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Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Rhönblut: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Rhönblut: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zeno Diegelmann
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Aber ich benötige diese Informationen dennoch dringend für einen Mordfall, in dem wir ermitteln.«
    Die Bedienung brachte den Kaffee. Beide Männer nahmen einen Schluck und schwiegen einen Moment, bis die junge Frau wieder verschwunden war.
    »Hören Sie, Herr Seeberg, ich habe nicht viel Zeit. Wenn Sie also etwas für mich haben, dann sagen Sie es mir. Wie wertvoll ist Ihre Information?«
    Seeberg entschied sich für die Wahrheit. »Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Ich denke, dass wir es nur herausfinden können, wenn wir unser beider Wissen wie ein Puzzle zusammenlegen. Dann ergibt sich daraus für uns beide eventuell ein schlüssiges Bild. Und eines der Puzzleteile stellt dabei ihr ehemaliger Mitarbeiter dar.«
    »Um wen handelt es sich?«
    »Ferdinand Karstensen.«
    »Oh.«
    »Sie kannten Ihn?«
    »Natürlich. Er war ein verdienter Mitarbeiter und ist bis zu einem Abteilungsleiter aufgestiegen.«
    »Ein verdienter Mitarbeiter? Das hört sich für mich dennoch nicht nach Begeisterungsstürmen an.«
    »So möchte ich das nicht sagen. Selbst zum Ende seines Dienstes war er an verschiedenen Sonderaktionen beteiligt.«
    »Ein Abteilungsleiter, der bis zum Ende seines Dienstes noch an Sonderaktionen beteiligt ist? Ist das nicht eher eine Degradierung?«
    Der Mann schmunzelte. »Also gut, Herr Kommissar, es gab einige Irritationen, die dazu führten, dass Karstensen nicht mehr so sehr im Fokus der Führungsebene stand, wenn ich es so ausdrücken darf.«
    »Da würden mich Einzelheiten interessieren.«
    »Nein, jetzt sind Sie erstmal dran, Herr Seeberg. Was wissen Sie über ihn, was wir nicht wissen? Dann sage ich Ihnen, ob Sie auch mein Interesse geweckt haben.«
    Seeberg sammelte sich kurz. »Wie Sie sicherlich mitbekommen haben, ist Karstensen einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Wir gehen weiter davon aus, dass er das mittlerweile dritte Opfer eines Serientäters ist. Das erste Opfer war ein Drogenhändler aus England, das zweite Opfer ein Sanitätsoffizier der Bundeswehr. Habe ich Ihr Interesse damit geweckt?«
    »Das haben Sie. Was wissen Sie über den Täter und dessen Motiv?«
    »Zunächst schienen die drei Opfer nichts miteinander zu tun gehabt zu haben. Doch dann haben wirdoch noch einen gemeinsamen Nenner gefunden. Alle drei waren zur selben Zeit am selben Ort in Asien und könnten sich dort getroffen haben. Es spricht einiges dafür.«
    »Lassen Sie mich raten: Es geht um Thailand.«
    Der Kommissar war überrascht. »Sie wissen also von dem Drogenhandel?«
    »Drogenhandel?« Der BKA-Beamte verschluckte sich beinahe an seinem Kaffee. Vorsichtig stellte er die Tasse zurück. »Nein, diese Variante kenne ich nicht, ich kenne eine andere. Aber es passt zusammen.«
    »Was passt zusammen? Sie sind wieder dran.«
    Der Mann setzte sich auf und fixierte Seeberg. »Okay, vielleicht kommt ja tatsächlich etwas Interessantes dabei heraus. Wie Sie ja schon herausgefunden haben, wurde Karstensen nach dem Tsunami zur Unterstützung der dortigen Behörden nach Thailand entsandt. Er sollte mithelfen, Leichen zu identifizieren. Er arbeitete für die IDKO.«
    »Bitte verschonen Sie mich mit Kürzeln und Fachchinesisch.«
    Der Mann lächelte. »IDKO steht für Identifizierungskommission. Die IDKO war als Sondertruppe innerhalb des BKA nach einem Flugzeugabsturz auf Teneriffa 1972 gegründet worden. Damals zählten wie in Thailand auch deutsche Touristen zu den Opfern. Seither gilt: Immer wenn es im Ausland einegroße Anzahl deutscher Opfer gibt, kann die BKA -Sondertruppe einen Auftrag erhalten. Und Karstensen war ein wichtiger Kopf der IDKO. Sie müssen wissen, dass er darin wirklich gut war.«
    »Ja, das haben wir bereits herausgefunden. Dort hat er auf dem deutschen Marinekreuzer Berlin auch Pogatetz kennengelernt.«
    »Pogatetz? Diesen Namen höre ich zum ersten Mal. Wer ist das?«
    »Unser zweites Opfer. Ein Sanitätsoffizier der Bundeswehr, der an Bord des Kreuzers seinen Dienst leistete.«
    »Verstehe. Jedenfalls erreichten uns einige Informationen, die uns aufhorchen ließen.«
    »Nämlich?«
    »Wie bereits erwähnt, hatte sich Karstensen innerhalb des Amts ziemlich hochgearbeitet. Er galt sogar zeitweise als einer der aussichtsreichsten Kandidaten auf den Posten des Präsidenten. Doch schließlich stolperte er über einen Skandal, und man pfiff ihn zurück. Er behielt zwar weiterhin die Bezahlung eines Abteilungsleiters, doch von da an wurde er nur noch mit unspektakulären Aufgaben betraut.«
    »Was war

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