässt sich von plötzlichen Eingebungen führen, ist mal hier und mal da. Er sucht sich dann vor Ort meist spontan preiswerte Möglichkeiten zum Übernachten.«
    Fred unterdrückte ein Seufzen. Nachforschungen im Ausland waren nicht so einfach. Andererseits erhöhten sie das Honorar.
    »Und Sie haben alles versucht, um ihn zu finden? Ich meine, Sie haben ihn angerufen, bei Bekannten nachgefragt …?«
    Krankenhäuser, dachte Fred. Er würde prüfen müssen, ob er einen Unfall gehabt hatte und nun in irgendeinem Krankenhaus lag.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Frau Friesdorf, ohne darauf einzugehen. »Er rief mich vorgestern an und wollte noch am selben Abend nach Hause kommen. Wenn er das sagt, kann man sich auch darauf verlassen. Sofern er nicht noch mal anruft und etwas anderes sagt, meine ich. Er hat keins von diesen modernen Handytelefonen. Er benutzt immer eine Telefonzelle oder ein Telefon, das gerade in der Nähe ist. Ich habe die Polizei verständigt. Gleich gestern Abend. Aber die haben mich nur hingehalten. Sie sagten, sie würden überprüfen, ob er einen Unfall hatte oder so was. Ich hätte vielleicht einfach behaupten sollen, dass mein Mann senil ist und deswegen in großer Gefahr schwebt, wenn er allein unterwegs ist. Vielleicht hätten sie sich dann mehr bemüht. Aber das habe ich nicht getan. Weil es ja nicht stimmt. Und so haben sie sich eine Beschreibung geben lassen. Mehr nicht. Da habe ich gedacht, ich muss selbst etwas unternehmen.«
    Sie atmete schwer, und Fred kam der Verdacht, dass sie gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war. Äußerten sich Herzkrankheiten nicht in einer gewissen Kurzatmigkeit?
    »Das war ganz richtig, Frau Friesdorf. Ich werde Ihnen helfen. Ich fange gleich damit an. Der Anruf von Ihrem Mann. Wo ist das Telefon, auf dem dieser Anruf ankam?«
    Sie blickte erstaunt auf. »Na, hier bei mir in der Wohnung.«
    »Zeigen Sie es mir bitte.«
    Sie erhob sich und führte Fred über den Flur in einen Raum, der wie das Wohnzimmer nach hinten hinausging. Sämtliche Wände waren mit gut gefüllten Bücherregalen bedeckt. Manchmal stapelten sich quer vor den dicken Bänden Manuskripte. Offenbar war das Professor Friesdorfs Arbeitszimmer.
    »Hatte Ihr Mann keinen Computer?«, fragte Fred mit einem Blick auf den leeren Schreibtisch.
    »Doch, aber er hat ihn mitgenommen. In diesen Dingen ist er sehr modern. Er schreibt immer diese elektronischen Briefe an seine Kollegen, tauscht sich aus.«
    »Und haben Sie bei den Kollegen nachgefragt, ob er dort vielleicht aufgetaucht ist?«
    »Ich habe die Adressen nicht. Wissen Sie, das ist ganz allein seine Welt. Und außerdem – wenn er bei einem von ihnen wäre, dann hätte er sich doch gemeldet.«
    Auf dem Schreibtisch stand ein Telefon. »Mein Mann hat immer hier telefoniert. Ich habe noch ein kabelloses Gerät in der Küche. Es ist aber derselbe Anschluss.«
    Fred war erleichtert, als er erkannte, dass es sich um ein modernes ISDN -Gerät handelte. Er zog ein Notizbuch und einen Stift aus der Tasche und rief das Menü auf, um die eingegangenen Nummern zu überprüfen.
    »Hat sonst noch jemand angerufen, nachdem sich Ihr Mann gemeldet hat?«, fragte er.
    Frau Friesdorf überlegte. »Ja, meine Schwester. Sie wohnt in Frankfurt.«
    Tatsächlich fand Fred zuoberst eine Nummer mit 069-Vorwahl. Frankfurt. Das musste der Anschluss der Schwester sein. Darunter kam eine mit der Vorwahl 02   635. Das war sicher der Apparat, von dem Friesdorf angerufen hatte. Dann gab es eine mit Koblenzer Vorwahl 0261 zwei Tage früher.
    »Ihr Mann hat offenbar aus Deutschland angerufen. Von einem Ort, der gar nicht so weit weg liegt. Er hat die Vorwahl 02   635. Vorher kamen Anrufe aus Koblenz. Sagen Ihnen diese Nummern etwas?«
    Er zeigte ihr das Display. Sie schüttelte den Kopf.
    »Hier sind noch weitere Nummern gespeichert. Zweimal Ihre Schwester. Die hatten wir schon. Und davor noch einige aus Bonn.«
    »Die haben nichts mit meinem Mann zu tun. Das da ist das Kartenbüro der Beethovenhalle … Wir gehen oft ins Konzert, wissen Sie?« Sie lächelte ihn an. »Sie scheinen sich ja auch für klassische Musik zu interessieren.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Wenn Ihr Handy klingelt, spielt es Beethoven.«
    Fred nickte. »Ja, ich höre das tatsächlich ganz gern.«
    Sie kniff die Augen zusammen und sah weiter auf das Display. »Die anderen Nummern sind … warten Sie. Mein Friseur. Dann eine der Freundinnen, mit denen ich manchmal Bridge spiele.«
    Fred

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