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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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und Paris?“
    „Ja“, sagte Nikki. „Das waren tolle Ideen, die ich da hatte, nicht wahr?“
    „Brillant“, erwiderte Rook, „brillant.“
    Als sie Jeff Heat erneut einen Besuch abstatteten, passten seine Socken zueinander, was seine Tochter freute, die noch nicht bereit war, Zeugin seines geistigen Verfalls zu werden. Vielleicht hatte ihm die Vorwarnung am vergangenen Abend die Gelegenheit gegeben, sich dieses Mal besser auf den Besuch vorzubereiten. Doch als er an diesem Nachmittag neben ihr auf dem Sofa in Scarsdale saß und die Schachtel mit den alten Fotos durchging, bemerkte sie, dass ihr Vater selbst trotz der frisch gebügelten Khakihose aus der Reinigung, des pastellfarbenen Pullovers und des frisch rasierten Gesichts sehr viel älter aussah, als er eigentlich war.
    Jedes Mal wenn er bei einem Foto innehielt, fragte Nikki: „Sagt dir das was?“ Und er schüttelte daraufhin jedes Mal den Kopf, zögerte aber dennoch kurz, bevor er es auf den Stapel mit den durchgesehenen Bildern legte. Nikki brauchte nicht lange, um zu verstehen, was vor sich ging. Jeff Heat erkannte keinen der Altersgenossen ihrer Mutter. Er hielt nur inne, um in Ruhe die Schnappschüsse der Frau zu betrachten, in die er sich verliebt hatte. Aufgrund der Scheidung hatte Nikki gar nicht mit der Möglichkeit gerechnet, dass er sich diese Fotos gerne ansehen würde. Aber warum nicht? Sie waren nicht nur ein Teil seines Lebens, sondern möglicherweise sogar der beste Teil. Sie nahm sich vor, ein paar der Bilder einzuscannen und ihm daraus ein Album zusammenzustellen.
    „Hier ist einer, den ich erkenne. Eugene Summers. Er ist der Butler, der jetzt in dieser idiotischen Fernsehsendung zu sehen ist“, sagte er und hielt dabei eine Gruppenaufnahme von ihrer Mutter, Tyler Wynn und einem jungen Mann hoch, der nun, Jahrzehnte später, seine eigene erfolgreiche Realityshow hatte, in der er sich selbst als Diener eines wöchentlich wechselnden jungen Faulpelzes spielte. „Ich glaube sogar, dass ich dieses Bild gemacht habe.“
    „Ich liebe diese Sendung. Kennen Sie Eugene Summers persönlich?“, fragte Rook.
    „Nicht wirklich. Ich habe ihn nur einmal drüben in London getroffen. Zuerst mochte ich ihn, aber dann hat er mich ständig korrigiert. Er nahm sogar das Taschentuch aus meiner Brusttasche uns faltete es neu. Ist das zu fassen?“
    „Cool“, sage Rook, wodurch er sich einen bösen Blick von Nikki einhandelte.
    „Warum warst du damals in London, Dad?“
    „Wegen deiner Mutter, warum sonst? Cindy hatte dort im Sommer ’76 eine Anstellung als Lehrerin. Was für eine Zeit, um dort festzusitzen. Es herrschte die schlimmste Hitzewelle seit Jahrzehnten. Und eine Dürre. Und wie verrückt es war, zum zweihundertjährigen Jubiläum der Verabschiedung der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung in England zu sein.“ Er warf das Foto von Eugene Summers auf den Ablagestapel.
    Nikki, die das Foto zwar schon gesehen, aber keine Verbindung zu Summers gezogen hatte, legte es als Erinnerung daran, den Fernsehstar zu kontaktieren, zur Seite. „Weißt du noch, wen sie damals unterrichtete?“
    Ihr Vater lachte. „Allerdings. Das Kind eines millionenschweren Brauereibesitzers aus London. Das war gutes Bier. Durdles’ Finest. Deswegen erinnere ich mich daran.“ Er leckte sich die Lippen, was sie traurig stimmte. „Der größte Exporteur nach Irland. Kein Wunder das der Mistkerl so reich war. Wenn man während einer Hitzewelle kein Bier in Irland verkaufen kann, sollte man sein Geschäft lieber gleich aufgeben.“
    Seine Aufmerksamkeit ließ nach, als sie sich dem Boden der mit Stoff verzierten Schachtel näherten. Er erkannte keine der anderen Personen auf den Fotos, abgesehen von den zahlreichen Schnappschüssen von Nicole Bernardin. „Tut mir leid, dass ich dir keine größere Hilfe sein konnte“, sagte er.
    Nikki packte die Fotos wieder ein und ließ sich dabei sehr viel Zeit. Zum einen wollte sie vorsichtig mit den Erinnerungsstücken umgehen, aber vor allem schob sie das, was sie als Nächstes tun musste, vor sich her. Sie würde bald ein heikles Thema ansprechen. Aber zuerst hatte sie noch eine Frage. „Die Leute, mit denen ich gesprochen habe, fragten mich, ob Mom versuchte, etwas zu verbergen.“
    „Ihr anderes Leben“, sagte er mit einem Schnauben. „Wenn sie für die CIA spionierte, wie du behauptest, dann ist das toll. Aber sie hat mich trotzdem ausgeschlossen. Und übrigens, nur weil sie spionierte, bedeutet das nicht, dass

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