Richard Castle
aufs Revier schaffe, um zu sehen, wie Captain Irons’ Kopf explodiert, wenn er den Überstundenbericht zu Gesicht bekommt.“
„Hey“, sagte Raley. „Iron Man ist hier heute Abend tatsächlich ebenfalls höchstpersönlich aufgetaucht.“
„Irons? Am Wochenende?“
„Ja“, bestätigte Ochoa, „er kam vor etwa einer Stunde mit Detective Hinesburg rein. Die beiden verbarrikadierten sich in seinem Büro und hörten sich irgendeine Audioaufnahme auf seinem Lautsprechertelefon an. Danach sind sie dann sofort wieder verschwunden, als ob sie es sehr eilig hätten.“
„Ich habe Ochoa erklärt, dass sie vermutlich bei der Kinoauskunft angerufen haben, um zu erfahren, wann
Hot Tub – Der Whirlpool … ist ’ne verdammte Zeitmaschine
läuft“, sagte Raley, womit er sie alle zum Lachen brachte. Doch jegliche Aktivität von Irons’ Seite ließ bei Heat die Alarmglocken schrillen, vor allem, wenn auch noch Sharon Hinesburg darin verwickelt war.
Sie fassten die Entwicklungen des Tages für sie zusammen. „Ich habe von den französischen Behörden endlich die Bestätigung bezüglich dieses Anrufs erhalten, den die Bernardins letzten Sonntagabend angeblich von dem geheimnisvollen Mr. Seacrest bekamen“, begann Detective Raley. „Er ging als internationaler Anruf an ihre Nummer, doch leider handelte es sich um ein Wegwerfhandy, also endet die Spur dort.“
Heats Enttäuschung mischte sich mit Erleichterung darüber, dass Emile Bernardins Aussage bezüglich des Anrufs stimmte. Natürlich hätte sie es vorgezogen, wenn die Spur sie zu Seacrest geführt hätte, doch letztendlich freute es sie, dass die Glaubwürdigkeit von Nicoles Eltern erhalten blieb. „Ist der Handschuh wieder aufgetaucht?“
„Nein“, antwortete Ochoa. „Wenn Sie versprechen, nichts zu verraten, erzählen wir Ihnen von unserem Plan B.“
„Erzählen Sie mir zuerst davon, und dann werde ich entscheiden, ob ich das versprechen kann oder nicht.“
Ochoa hielt kurz inne und sagte dann: „Detective Feller ermittelt auf eigene Faust. Auch wenn Irons die Kontrolle über alles übernommen hat, was auch nur im Entferntesten zur Aufklärung des Falls beitragen könnte …“
„Einschließlich des Handschuhs“, fügte Raley hinzu.
„… fordert Feller ein paar alte Gefallen ein und schnüffelt ein wenig bei der Spurensicherung herum, um zu sehen, was er über den Verbleib des Handschuhs herausfinden kann.“
„Sie wissen ja, wie Feller ist“, übernahm Raley wieder. „Nachdem er mit diesen irren Typen von der Taxi-Einheit so viel Zeit auf der Straße verbracht hat, fällt es ihm schwer, sich immer an die Vorschriften zu halten.“
„Also ignoriert er die direkten Befehle seines Vorgesetzten?“, fragte Heat.
„Allerdings“, sagten beide gleichzeitig.
„Nur gut, dass ich mich im Zwangsurlaub befinde. Sonst müsste ich etwas dagegen unternehmen.“
Als sie auflegte, sagte Rook: „Wer ärgert Wally Irons und wann kann ich ihm die Hand schütteln?“ Doch bevor sie antworten konnte, bemerkte er, dass sie die Schnellstraße an der Van-Dam-Ausfahrt verließen. „Verzeihung, Fahrer? Nehmen wir nicht den Midtown-Tunnel?“
„Der ist gesperrt. Sie haben ihn für Reparaturarbeiten aufgrund des Erdbebens zugemacht.“
Nikki schaute aus dem Heckfenster und sah weder Pylonen noch blinkende Lichter noch tragbare orangefarbene Baustellenhinweisschilder. „Sind Sie sicher?“ Der Verkehr hinter ihnen blieb auf dem Long Island Expressway und floss ungehindert weiter in Richtung Mautstelle an der Einfahrt des Tunnels.
Der Fahrer überquerte die Van Dam Street und bog so abrupt in eine Seitenstraße ab, dass Nikki mit der Schulter gegen Rook prallte. Dann lenkte er den Wagen auf eine Zufahrtsstraße, die in ein Industriegebiet voller ein- und zweistöckiger Karosseriewerkstätten und Lagerhäuser führte.
„Wollen Sie über den Brooklyn-Queens Expressway zur Williamsburg Bridge fahren?“
Doch der Fahrer antwortete nicht. Die automatische Türverriegelung trat in Kraft, und er bog in eine Einfahrt ab und fuhr durch eine offene breite Doppeltür in die Ladezone einer Lastwagenhalle. Der Fahrer stieg aus und ließ sie im Auto zurück, während die stählernen Doppeltüren hinter ihnen herunterrollten und die Halle in Dunkelheit tauchten. Einmal mehr griff Heat an ihre Hüfte, fand keine Waffe und fluchte innerlich.
„Eins kann ich dir versichern“, sagte Rooks Stimme in der Dunkelheit. „Das ist das letzte Mal, dass ich diesen Fahrdienst
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