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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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Frage. Heat rief sich ins Gedächtnis, dass sie diese Information benötigte, um ihre Mutter von den Gerüchten, sie sei eine Doppelagentin gewesen, freizusprechen. Also bohrte sie weiter nach.
    „Besteht die Möglichkeit, dass ich sie mir mal ansehen könnte?“
    „Darf ich fragen, warum?“ Sie sah mehr als Wachsamkeit in seinen Augen. Es war eher etwas, das sie während einer Befragung schon so oft bei Verdächtigen gesehen hatte: die Angst davor, entdeckt zu werden. Doch er war kein Verdächtiger, er war ihr Vater. Nikki wollte ihn nicht brechen, sie wollte lediglich Informationen. Also offenbarte sie ihm ihre eigentliche Absicht.
    „Ich will wissen, ob Mom irgendwelche Konten besaß, die von deinen getrennt waren. Ein Geheimnis, so ähnlich wie das hier.“ Heat hielt den Samtbeutel mit dem Bettelarmband darin hoch. „Ein Konto, von dem du nichts wusstest, bis zu zufällig darüber gestolpert bist.“
    Die Stille, die darauf folgte, wurde vom Klingeln des Telefons auf dem Beistelltisch neben ihrem Vater durchbrochen. Nikki konnte erkennen, dass die eckigen Buchstaben auf der orangefarbenen Anzeige den Anrufer als „NYLedger“ identifizierten. Ihr Dad sah es ebenfalls und wartete vier Klingeltöne ab, ohne darauf zu reagieren. Nachdem das Telefon stumm auf die Nachrichtenaufzeichnungsfunktion umgesprungen war, hatte er eine Entscheidung getroffen und sagte: „Es ist wie mit diesem verdammten Armband. Ich sprach sie darauf an. Ich fragte, warum sie ein separates Konto benötigen würde, und sie antwortete, es sei Geld für den Notfall, damit sie unabhängig bleiben könne. Damals bekam ich zum ersten Mal das ungute Gefühl, dass es tatsächlich einen anderen Mann geben könnte.“ Die Art, wie er Nikki ansah, brach ihr das Herz. „Brauchst du das unbedingt?“
    Heat nickte ernst. „Es könnte mir dabei helfen, ihren Mörder zu finden“, sagte sie und hoffte, dass das letztendlich die einzige Bedeutung des geheimen Kontos sein würde.
    Er dachte einen Moment lang darüber nach, verschwand dann erneut wortlos in den hinteren Flur, um dieses Mal ins Gästezimmer zu gehen. Rook warf Nikki ein bestätigendes Lächeln zu, doch sie fühlte sich dadurch nicht besser. Als ihr Dad kurz darauf zurückkehrte, trug er eine braune Aktenmappe aus Pappe mit einem Gummiband darum bei sich. Er kam damit jedoch nicht direkt zu Nikki. Stattdessen blieb er an der Eingangstür stehen und wartete. Die beiden gingen zu ihm, und er gab ihr die Mappe.
    „Danke“, sagte sie.
    „Verrate mir etwas, Nikki“, sagte er mit leiser, hohler Stimme. „Was unterscheidet dich von der anderen Polizistin, die hierherkam, um mich respektlos zu behandeln?“ Er deutete mit einem Arm in Richtung des Telefons mit dem blinkenden Nachrichtenlicht. „Oder von diesen Reportern?“
    Ihre Augen fingen an zu stechen. Sie sagte die Wahrheit und meinte es auch so. „Der Unterschied besteht darin, dass ich versuche zu helfen.“
    Ihre Worte trösteten ihn nicht. „Ich denke, es wäre eine gute Idee, wenn du mich einfach für eine Weile in Ruhe lässt“, sagte ihr Vater. Dann zog er sich in den hinteren Flur zurück, damit sie sein Haus verlassen konnten.
    Normalerweise wären sie mit Heats Dienstwagen, einem Crown Victoria, gefahren, doch da sie sich nach wie vor im Zwangsurlaub befand, nahmen sie ein Auto, das Rook gemietet hatte. Aus diesem Grund war er nun der Glückliche, der sich auf dem Rückweg nach Manhattan mit dem sonntäglichen Stop-and-go-Verkehr herumschlagen musste, der den Wochenendausflüglern zu verdanken war. Er hatte sich auf eine stille, bedrückte Fahrt eingestellt, doch Heat befand sich in vollem Arbeitsmodus. Rook dachte über die emotionale Ohrfeige nach, die Nikki soeben von ihrem Vater erhalten hatte, und war um ihretwillen froh, dass sie offenbar in der Lage war, sich dank ihrer emotionalen Schutzmauer davon abzukapseln, wenn auch nur zeitweilig.
    Auf dem Beifahrersitz überflog Heat kurz die Bankakte und betrachtete die spärliche Menge an Papierkram und monatlichen Kontoauszügen, die sich darin befand. „Die hier sind unvollständig“, stellte sie fest. „Meine Mom hatte nur ein paar Hundert Dollar auf diesem Konto und gerade genug Aktivität, um es am Laufen zu halten. Aber die Kontoauszüge enden plötzlich, ohne einen Hinweis darauf, dass das Konto aufgelöst wurde.“
    „Von wann stammt der letzte Auszug?“
    „Oktober 1999. Der Monat vor ihrer Ermordung.“ Sie zog ihr Handy aus der Tasche und scrollte durch

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