Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
Vom Netzwerk:
nach außen hin kultivierteren Agenten passte, die Sushi aßen, Yoga machten und sich die benötigten Informationen beschafften, indem sie unterirdische Computerzentralen hackten.
    Doch Kijé hatte überlebt, wenn auch unsicher. Sein aufgedunsenes Gesicht verriet ihr, dass er nur deswegen mit seiner ungewissen Zukunft in der Weltordnung zurechtkam, weil er sich regelmäßig eine Flasche Wodka genehmigte. Heat war mehr an den Informationen interessiert, die sie brauchte. „Was meinen Sie mit anderen Möglichkeiten?“
    „Ich würde ja sagen, fragen Sie Nicole Bernardin. Aber das können Sie nicht mehr, nicht wahr?“
    „Was wissen Sie über Nicole Bernardin?“
    „Ich weiß, dass sie genau wie Ihre Mutter mit Leuten in Kontakt kam, die sich außerhalb der Grenzen ihrer Regierung befanden.“
    Rook mischte sich wieder ein. „Nehmen wir nur mal rein theoretisch an, dass ihre Mutter übergelaufen war.“ Er konnte förmlich spüren, wie das Adrenalin durch Nikkis Adern strömte, also fügte er hinzu: „Oder zumindest, dass es so aussah, als ob das der Fall gewesen wäre – hätte die CIA dann etwas dagegen unternommen?“
    „Unwahrscheinlich“, erwiderte der Russe. „Jedenfalls nicht auf amerikanischem Boden.“
    „Wer würde es tun?“, fragte Heat, die sich der Möglichkeit bewusst war, dass es durchaus der Mann gewesen sein konnte, der in diesem Augenblick vor ihr stand.
    „Sie töten?“ Er zuckte mit den Schultern. „Wie ich schon sagte, die Zeiten ändern sich. Es würde nicht zwangsläufig die Regierung sein müssen, nicht wahr?“
    „Könnte es sich um die gleiche Person handeln, die auf Tyler Wynn geschossen hat?“, fragte Rook.
    „Wer weiß? Auf jeden Fall ist es eine traurige Lektion über die Natur des Handwerks. Man kann nie wirklich in den Ruhestand gehen. Ich selbst habe es einst versucht. Es hat nicht funktioniert. Aus diesem Grund muss ich mich auf diese Weise mit Leuten treffen.“ Er deutete auf den nächtlichen Wald.
    „Sogar mit alten Freunden?“, fragte Rook.
    „Soll das ein Witz sein, Kleiner? Alte Freunde können die tödlichsten Personen überhaupt sein.“
    „Sie müssen über einige der Projekte Bescheid wissen, an denen meine Mutter arbeitete“, sagte Nikki. „Und auch über die von Nicole.“
    Sie hatte genügend Befragungen durchgeführt, um aufgrund der Art, wie er seine Augen nachdenklich nach oben rollte, beurteilen zu können, dass er etwas wusste und abwog, wie viel er dieser Freundin von Jameson Rook – und Tochter einer CIA-Agentin – verraten sollte. Dann richtete sich seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes.
    Kijé lauschte mit einem Ohr in die Dunkelheit hinein. Seine Leibwächter taten es ihm kurz darauf gleich und suchten den Horizont ab wie Wölfe, die nach etwas Fressbarem Ausschau hielten. Oder nach Gefahr. Heat und Rook strengten ebenfalls ihre Ohren an und hörten sie bald murmeln: „
Bep TO лë T
.“ Rook übersetzte es für sie, doch Nikki hörte es längst schon selbst. Ein Hubschrauber.
    Sie versuchte, Kijés Aufmerksamkeit zurück auf sich zu lenken, doch der Motor des Mercedes brummte bereits. „Was waren das für Aktivitäten außerhalb des Lehrplans, von denen Sie gesprochen haben?“ Sein Leibwächter öffnete die hintere Tür des Wagens und hielt sie für ihn auf.
    Der kleine breite Mann drückte Rooks Hand und klopfte ihm noch ein letztes Mal auf den Rücken. „Bis zum nächsten Mal, Kleiner, in Ordnung?“ Dann verneigte er sich vor ihr. „Nikki Heat.“
    Die Türen der beiden Peugeots wurden hinter ihnen zugeschlagen, und die Leibwächter bereiteten sich darauf vor, loszufahren. Nikkis Frustration wuchs, während die Uhr zum zweiten Mal ablief, nachdem sie so nah dran gewesen war, eine Antwort zu erhalten. Kijé eilte zu seinem Wagen. „Anatoly, bitte. Geben Sie mir wenigstens einen Hinweis bezüglich der Richtung.“
    „Ich habe es Ihnen doch gesagt. Überprüfen Sie die Bank“, erwiderte er und duckte sich, um auf den Rücksitz zu steigen.
    „Das habe ich schon kapiert. Geben Sie mir noch einen weiteren Hinweis. Bitte.“
    Er blieb stehen und sein Kopf schob sich über den Rand der geöffneten Tür. „Dann denken Sie über das nach, was ich Ihnen noch erzählt habe“, sagte der Russe zu ihr. „Fragen Sie sich, was es mit der neuen Ära auf sich hat.“ Mehr würde sie nicht bekommen.
    Der Leibwächter schloss Anatolys Tür und nahm selbst auf dem Beifahrersitz Platz. Alle drei Autos fuhren in einem Halbkreis um sie herum,

Weitere Kostenlose Bücher