Richard Castle
besprechen, aber ich werde mir jetzt erst mal etwas zu trinken holen. Haben Sie Durst, Hank?“
„Ja klar“, erwiderte er mit einem bewundernden Lächeln.
Als sie durch die Beobachtungskabine ging, erhob sich Irons von seinem Stuhl. „Was ist los? Sind Sie immer noch nicht zufrieden?“ Sie lächelte nur und trat in den Flur hinaus, also wandte er sich an Raley und Ochoa. „Ist sie immer so?“
„Immer“, bestätigten Roach.
Hank Spooner hob lebhaft den Kopf, als Heat ein paar Minuten später mit zwei Limodosen zurückkehrte. Sie öffnete sie, nahm einen Schluck aus ihrer und stellte die andere vor Spooner. Er starrte sie einfach nur an. „Stimmt etwas nicht?“, fragte sie.
„Haben Sie nichts anderes?“
„Tut mir leid, Hank, Sie sind hier nicht bei McDonald’s. Was stimmt damit nicht?“
„Nichts, es sei denn, Sie versuchen mich umzubringen.“ Er schob die Orangenlimonade von San Pellegrino so weit von sich weg, wie er konnte. „Ich hab Ihnen doch gesagt, dass ich eine schlimme Allergie gegen Zitrusfrüchte habe. Ein Schluck davon, und ich lande im Krankenhaus oder sterbe.“
„Oh, tut mir leid. Darüber habe ich nicht nachgedacht. Ich liebe diese Limo. Ich habe hier im Kühlschrank meinen eigenen Vorrat davon.“ Sie nahm seine und ihre Dose und ging damit Richtung Tür.
„Sie sind gut“, sagte er. Als sie sich umdrehte und ihn verwirrt anstarrte, fuhr er fort: „Die Orangenlimo. Sie wollten nur testen, ob ich bezüglich meiner Zitrusfruchtallergie gelogen habe.“ Er zwinkerte ihr zu. „Netter Versuch.“
„Erwischt“, erwiderte sie.
Als sie erneut die Beobachtungskabine betrat, sagte Irons: „Nun, sind Sie jetzt davon überzeugt, dass er unser Mörder ist?“
„Nein.“
„Wieso nicht? Seine Geschichte ist absolut überzeugend.“
„Na und? Wie ich schon sagte, jeder hätte sich diese Geschichte aus dem öffentlichen Wissen zusammenbasteln können.“
„Aber wie
ich
schon sagte, hat dieser Mann gestanden.“
„Klar, weil er eine Art Berühmtheitspsychose oder einen Stalkerplan hat, den er verfolgt, und ich bin das glückliche Objekt seiner Begierde. Überlassen Sie das den Seelenklempnern. Er lügt, und ich kann es beweisen.“
„Wie? Er hat all Ihre Fragen beantwortet.“
„Stimmt, aber es gibt eine Information zu diesem Fall, die nicht an die Öffentlichkeit gelangt ist. Nur ich kenne sie. Wer immer meine Mutter ermordete, nahm direkt danach eine Limodose aus unserem Kühlschrank und trank sie aus.“ Sie hielt die Orangenlimo von San Pellegrino hoch. „Es war eine von dieser Sorte. Sechzehn Prozent echter Zitrusfruchtsaft.“ Als Irons klar wurde, was das bedeutete, und er sich umdrehte, um Spooner durch die Scheibe anzustarren, sagte sie: „Sie können Allergie-Hank anhängen, was Sie wollen, aber was den Mord an meiner Mutter angeht? Vergessen Sie’s.“
Als sie den Raum verließ, starrte Captain Irons immer noch mit offenem Mund durch den Einwegspiegel auf seinen Vorzeigeverdächtigen.
Die Detectives Raley und Ochoa saßen an ihren Schreibtischen, als Heat in den Hauptraum kam. Sie rief sie in den Flur, damit sie sich außer Hörweite der restlichen Anwesenden befanden, und schloss die Tür. „Verzeihen Sie die Heimlichtuerei, aber ich muss mich darauf verlassen können, dass das hier mit Diskretion behandelt wird.“
„Soll ich Sharon Hinesburg holen, damit sie sich uns anschließen kann?“, fragte Ochoa.
„Ja, bitte“, erwiderte sie. „Und ich rufe Tam Svejda vom
Ledger
an und stelle mein Handy auf Lautsprecher.“ Nachdem sie darüber gelacht hatten, öffnete Heat die Aktenmappe mit den Bankunterlagen, die ihr Vater ihr gegeben hatte. Die Gesichter der beiden Detectives wurden ernst, als Nikki ihnen von dem Konto erzählte, das ihre Mutter vor ihrem Dad geheim gehalten hatte. „Ich kann nichts Genaueres über die Bedeutung dieses Kontos sagen, aber ich brauche jemanden, dem ich hundertprozentig vertrauen kann, um die Aktivität des Kontos unbemerkt – aber gründlich – nachzuverfolgen. Besonders im November 1999.“
„Geht klar“, sagte Raley und nahm ihr die Unterlagen ab.
„Und wenn er was ausplaudert“, ergänzte sein Partner, „versohle ich ihm den Hintern.“
„Das würde er wirklich tun“, stimmte Raley zu.
Die drei kehrten in den Hauptraum zurück, und Nikki entdeckte Rook, der an dem von ihm übernommenen Schreibtisch an einer Seite des Raums saß. Er deutete auf die Marke und die Sig an ihrer Hüfte. „Schön zu sehen,
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