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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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Minustemperaturen in einem isolierten Behältnis müsste sie vollkommen steifgefroren sein, also kann man die Hypothese aufstellen – zumindest fürs Erste –, dass sie irgendwo auf der Route eingeladen wurde, nachdem der Lieferwagen sehr früh heute Morgen aufgebrochen war.“ Heat überlegte, ob sie Detective Hinesburg von ihrem Auftrag im Ladehangar abziehen sollte, entschied sich aber dagegen. Sharon sollte dort lieber ein wenig rotieren, als irgendwo anders Schaden anzurichten. „Das bedeutet auch, dass für mich die Chance besteht, dir einen etwas genaueren Todeszeitpunkt nennen zu können, da die Zellwände möglicherweise nicht von Eiskristallen zerstört wurden. Wenn wir Glück haben, gelingt es mir, eine ausreichende Menge Melatonin aus der Epiphyse zu gewinnen und vielleicht auch Urin, woraus ich ein genaues Zeitfenster für den Todeszeitpunkt ableiten könnte.“
    Detective Heat hatte mit genügend Autopsien zu tun gehabt, um Laurens Ausführungen einigermaßen zu folgen und die richtigen Fragen zu stellen. „Konntest du Anzeichen für Unterkühlung feststellen?“
    „Nein.“
    „Also können wir auch davon ausgehen, dass sie bereits tot war, als sie den Minustemperaturen ausgesetzt wurde?“
    „Darauf würde ich wetten“, sagte Dr. Parry. „Eins noch. Ich sollte die Finger schon bald gut genug bewegen können, um dir ein paar Fingerabdrücke zu besorgen. Ich weiß, dass du sie so schnell wie möglich brauchst, aber ich möchte lieber vorsichtig vorgehen, damit ich das Gewebe nicht zerreiße, nur weil ich zu ungeduldig war.“
    „Wie bald?“
    „Ungeduldiges Mädchen.“
    „Wie bald?“
    „Definitiv innerhalb der nächsten Stunde.“
    „Hey, Lauren?“
    „Ja?“
    „Das
sind
gute Neuigkeiten“, sagte Nikki. „Danke, dass du mir auf die Nerven gehst.“
    Nachdem sie aufgelegt hatte, kam Rook an ihren Schreibtisch und sagte: „Dir ist hoffentlich klar, dass ich dich jetzt massieren oder umarmen oder beides tun würde, wenn wir nicht an deinem Arbeitsplatz wären.“
    „Danke, dass du es nicht tust.“
    „Du bist meine Heldin, ernsthaft. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie du das durchstehst.“
    „Tu das nicht“, bat sie. „Bitte, nicht hier, nicht jetzt.“
    „Schon gut.“ Er hob beide Hände in einer Geste der Kapitulation. Rook kannte sie gut genug, um zu wissen, dass Nikki trotz all der Leidenschaft, die in ihr brodelte, mit einer Firewall ausgestattet war, die diese Leidenschaft im Zaum hielt. Ihre Gefühle waren intensiv und heftig, wodurch es für sie zu einer Lebensaufgabe wurde, sie zu kontrollieren. Jameson Rook besaß unerwarteterweise ein paar Schlüssel zu diesen Schlössern und ließ das Thema klugerweise fallen. Er schaltete einen Gang runter und betrachtete den Raum, in dem eine Betriebsamkeit herrschte, wie er sie zuvor noch nie gesehen hatte. „Sieht so aus, als hättest du es als Teamleiter ziemlich gut drauf, Detective Heat. Oder muss das Teamleiterin heißen? Heutzutage kann man bei so was nie sicher sein.“
    „Es ist ein Anfang“, war alles, was sie erwiderte.
    „Und was hast du vor?“
    „Ich? Die Herde vergrößern. Ich bettele, borge und stehle mir ein paar Officers zusammen, die dann mit dem Foto unseres unbekannten Opfers losziehen und Befragungen durchführen, sobald ich irgendeine Ahnung habe, wo sie es herumzeigen sollen. Vielleicht fahre ich auch noch schnell zur Gerichtsmedizin, um bei der Autopsie dabei zu sein, wenn sie auftaut.“
    „Ich glaube, wir beide haben Wichtigeres zu tun.“
    Nikki warf ihm diesen misstrauischen Blick zu, den er schon so oft gesehen hatte. „Warum gefällt mir das nicht?“
    „Niedlich“, sagte er. „Das ist immer deine erste Reaktion. Bis was passiert? Wiedergutmachung.“ Er marschierte zu den Mordfallbrettern, und nach kurzem Zögern gab sie nach und folgte ihm. Als Nikki ihn erreichte, stand er direkt vor den beiden Tafeln und hatte seine Hände wie zwei Waagschalen erhoben. „Liegt es an mir, oder scheint es hier ein leichtes Ungleichgewicht zu geben?“
    „Das hast du gut beobachtet. Ja, ich habe mich bei der Besprechung auf den neuen Mordfall konzentriert. Die Einzelheiten des Mordes an meiner Mutter sind zu umfangreich, um sie auf ein Mordfallbrett zu packen.“ Sie tippte gegen ihre Schläfe. „Aber glaub mir, es ist alles hier drin.“
    „Und deswegen“, sagte er und imitierte ihre Bewegung, indem er auf das fast leere Mordfallbrett tippte, „müssen wir unsere Bemühungen hierauf

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