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Rheinsteigmord - Kriminalroman

Rheinsteigmord - Kriminalroman

Titel: Rheinsteigmord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Nichts …«
    »Nichts? Na, das klingt doch toll. Das macht dir heute bestimmt noch mehr Spaß als gestern und vorgestern.«
    »Ich orientiere mich! Ich nehme mir die Zeit, die ich brauche.« Britta griff nach Margots Teller und stellte ihn in den Geschirrspüler. »Wenn dir das nicht passt, dann sag es doch einfach.« Sie knallte die Tür des Geräts zu.
    »Genau das tue ich gerade. Aber ich will dich nicht belästigen. Ich muss ja nicht verstehen, inwieweit es deiner Orientierung dient, Tag für Tag hier herumzuhängen, Trübsal zu blasen und die Schränke von unten mit der Zahnbürste zu reinigen. Ich mag reinliche Verhältnisse. Und wenn dich das glücklicher macht, als mit Zuckerschnute im siebten Himmel zu poussieren …«
    »Lass Wörner aus dem Spiel! Das hat mit ihm gar nichts zu tun. Wenn ich hier ein bisschen sauber mache, dann ganz sicher nicht wegen Wörner, sondern weil es verdammt nötig ist!«
    Margot seufzte.
    Bevor Britta ihrem inneren Wunsch folgen und die Hände um Margots Hals legen konnte, ertönte ein Kläffen. Louis, die englische Bulldogge, kam unter dem Tisch hervor. Seinen feinen Ohren war das röhrende Motorengeräusch, das sich näherte, nicht entgangen. Auf krummen Beinen wackelte er zur Hintertür, um der Welt kläffend zu verkünden, dass Besuch ins Haus stand.
    Wie gewohnt klopfte Till nur kurz, bevor er in die Küche spazierte, und machte Louis, der begeistert bellend an ihm hochsprang, mittels ausgiebigem Kraulen seine Aufwartung. Als der zufrieden war, grüßte Till höflich die anwesenden Damen.
    »Können wir?«, fragte er Margot.
    »Unbedingt sofort, Schätzelein«, erwiderte die und sprang auf. »Ich bin genau in der richtigen Stimmung für ein bisschen grundlose Lebensfreude!«
    Wenn es etwas gab, das KHK Wörner noch weniger schätzte als ungesicherte Fundorte, dann waren das ungesicherte Fundorte mit aufgelösten Zeugen. Zeugen, die offensichtlich der medizinischen Aufmerksamkeit bedurften, sich aber nach Kräften gegen diese wehrten. Aber es lief im Leben eben nicht immer so, wie man sich das wünschte. Jedenfalls nicht in Wörners Leben und schon gar nicht in letzter Zeit. Was dazu führte, dass er derzeit ein winziges bisschen anfällig war für schlechte Laune.
    Immerhin, dachte er, immerhin war das hier ein Fall. Genau das, was er brauchte, denn ein Fall verhieß lange Arbeitsstunden, Hektik und Stress. Ablenkung, die in seiner derzeitigen Situation durchaus wünschenswert war.
    »Es geht mir gut«, behauptete Jupp Nettekoven gerade und umklammerte fest die Hundeleine, an deren anderem Ende ein dicker Dackel hing und interessiert das Tatorttreiben beobachtete. »Sie sollten sich lieber um den da kümmern!« Er deutete in Richtung des Toten, der unter den Bäumen lag.
    »Der da hat Zeit«, beschied der Rechtsmediziner knapp und konzentrierte sich auf das Blutdruckmessgerät, das er gerade an Nettekovens Arm anlegte.
    »Aber ich nicht«, erklärte Wörner ungeduldig.
    »Da hören Sie es!« Nettekoven klang agitiert. »Tun Sie lieber, was Ihr Chef sagt.« Er zerrte den Bund seiner Sporthose nach oben.
    »Er ist nicht mein Chef.« Der Rechtsmediziner warf Wörner einen bösen Blick zu, als habe er das Ungeheuerliche behauptet. »Und Sie müssen still halten!«
    »Er leitet den Einsatz. Er ist weisungsbefugt«, mischte sich eine weibliche Stimme ein.
    Wörner unterdrückte mit Mühe ein Stöhnen. Sophie Lange meinte es gut. Sie war jung, sie war motiviert und im Unterschied zu anderen Kollegen wild entschlossen, seine Autorität und Kompetenz in jeder Hinsicht und Lebenslage anzuerkennen. Dass es ihr zuweilen an sozialem und psychologischem Feingefühl mangelte, durfte man ihr nicht vorwerfen. Es fehlte ihr an Erfahrung, dafür konnte sie nichts.
    »Es ist mir scheißegal, wer hier was leitet«, fauchte der Rechtsmediziner. »Ich mache meinen Job, wie es mir passt. Und wenn irgendwer irgendwas dagegen hat, dann kann er sich ja irgendwo beschweren!« Ungerechterweise richtete er Worte und giftigen Blick an Wörner, der beide Hände hob, um seine Unschuld zu signalisieren, während er nicht ohne Erstaunen zur Kenntnis nahm, dass der Mann noch schlechter gelaunt zu sein schien als er selbst.
    Immerhin tat er nun durch ein knappes Nicken kund, dass er am körperlichen Gesamtzustand von Jupp Nettekoven keine eklatanten und bedrohlichen Mängel zu entdecken vermochte, und verließ endlich den Weg, um sich Bach und Leiche zu nähern. In dem weißen Overall wirkte er in der

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