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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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Trainingsklamotten an, zog sich aber ein trockenes T-Shirt über, während Don unter die Dusche verschwand. Sie warf einmal mehr einen Blick auf ihr Handy, um zu sehen, ob ihr Team Neuigkeiten zum Fall hatte. Stattdessen fand sie drei neue Mailboxnachrichten von Rook vor, die sie sich jedoch nicht anhörte. Im Kühlschrank entdeckte sie ein Sixpack und versuchte zu entscheiden, ob sie sie dort in unmittelbarer Nähe zum Schlafzimmer trinken oder lieber ins Magic Bottle gehen sollten, sobald Don wieder salonfähig war.
    Sie wusch sich im Spülbecken in der Küche das Gesicht, um sich den salzigen Schweiß aus den Augen zu spülen. Während sie sich mit einem Stück Küchenpapier abtrocknete, versuchte Nikki herauszufinden, was sie mit Don hier in ihrer Wohnung machte. Lief sie vor etwas davon? Suchte sie lediglich die Gesellschaft eines Freundes? Oder prüfte sie wieder einmal die alten Gewässer der Unabhängigkeit, um zu sehen, wie es sich anfühlen würde? Wenn an diesem Abend tatsächlich noch mehr passieren sollte, täte sie das sicher nicht, um Rook zu verletzen. Zumindest redete sie sich das ein.
    Warum hatte sie dann den zusätzlichen Schritt gemacht und Don zu sich nach Hause eingeladen? Womöglich deswegen, weil ihre Beziehung oberflächlich genug war, um ihn davon abzuhalten, ihr gegen ihren Willen zu viele Fragen zu stellen oder zu versuchen, die Dinge zu vertiefen? Wollte sie die Gedanken betäubenden Sex als Fluchtmöglichkeit benutzen?
    Was sie an Rook störte, war nicht so sehr die Tatsache, dass er mit seinem Vorwurf bezüglich ihrer Schutzmauer einen empfindlichen Nerv getroffen hatte – um sich dann hinter ihrem Exfreund zu verstecken. Es war eher die Tatsache, dass er darauf beharrte, in Dingen herumzustochern, die ihn nichts angingen. Er zwang sie dazu, sich mit Familiengeheimnissen auseinanderzusetzen, mit denen sie einfach nur abschließen wollte. Ihren Vater zu befragen, als ob er sich in einem der Vernehmungsräume auf dem Revier befinden würde … Und dann hatte er sie heute Abend auch noch dazu gedrängt, über ihre Beziehung zu ihrer Mutter zu reden. Wie konnte Nikki ihm oder sonst jemandem so etwas – und alles, was damit zusammenhing – erklären? Und warum sollte sie das tun müssen? War sie verpflichtet, Jameson Rook anzuvertrauen, wie sie sich gefühlt hatte, als ihre Mutter ihre aufgeschürften Knie verpflasterte? Oder wie sie alles hatte stehen und liegen lassen und mit ihr zu einer Broadwayvorstellung gegangen war, als ihre Verabredung zum Abschlussball der Junior-Highschool sie versetzte? Oder wie sie Nikki die Freuden der Werke von Jane Austen und Victor Hugo nähergebracht hatte? Und dass Übung, ob nun am Klavier oder für irgendetwas anderes im Leben, eine Entdeckungsreise sein sollte. Denn dabei ging es nicht nur um die Musik, sondern um sie selbst.
    Sie konnte ihm das alles nicht anvertrauen. Oder wollte es nicht. Diese und die hunderttausend anderen kleinen Erinnerungsfetzen waren Reisen an die Orte, an die sich Nikki selbst nur selten wagte. Wie die Klappe über den Tasten des Klaviers in ihrem Wohnzimmer waren das einfach Türen, bei denen es zu schmerzhaft war, sie zu öffnen. Vielleicht hatte Rook recht. Vielleicht bildete ihre Abwehrhaltung eine Festungsmauer.
    War es genauso eine wie die ihrer Mutter?
    Und falls ja, war das wirklich ein Charakterfehler oder einfach nur eine weitere wertvolle Lebenslektion, die Cynthia Heat ihrer Tochter vorgelebt hatte? So wie sie ihr gezeigt hatte, wie man die Pausen zwischen den Noten atmen ließ, weil sie ebenfalls Musik waren.
    Das Wasser der Dusche wurde abgestellt, sodass Nikki gezwungen war, sich zu fragen, worum es ihr in diesem Moment ging, denn sie konnte nicht länger verleugnen, dass sie sich an einem Scheideweg befand. Warum? Doch als sich die Badezimmertür öffnete, wusste Heat, dass das nicht die wichtigste Frage war. Das akute Problem bestand in der Frage, was sie an diesem Abend voller riskanter Impulse tun würde.
    Er kam durch den Flur auf sie zu. Seine Haut glänzte vom Wasser, und er hatte lediglich ein Handtuch um seine Taille gewickelt. „Ich glaube, du hast etwas von einem Bier erwähnt“, sagte er. Bevor sie sich deswegen zu sehr quälen konnte, umfasste sie den Griff des Kühlschranks, öffnete zwei Flaschen aus dem Sixpack und stellte sie zwischen sie auf die Theke. Sie stießen an, und jeder nahm einen Schluck. „Ich werde morgen zweifellos ganz schöne Schmerzen haben“, sagte er.
    Aus Richtung der

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