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Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Rhönblut: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zeno Diegelmann
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gemeldet, mit dem Hinweis, noch mal vorbeischauen zu wollen, da Ferdi ihnen angeblich noch Geld schuldete. Ihr war das alles ziemlich egal. Sollte sich doch der Anwalt um diese Angelegenheiten kümmern.
    Sie öffnete die Tür, und ihre Gesichtszüge entspannten sich, als sie das vertraute Gesicht erkannte.
    »Ach, du bist es. Ich dachte, dass du erst …«
    Ihr Gast legte ihr einen Finger auf die Lippen. Sie verstand und schwieg. Ein Schauer ergriff sie. Die Erinnerungen an die letzte gemeinsame Nacht flackerten auf. Sie begann zu zittern.
    »Ich habe heute etwas ganz Besonderes mit dir vor.«
    »Was auch immer du willst, ich tue es«, antwortete die junge Witwe. Ihr gefielen diese Spiele, in denen sich die Dominanz zwischen den beiden abwechselte wie Licht und Schatten.
    »Dreh dich um.«
    Michelle Karstensen tat wie ihr geheißen und wandte ihrem Gast den Rücken zu. Die Tür fiel ins Schloss, und sie wurde weiter ins Wohnungsinnere geführt. Im nächsten Moment spürte sie, wie sich ein Seidenschal über ihre Augen legte und an ihrem Hinterkopf fest zugezogen wurde. Ein weiterer Knoten folgte. Der Gast schien heute besonders streng zu sein. Michelles Lippen bebten.
    »Was, was hast du vor?«
    »Psssst.« Die bekannte Stimme hauchte ihr von hinten ins Ohr. Noch bevor sie etwas erwidern konnte, wurde sie sanft in eine Richtung gezogen und folgte gehorsam die Stufen hinauf ins Schlafzimmer.Dann wurde der Reißverschluss ihres schwarzen Kleides geöffnet und es nach unten gezogen. Nur in Slip und BH stand sie vor ihrem Gast, der sie mit sanftem Druck auf das Bett drückte. Ihre Schuhe fielen klackernd von den Füßen auf den Boden. Sie sah nicht, was nun geschah. Ihr Kleid und ihre Schuhe wurden fein säuberlich vor dem Bett abgelegt.
    »Streck deine Arme und Beine aus«, hauchte ihr die Stimme ins Ohr.
    »Aber …«
    »Pssst.« Wieder wurde ihr ein Finger auf die Lippen gelegt. »Frag nicht, tu es einfach.«
    »Okay.«
    Michelle Karstensen streckte ihre Arme und Beine aus, die sogleich an die Bettpfosten gebunden wurden. So fixiert, konnte sie sich kaum noch bewegen. Was ihr in anderen Situationen schier unerträglich vorgekommen wäre, bescherte ihr jedoch zur eigenen Verwunderung noch größere Lust. Sie ließ alles geschehen und genoss die Tatsache, ausgeliefert zu sein. Ferdi hatte sie nie so vertraut, daher war es mit ihm nie zu solchen Spielchen gekommen. Obwohl ihm diese Spielform sicher auch gefallen hätte. Ihre Gedanken an die Vergangenheit wurden jäh unterbrochen, als sie etwas Kaltes zwischen ihren Schenkeln spürte. Gerade als sie fragen wollte, was mit ihr passieren soll, hörte sie, wie Stoff mit einer scharfenKlinge zerschnitten wurde. Nach dem Slip wurde auch der BH mit einem einzigen Schnitt zerteilt.
    »Was machst du mit mir? Du bist verrückt …«
    »Ja, ich weiß.«
    Ihr Puls hämmerte immer schneller. Sie spürte die fordernden Hände auf ihrer Haut und stöhnte auf. Auf jeden harten Handgriff folgten zärtliche Berührungen. Ihr Brüste wurden sanft liebkost, und sie konnte den schweren Atem hören, der über ihren Körper kroch. Michelle verfiel in eine Art Trance und wand sich unter den Berührungen. Jede einzelne traf sie wie ein kurzer elektrischer Schlag. Sie spürte, wie sie gepackt, ihr Haar zerzaust und ihr Kopf nach hinten gezogen wurde. Unwillkürlich drückte sie lustvoll ihren Oberkörper nach oben, doch die fixierten Arme ließen ihr nur wenig Spielraum. Gerade als sie erneut laut aufstöhnte, setzte eine tiefe Stille ein. Obwohl sie nichts sah, spürte sie, dass mit einem Mal plötzlich etwas anders war. Sie hielt inne und lauschte nach etwas, das ihr Beruhigung verschaffte. Doch nichts war zu hören. Das Spiel war kein Spiel mehr. Es war tödlicher Ernst geworden. Dann hörte sie die Stimme ihres Gastes.
    »Es tut mir leid, Michelle.«

20.
    Die Beerdigung.
    Der Sarg.
    Pogatetz.
    Karstensen.
    Das schwarze Erdloch.
    Laura.
    Seeberg saß stumm in seinem Fahrzeug auf dem großen Parkplatz am Aueweiher. Er hatte das Licht und den Motor ausgeschaltet und hatte jedes Gefühl für die Zeit verloren. Die Scheiben beschlugen bereits. Mit zittrigen Händen schraubte er ein Röhrchen auf und schüttete sich ein paar Tabletten in den Mund. Dann saß er wieder grübelnd da und wartete darauf, dass die Wirkung einsetzte. Vielleicht war es keine gute Idee gewesen, sich dieses Falles anzunehmen. Vielleicht wäre es für alle das Beste gewesen, wenn er vor den Zug gesprungen wäre. Ein Team bei

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