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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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Brust seines grauen Kapuzenpullovers ausmachen. An der Zweiundzwanzigsten Straße gab er das Laufen auf, jedoch nicht die Flucht. Er zielte mit seinem Gewehr auf einen Taxifahrer, der an der Ampel wartete. Der Mann stieg sofort mit erhobenen Händen aus dem Wagen. Ihr Verdächtiger setzte sich ans Steuer, trat aufs Gas und überfuhr die rote Ampel. Er schrammte am Heck eines anderen Taxis vorbei, das seinen Weg kreuzte, brachte den Wagen aber schnell wieder unter Kontrolle und hielt auf Nikki zu.
    Heat machte einen Schritt zur Seite in Richtung Mittelstreifen, doch er raste weiter auf sie zu, obwohl sie jetzt auf der Bordsteinkante stand. Sie brachte ihre Waffe in Schussposition, und als er das sah, riss er das Steuer ruckartig nach rechts herum, damit sie nicht richtig zielen konnte. Dann schwenkte er den Lauf des Gewehrs aus dem Seitenfenster und bereitete sich darauf vor, im Vorbeifahren einen Schuss auf sie abzugeben. Statt in Deckung zu gehen, blieb Nikki tapfer auf Position, stellte sicher, dass sich hinter ihm keine anderen Personen in ihrem Schussfeld befanden und gab drei Schüsse ab, während er an ihr vorbeiraste. Die zwei in die Windschutzscheibe verfehlten ihn, da er das Steuer erneut herumriss, um auszuweichen, aber der dritte Schuss, der genau im richtigen Moment durch das offene Seitenfenster ging, traf ins Schwarze. Sie sah, wie der Stoff an der Stelle riss, wo der Kragen seines Pullovers auf seine Schulter traf, und sein Kopf zuckte plötzlich zur Seite. Er geriet auf seiner Spur wie wild ins Schleudern, bekam den Wagen aber wieder unter Kontrolle und raste weiter Richtung Downtown. Nikki merkte sich die Taxinummer und machte sich auf den Weg zurück zu ihrer Wohnung.
    Für den Schussbericht prägte sie sich außerdem ihren genauen Standort ein. Direkt gegenüber dem Morton-Williams-Supermarkt, genau dort, wo ihr Albtraum vor zehn Jahren angefangen hatte.
    Als Heat ihre Aussage gegenüber dem Detective von 13. Revier beendet hatte, machte Lauren Parry eine Pause von ihrer Arbeit an Dons Leiche und reichte ihr ein Glas Orangensaft. „Den habe ich in deinem Kühlschrank gefunden. Trink ihn. Er wird deinen Blutzuckerspiegel wieder auf ein normales Maß bringen.“ Nikki nahm einen kleinen Schluck und stellte das Glas auf den Beistelltisch. „Du hast ja kaum etwas getrunken. Was ist los, ist dir schlecht? Hast du Schmerzen in der Brust? Oder Schwindelgefühle?“ Die Gerichtsmedizinerin überprüfte ihren Puls. Nachdem sie zufrieden festgestellt hatte, dass Nikki nicht unter Schock stand, reichte sie ihrer Freundin eine Schachtel Hygienetücher. „Ich muss zurück an die Arbeit. Mach dich sauber.“ Sie deutete auf das getrocknete Blut und Gewebe, das verkrustet an Heats Armen und Beinen klebte, und fügte beim Weggehen hinzu: „Und vergiss dein Gesicht nicht.“
    Nikki kam keiner der Aufforderungen nach. Sie stellte die Schachtel mit den Tüchern einfach neben den Orangensaft und starrte mit glasigen Augen auf die Leiche ihres Freundes. Stimmen zogen ihre Aufmerksamkeit zur Tür, die zum Flur hin offen stand. Detective Ochoa kam als Erster rein. Sein Gesicht wirkte ernst, aber er winkte seiner Freundin Lauren trotzdem kurz und diskret zu. Sein Partner Raley folgte ihm und betrachtete den Tatort mit dem gleichen finsteren Gesichtsausdruck. Heat stand auf, um zu ihnen zu gehen. Bevor sie sie erreichte, drehte sich Raley um und sah hinter sich. Er sprach leise mit jemandem im Flur. „Sind Sie sicher, dass Sie das tun wollen?“ Rook erschien in der Tür und nickte.
    Sobald Nikki zu ihm kam, nahm er sie in die Arme und zog sie an sich. Sie klammerte sich an ihn und drückte fest zu. Eine ganze Weile lang standen sie eng umschlungen da. Als sie sich schließlich voneinander lösten, hielt er sie immer noch fest, indem er seine Hände auf ihren Oberarmen ruhen ließ. „Gott sei Dank bist du in Ordnung.“ Und dann wanderte sein Blick zu der Leiche auf dem Boden, die bis auf das spärliche Papiertuch, das Lauren gerade über die Leistengegend gelegt hatte, nackt war. „Wer ist das?“, wollte Rook wissen.
    Nikki atmete scharf durch die Nase ein und fragte sich, wo sie anfangen sollte. Bevor sie jedoch irgendetwas sagen konnte, kam der leitende Ermittler zu ihnen herüber. „Das Gleiche frage ich mich auch bei Ihnen. Ich bin Detective Caparella, Morddezernat.“
    „Oh, Detective“, erwiderte Nikki. „Das ist mein Freund, Jameson Rook.“
    Caparella schien zu bemerken, dass sie immer noch Händchen

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