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Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Rhönblut: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zeno Diegelmann
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seines Teams. Nachdem Kohler und er von dem Begräbnis zurück ins Büro gefahren waren, hatte er sich sogleich darangemacht, die Witwe von Pogatetz anzurufen und ihr die gleichen Fragen wie Michelle Karstensen zu stellen.
    »Und? Sag schon, Klaus. Was hat sie gesagt? Gibt es eine Verbindung?«
    Der Kommissar faltete die Hände. »Also, passt auf. Das deutsche Verteidigungsministerium hatte nach dem schweren Beben und dem anschließenden Tsunami ihren Einsatzgruppenversorger Berlin ins Krisengebiet entsandt. Dieses Schiff ist mit einem Rettungszentrum ausgestattet, das wie ein kleines Krankenhaus funktioniert, und kann bis zu 45 Patienten aufnehmen. Außerdem entsandte die Bundeswehr am 29. Dezember noch einen MedEvac-Airbus A310 zur intensivmedizinischen Versorgung und Rückholung deutscher Touristen ins thailändische Phuket. Insgesamt wurden auf drei Flügen 130 vornehmlich deutsche Personen aus dem Katastrophengebiet ausgeflogen und unzählige Verletzte an Bord behandelt.«
    »Das ist ja sehr schön, Klaus, aber was ist mit Pogatetz?War er auf dem Schiff oder nicht?«, fragte Kohler.
    »Ich war noch nicht fertig. Natürlich waren auch Sanitätsoffiziere der Bundeswehr vor Ort. Pogatetz war einer von ihnen.«
    »Da haben wir es.« Auch Freitag erkannte die Chance, dass man endlich eine Gemeinsamkeit bei beiden Opfern herstellen konnte.
    »Sie meinen, Pogatetz könnte dadurch Kontakt mit Karstensen gehabt haben?«
    »Es ist sehr wahrscheinlich. Denn die deutschen Sanitätsoffiziere arbeiteten eng mit weiteren offiziellen Stellen vor Ort zusammen. Und zwar mit deutschen offiziellen Stellen.«
    »Verdammt«, entfuhr es Kohler. »Sag jetzt nicht, dass diese offiziellen Stellen Beamte des BKAs waren?«
    »Genau so ist es. Das BKA war mit einigen Beamten vor Ort, die bei der Identifizierung der Opfer halfen.«
    »Bingo!« Ammer klatschte in die Hände. »Jetzt haben wir was! Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Karstensen und Pogatetz sich dort an Bord oder zumindest im Krisengebiet kennengelernt haben.«
    Seeberg legte die Hände in den Nacken und wippte mit dem Schreibtischstuhl zurück. »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, was diese Blume mit den beidenzu tun hat. Pogatetz’ Witwe konnte sich da nichts zu denken. Wenn wir den Zusammenhang herausfinden, finden wir auch das Motiv und den Mörder.« Seeberg deutete zu seinen beiden jungen Kollegen. »Was haben Sie denn noch über unsere Pflanze herausgefunden? Haben Sie die Listen der Händler?«
    »Ja«, bestätigte Ammer. »Es sind nur eine Handvoll in Deutschland, hinzu kommen noch einige botanische Gärten und Händler in Osteuropa und in Großbritannien. Wir haben den Händlern schon Namen und Fotos der Opfer geschickt. Aber es gab leider keinen Treffer. Die Rafflesia wird in Deutschland nur an große und öffentliche Häuser wie den Frankfurter Palmengarten verkauft. Privatleute dürfen diese seltenen Pflanzen gar nicht züchten oder kaufen.«
    »Also nichts. Dann hat unser Täter sie wahrscheinlich irgendwo anders herbekommen.«
    Das Klingeln des Telefons unterbrach sie. Ammer nahm ab.
    »Ammer?«
    Er reichte den Hörer weiter zu Kohler, der den Hörer sogleich wieder mit den Worten »Ich komme gleich zu Ihnen rauf« auflegte.
    »Bornemann?«, fragte Seeberg.
    Kohler nickte. Noch bevor er etwas sagen konnte, klingelte es, und Ammer nahm erneut das Gespräch entgegen.
    »Wie kann ich Ihnen helfen, Frau Karstensen?«
    Die anderen sahen zu Ammer hinüber. Er drückte den Freisprechknopf, so dass alle mithören konnten.
    »Heute Morgen waren zwei Kollegen von Ihnen bei der Beerdigung meines Mannes und haben mir Fragen gestellt.«
    »Ja, die Kollegen Seeberg und Kohler.«
    »Na ja, mir ist noch etwas eingefallen, und da habe ich zu Hause ein wenig rumgestöbert. Ich habe in der Kiste nachgeschaut, die Ferdi immer fest verschlossen hielt und in die er seine Sachen verstaute, wenn er aus Thailand zurückkehrte. Und ich habe was gefunden. Einen Laptop. Er ist zwar passwortgeschützt, aber das sollte für Ihre Experten kein Problem darstellen, oder?«
    »Ich denke nicht.«
    »Außerdem habe ich noch eine Art Tagebuch gefunden, in dem Namen und Zahlen aufgeschrieben sind.«
    »Namen und Daten?«
    »Ja, es ist voll mit Namen von Frauen und Zahlen. Hier steht zum Beispiel 4. Januar 2004, Sue, 12 Jahre. Ich dachte, das sollten sie wissen. Vielleicht können Sie damit etwas anfangen.«
    »Natürlich. Wir kommen so schnell wie möglich vorbei und holen uns den Laptop.

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