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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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Holzkeil, den der Hausmeister als Türstopper benutzte. Sie erhob sich, blieb aber in geduckter Körperhaltung, um den Schutz der Metalltreppe nutzen zu können. Dann trat sie zum Rand des Treppenabsatzes, als wollte sie nach unten gehen. Stattdessen warf sie den Keil nach unten.
    Er schoss sofort auf ihren Köder. Heat wirbelte um das Geländer herum und feuerte zwei Schüsse nach oben ab, doch sie musste ihn verfehlt haben, denn sie hörte, wie er die Treppe in Richtung Dach hinaufeilte, das sich zwei Stockwerke über ihnen befand. Als sie ihm folgte, hörte Nikki, wie sich die Metalltür über ihr öffnete und zuknallte.
    Am oberen Ende wurde sie mit einer weiteren verdammten Tür konfrontiert, auf deren anderer Seite noch mehr Verletzlichkeit wartete. Er konnte sich mittlerweile hinter einem Lüftungsabzug oder einem Schornstein versteckt haben und darauf warten, sie zu erledigen. Doch als sie lauschte, konnte sie ihn über das flache Dach weglaufen hören. Sie riss die Tür auf, rannte hinaus und betete, dass er keinen Partner hatte.
    Detective Heat erhaschte ihren ersten Blick auf den Schützen, als er das andere Ende des Dachs erreichte und sich herumdrehte, um die vordere Feuertreppe hinunterzuklettern. Männlich, etwa eins achtzig, kräftige Statur – vermutlich ein Weißer –, aber keine Gesichtszüge, um ihn identifizieren zu können.
    Er trug einen grauen Kapuzenpullover, eine schwarze Yankees-Mütze und eine dunkle Maske oder einen Schal über Nase und Mund. Nikki konnte auch einen Blick auf das Gewehr werfen, ein kurzer Lauf mit einem Pistolengriff, den er in behandschuhten Händen hielt. Er stützte es auf den Dachvorsprung und zielte von der Leiter aus. Sie sprang hinter einen Schornstein. Er feuerte und durchlöcherte die Ziegel mit einer Ladung Blei.
    Obwohl sie dadurch riskierte, ihn zu verlieren, eilte Heat zu der anderen Feuertreppe an der Rückseite des Gebäudes. Glück zu haben, war eine Sache, aber wenn sie eine offene Treppe über einem Mann mit einem Gewehr hinunterstieg, würde sie das Glück herausfordern, und das wäre dumm. Und tödlich.
    Sie ließ die untere Treppe an ihrer Halterung herunter, brachte den kurzen Abstieg in die Gasse hinter sich und drückte sich flach gegen die Seite des Gebäudes. Heat warf einen kurzen Blick um die Ecke und zog sich sofort wieder zurück. Er wartete nicht auf sie. Die schmale Durchfahrt zwischen den Wohnhäusern war leer. Dann hörte sie das Geräusch rennender Schritte. Nikki riskierte einen weiteren Blick und sah ihn auf dem Bürgersteig vorbeilaufen. Sie nahm die Verfolgung auf.
    Als Heat das Tor am Ende der Gasse erreichte und zum Bürgersteig schaute, war dieser leer. Er konnte die Ecke am Irving Place nicht bereits umrundet haben. Sie sprintete in diese Richtung und erreichte eine Baustelle an einem Gebäude, das dort renoviert wurde. Am Ende des Bürgersteigs verlangsamte sie und kniete sich an der Ecke der Sperrholzwand hin, die als temporäre Absperrung für die Baustelle diente. Vorsichtig suchte sie mit den Augen den Bürgersteig ab, doch sie entdeckte niemanden. Wo konnte er hingelaufen sein? Sie erinnerte sich an das Toilettenhäuschen in der Nähe des Bauwagens. Heat schlich sich dorthin zurück und näherte sich ihm vorsichtig. Es war mit einem Vorhängeschloss verriegelt. Das Gleiche galt für die Tür des Bauwagens.
    So kehrte sie zur Ecke zurück und wandte sich nach links in Richtung der Neunzehnten Straße Ost. Sie bewegte sich umsichtig unter dem Gerüstgang her, der das Gebäude umgab. Sirenen kamen näher, doch Nikki konnte es nicht riskieren, ihren Mann zu verlieren, indem sie die Verfolgung abbrach, um die Kollegen abzufangen. Als sie die Ecke der Neunzehnten Straße erreichte, blieb sie wieder stehen, und einmal mehr sah sie keinen Schützen. Ein Mann, der einen Chihuahua und einen Golden Retriever spazieren führte, näherte sich ihr von Westen, aber er teilte ihr mit, dass er niemanden gesehen habe, auf den die Beschreibung zutreffe. Sie bat ihn, zu ihrem Wohnhaus zu gehen und der Polizei zu erklären, wo sie war, und er kam der Bitte nach. Nachdem der Hundeausführer weitergegangen war, wartete sie. Nikki wollte gerade aufgeben und selbst zurückgehen, als sie es hörte.
    Über ihr knarrte eins der Gerüstbretter, und ein Hauch Staub rieselte neben ihr auf den Boden. Sofern New York nicht von einem weiteren Nachbeben erschüttert wurde, versteckte sich der Mörder über ihr und benutzte das Gerüst als erhöhten

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