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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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Paris, fand sie sich nun erneut in den Fußstapfen ihrer Mutter wieder, indem sie verschlossen und strategisch statt offen handelte.
    Ein praktischer Vorteil ihrer Erklärung bestand darin, dass sie nun Aufgaben verteilen konnte. So sollte Rhymer zum Beispiel das Alibi des Fernsehbutlers Eugene Summers überprüfen. Abgesehen davon erlaubte ihr die neue Situation, die Gedanken ihres Teams zu nutzen, auch wenn es nur dazu dienen mochte, ihre eigenen Ideen zu bestätigen. „Ich würde als Erstes die Leute überprüfen, die Ihre Mutter ausspioniert hat“, schlug Reynolds vor. Heat hatte das natürlich bereits in Betracht gezogen.
    „Das Problem ist, wo sollen wir anfangen?“, erwiderte sie.
    Rook schlug eine mit einem Eselsohr markierte Seite in seinem Moleskine-Notizbuch auf. „Ich habe mich ein wenig mit der nordvietnamesischen Familie auf den Fotos in der Schachtel beschäftigt – die Familie, dessen Sohn deine Mutter vor den Pariser Friedensgesprächen unterrichtete. Der Vater war berühmt, also stand über ihn etwas bei Wikipedia. Beide Eltern starben in den Achtzigern, und der Sohn befindet sich seitdem in einem Kloster.“
    „Ich will ja nicht behaupten, dass Wikipedia nicht der beste Freund des Enthüllungsjournalisten ist, Rook“, begann Randall Feller und machte keinen Hehl aus seinem Hohn, „aber mein Gefühl sagt mir, dass es klüger wäre, wenn wir uns persönlich auf die letzte Aktivität ihrer Mutter vor dem Mord konzentrieren.“
    „Einverstanden.“ Detective Malcolm schwang einen seiner Arbeitsstiefel auf die Rückenlehne eines Stuhls. „Ich würde sagen, wir scheißen auf diesen alten Kram und fangen mit ihrer Spionagetätigkeit in den USA an. Dieses europäische Zeug wird schwer nachzuverfolgen sein, und am Ende dreht man sich nur im Kreis und wühlt sich durch vierzig Jahre voller nutzloser Informationen.“
    „Das ist wahr“, stimmte sein Partner Reynolds zu. „An alte Informationen kommt man schwerer ran, und wahrscheinlich hat auch niemand aus diesen Familien, die sie in Europa ausspionierte, ein Motiv. Es sei denn, jemand hegt einen ungewöhnlich großen Groll. Ich würde mit den letzten Zielpersonen anfangen, die sie ausspioniert hat.“
    Heat, die sich nach diesen Vorschlägen bereits besser fühlte, sagte: „Ja, aber wie stellen wir das an, wenn wir nicht einmal wissen, wer ihre Auftraggeber waren?“
    Rook bekam diesen Gesichtsausdruck, als ob ihm gerade ein Licht aufgegangen wäre, und sprang auf. „Ich weiß wie!“
    Und das tat er tatsächlich.
    Der Fahrstuhl brachte sie in den sechsundvierzigsten Stock, in dem sich die Büros von Quantum Retrieval befanden. Die Empfangsdame war auf sie vorbereitet und führte Heat und Rook zügig durch die Tür in das Eckbüro, damit sie den Geschäftsführer treffen konnten.
    „Joe Flynn“, sagte er mit einem breiten Grinsen, das zu seinem selbstsicheren Händedruck passte. Nachdem Heat und Rook die angebotenen Wasserflaschen abgelehnt hatten, führte Flynn sie zu der Sitzecke neben seinem Schreibtisch. Bevor Rook Platz nahm, warf er einen Blick auf das Rockefeller Center unter ihnen. Die Eislaufbahn war schon längst abgetaut worden und diente nun als Fläche für Cafétische, die gerade für das Abendessen eingedeckt wurden. „Nette Bude. Das Geschäft muss wohl gut laufen.“
    „Der klügste Zug, den ich je gemacht habe, war, die Überwachung von Ehebrechern in schmierigen Motels aufzugeben, um in die Versicherungsentschädigungsbranche zu wechseln. Das war sozusagen mein Quantensprung.“ Er hielt inne, damit sie die Verbindung zu seinem Firmennamen ziehen konnten. Flynn war gebräunt, fit und reich und wirkte alles in allem wie ein Mediziner aus einer erfolgreichen Arztserie. Rook gefiel nicht, wie dieser sexy Versicherungsermittler Nikki beäugte, also setzte er sich sehr nah neben sie auf die Couch. „Für das erste gestohlene Kunstwerk, das ich wiederbeschaffte, brauchte ich eine Woche, und es brachte mir so viel ein, wie ich mit der Überwachung abtrünniger Ehepartner in drei Jahren verdient hatte … Einschließlich derjenigen, die gar keine Affären hatten“, fügte er mit einem bedeutsamen Blick in Heats Richtung hinzu. Er schenkte ihr ein zahnreiches Grinsen, und Rook wettete, dass diese Beißerchen das Ergebnis einer kostspieligen Aufhellungsbehandlung waren.
    „Also erinnern Sie sich daran, dass mein Vater Sie einst mit einer Überwachung beauftragte“, sagte sie.
    „Das ist zehn Jahre her, aber Heat ist kein

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