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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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weichzukochen.
    „Also gut. Petar und ich haben uns letztens in Boston unterhalten und …“
    „Petar? Du hast hinter meinem Rücken mit Petar über mich geredet?“
    „Kurz. Du bist zur Toilette gegangen, und ich habe mit ihm herumgestanden und gewartet. Ich meine, was habe ich Petar schon zu sagen? Jedenfalls kam Petar auf das Thema zu sprechen, und er war auch derjenige, der sagte, – das sind jetzt seine Worte – dass du eine Schutzmauer hättest.“
    „Zuerst einmal finde ich es total armselig, dass du Petar die Schuld an allem gibst.“
    „Er hat das Thema zur Sprache gebracht!“
    Sie ignorierte ihn und erging sich stattdessen in ihrem Zorn, den sie als Ventil nutzte. „Und zweitens habe ich lieber eine leicht vorsichtige, leicht kontrollierte Seite, die die Privatsphäre und Diskretion schätzt, als ein rücksichtsloser, unreifer, egoistischer Idiot wie du zu sein.“
    „Hör mal, das ist völlig falsch angekommen.“
    „Nein“, widersprach sie, „ich glaube, es ist einfach nur endlich angekommen.“ Sie schnappte sich ihren Blazer, der über der Rückenlehne des Barhockers hing.
    „Wo willst du hin?“
    „Ich bin nicht sicher. Ich habe plötzlich das Gefühl, eine Schutzmauer zwischen uns zu brauchen.“ Und dann verließ sie die Wohnung.
    Don bekam die Hauptlast ab. Auf der Suche nach einem Ventil für den Aufruhr, der in ihrem Körper tobte, hatte Heat ihrem Nahkampftrainingspartner eine SMS zurückgeschrieben. Dreißig Minuten später landete der ehemalige Navy-SEAL mit den Gesicht zuerst auf der Trainingsmatte und rang keuchend nach Luft. Er rappelte sich auf alle viere auf und schnaufte, aber Nikki roch den Braten. Er sprang mit der Schulter voran auf sie zu und streckte seine langen Arme aus, um sie um ihre Beine zu wickeln und sie umzureißen. Bevor er dazu kam, ging sie in die Hocke und verkeilte die Innenseite ihres Ellbogens in seiner Achselhöhle. Dann drückte sie sich von der Matte hoch, zog ihn mit sich und wirbelte ihn in der Luft herum. Don landete mit einem Krachen auf dem Rücken, und sie hockte auf ihm und nagelte ihn fest. Nikki sprang keuchend auf die Füße und schüttelte sich Schweißtropfen von der Nase, während sie hin- und hertänzelte und für eine Zugabe bereit war. Nein, sie
sehnte
sich nach einer Zugabe.
    Als sich die Trainingsstunde ihrem Ende zuneigte, waren beide schweißgebadet. Sie verbeugten sich in der Mitte der Matte voreinander und schüttelten sich die Hände. „Was ist denn in dich gefahren?“, fragte er. „Du warst heute Abend richtig wild. Habe ich dich irgendwie verärgert?“
    „Nein, du bist nicht der Grund. Mir geht momentan viel durch den Kopf. Tut mir leid, dass ich dich als Sandsack missbraucht habe.“
    „Hey, jederzeit. Das hält mich auf Trab.“ Er wischte sich den Schweiß mit seinem Hemd vom Gesicht und fügte hinzu: „Hast du noch genug Energie für ein Bier oder so was übrig?“
    Nikki zögerte. Das „oder so was“ bedeutete Zeit im Bett, und das wussten sie beide. Er ließ es beiläufig klingen, weil es das auch war. Zumindest war das früher mal der Fall gewesen. Bevor sie Rook kennengelernt hatte, waren Nikki und Don zwei Jahre lang mehr oder weniger regelmäßig für unverbindlichen Sex miteinander im Bett gelandet. Das hatte für beide dieselben Vorteile gehabt, nämlich eine intensive, aber rein körperliche Beziehung ohne Verpflichtungen und emotionale Beeinträchtigungen oder eifersüchtige Fragen, wenn der eine oder der andere sich mal nicht treffen wollte. Wenn beide Lust dazu hatten, war das in Ordnung. Wenn nicht, dann galt das ebenso. Es beeinträchtigte ihre Ju-Jutsu-Stunden in keiner Weise, und Don hatte in den Monaten seit ihrer Entscheidung, Rook treu zu bleiben, nicht ein Mal nachgehakt oder geschmollt. Rook wusste allerdings nichts von dieser Vereinbarung mit ihrem Nahkampftrainer mit Vorzügen. „Bier klingt gut“, sagte sie aus einem Impuls heraus und verspürte ein Flattern in ihrem Brustkorb, bei dem es sich um ein Schuldgefühl handeln mochte.
Aber zum Teufel damit, es ist nur ein Bier
, entschied sie.
    „Ich würde vorher allerdings gerne noch duschen“, sagte er und zog das nasse Hemd von seiner Haut. „Hier gibt es kein warmes Wasser. Sie haben es nach dem Erdbeben abgestellt, und ich schätze, die Stadt ist noch mit den Inspektionen beschäftigt.“
    Das Flattern meldete sich wieder, doch sie ignorierte es und sagte: „Du kannst bei mir zu Hause duschen.“
    Heat behielt ihre

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