Richard Castle
auf dem Laufenden, und es würde mir dabei helfen, die Früchte Ihres Kommandos aus erster Hand zu dokumentieren, womit ich dann – falls sich daraus tatsächlich ein Artikel entwickeln sollte – bereits etwas in der Hand hätte.“
„Abgemacht“, sagte Irons. Feller schüttelte den Kopf und ging davon. „Heat, es sieht so aus, als wäre das dynamische Duo wieder gemeinsam unterwegs“, sagte der Captain auf seinem Weg zurück ins Büro.
„Gibt es sonst noch etwas, wobei ich helfen kann, Detective?“, fragte Rook.
„Ich will nur ein für alle Mal festhalten, dass ich nach dieser manipulativen Aktion endgültig weiß, dass du hinterhältig bist und man dir nicht vertrauen kann. Niemals.“
Rook grinste Heat nur an und sagte: „Gern geschehen.“
DREI
Rook verkrümelte sich an den abgenutzten Schreibtisch in der Ecke, an dem er früher immer gesessen hatte und zog denselben leeren Stuhl mit der defekten Rolle hinter sich her, den er jedes Mal erwischte. Heat begab sich sofort an ihren Computer, um sich die zusätzlichen Einsatzkräfte zu sichern, bevor Captain Irons erkannte, dass er gerade übers Ohr gehauen worden war. Detective Rhymer vom Einbruchsdezernat würde eine gute Ergänzung darstellen, also forderte sie ihn an. Malcolm und Reynolds – die ebenfalls beim Einbruchsdezernat dienten – waren als Partner fast genauso beeindruckend wie Roach. Sie hatte gehört, dass das Duo gerade unterwegs war, um verdeckt für die Überwachungs- und Festnahmeeinheit zu ermitteln, aber sie schickte ihrem Captain trotzdem eine E-Mail, in der sie um ihre Teilnahme an den Ermittlungen in diesem Fall bat und zwischen den Zeilen durchblicken ließ, dass er danach etwas bei ihr guthaben würde.
Randall Feller tauchte wieder an Heats Schreibtisch auf und zeigte keinerlei Anzeichen, dass es ihm etwas ausmachte, von Rook vor ein paar Minuten regelrecht außer Gefecht gesetzt worden zu sein. Der Detective konzentrierte sich wie jeder in diesem Raum allein auf seine Aufgabe. Er gab ihr die Fotokopie der Route des Lieferwagenfahrers, die er besorgt hatte, damit sie einen Blick darauf werfen konnte. „Ich werde mich damit auf den Weg machen und alle Leute, die sich an seinen Zwischenstopps aufgehalten haben, befragen, bevor der nächste Schichtwechsel stattfindet und die Erinnerungen der Leute zu bröckeln anfangen. Ich wollte Sie nur darüber informieren, dass ich Raley von seiner Arbeitsehefrau losreiße, damit er mit mir kommen und sich die Überwachungskameras ansehen kann.“
„Für einen Tag wird Ochoa das sicher verstehen. Ihre Bindung ist sehr viel enger und wird das schon aushalten“, sagte sie mit einem trockenen Lächeln, bevor er aufbrach.
Eine der Verwaltungsmitarbeiterinnen rief über das Geplapper im Hauptraum, dass Lauren Parry aus der Gerichtsmedizin in der Leitung sei. Heat nahm den Hörer ihres Telefons ab, bevor die Frau den Satz beendet hatte. „In deiner E-Mail stand, dass ich mir keine Sorgen darum machen sollte, dir auf die Nerven zu gehen“, sagte die Gerichtsmedizinerin.
„Du, Lauren? Niemals. Vor allem nicht, wenn du gute Neuigkeiten hast.“
„Die habe ich.“
„Konntest du meine Unbekannte identifizieren?“
„Noch nicht.“
„Dann sind das für mich keine guten Neuigkeiten, meine Liebe.“ Nikki ließ ihre Worte lässig klingen, doch ihre Enttäuschung schimmerte durch.
„Würde es dir helfen, wenn ich dir verrate, dass die Gelenke schon langsam wieder biegsam werden?“
Heat griff nach einem Stift und setzte sich an ihren Schreibtisch. „Das wären zumindest einigermaßen gute Neuigkeiten, Lauren. Nur weiter so.“
„Dadurch wissen wir immerhin schon mal, dass unsere Unbekannte nicht vollständig gefroren ist.“ Detective Heat stellte sich einen Thanksgiving-Truthahn vor, der hart wie ein Felsklumpen aus der Tiefkühltruhe kam, und verdrängte den Gedanken schnell. „Die Bedeutung dieser Tatsache ist auf mehrere Arten hilfreich, Nikki. Ich habe Oszillationsventilatoren eingesetzt, um sie langsam auf Umgebungstemperatur zu bringen, damit das Gewebe nicht zerstört wird, und die Beweglichkeit der Gelenke bedeutet, dass wir schneller als gedacht mit den Untersuchungen beginnen können.“
„Wie schnell?“
„Heute Nachmittag.“ Und dann fügte die Gerichtsmedizinerin hinzu: „Doch abgesehen davon verrät uns ihr halb gefrorener Zustand auch, dass sie nicht um Mitternacht bei der Lebensmittelbeladung mit in den Lieferwagen gepackt wurde. Nach so vielen Stunden bei
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