Richard Castle
Apotheken angekommen waren, die sie noch in der Nacht informiert hatten. Sie sollten ihnen sofort Bescheid geben, wenn bei ihnen ein Schussopfer oder ein blutender Patient auftauchte, der Erste-Hilfe-Materialien oder große Mengen Schmerzmittel kaufte.
Schon bald versammelte sich das gesamte Team für eine frühe Besprechung. Die Einzige, die nicht auftauchte, war Sharon Hinesburg, die mal wieder zu spät kam. Während sie sich für eine Aktualisierung um die Mordfallbretter versammelten, warf Heat einen Blick in das gläserne Büro und stellte fest, dass Captain Irons anwesend war. Er bearbeitete Statistikunterlagen mit einem roten Stift. Vielleicht hatte Iron Man seine Geliebte an diesem Morgen ein Stück weiter weg abgesetzt. Nikki fing ohne sie an, da sie wusste, dass sie das schon schaffen würden.
Heat begann mit dem Mord an Don, über den alle Bescheid wussten, also beschränkte sie sich auf eine knappe Zusammenfassung. Niemand stellte Fragen. Alle wussten, dass es sich um ein empfindliches Thema handelte, und wollten so schnell wie möglich weitermachen.
Die Officers, die die Befragungen in der Inwood Street rund um Nicoles Wohnhaus durchgeführt hatten, berichteten, dass die Nachbarn dort kürzlich einen Wagen einer Teppichreinigungsfirma gesehen hätten. „Die Augenzeugen konnten sich nicht an den Namen der Firma erinnern, aber da das Auftauchen des Wagens mit der Durchsuchung der Wohnung und dem Todeszeitpunkt übereinstimmt, will ich, dass Feller und Rhymer noch einmal dorthingehen und die Zeugen erneut befragen. Finden Sie einfach heraus, was Sie können. Die Farbe des Wagens, Beschriftung, irgendetwas.
Wir warten immer noch auf die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung“, fuhr sie fort und malte auf dem Mordfallbrett ein weiteres Fragezeichen neben diesen Punkt. Darunter wischte sie das Wort „Fingerabdrücke“ weg (dieser Bereich war zwar nach wie vor leer, aber da sie das Opfer bereits identifiziert hatten, war der Punkt nun irrelevant) und schrieb „Inwood Teppichreinigungsfirma“ auf die Tafel.
Raley berichtete, dass die Überprüfung von Nicoles Headhunter-Geschäft keinerlei Hinweise ergeben hatte. „Die NAB-Gruppe ist bei Better Business und ein paar Handelsorganisationen registriert, aber abgesehen von vollständig bezahlten Gebühren gibt es dazu nicht viel zu sagen. Es liegen keine Beschwerden wegen Abwerbung von Führungskräften und Stellenvermittlungen gegen sie vor, hauptsächlich weil es darüber keine Akten zu geben scheint. Diese Frau verleiht dem Wort ‚diskret‘ eine ganz neue Bedeutung.“
Malcolm und Reynolds meldeten, dass es keine Hinweise auf Hehlerei oder Diebesguteinkünfte bezüglich Nicole Bernardins Laptop gab. Nikki wies sie an, E-Mails an Pfandleiher zu verschicken und bei eBay danach zu suchen. Detective Rhymer sagte, er arbeite immer noch mit den IT-Leuten am Datenspeicher ihrer Website. „Bisher haben sie noch nichts gefunden, aber sie baten mich, das ‚noch nichts‘ zu betonen. Die IT-Jungs sind von dieser Herausforderung ganz fasziniert. Außerdem wollen sie wissen, ob Sie ihnen Ihr Titelfoto von der Ausgabe der
First Press
mit Rooks Artikel darin signieren würden, damit sie es bei sich aufhängen können.“
„Klar“, erwiderte sie. „Solange sie es nicht auf der Toilette aufhängen.“
Rhymer grinste. „Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Jungs sich damit abwechseln werden, es mit nach Hause zu nehmen.“
Bei den französischen Konsulaten hatte sich Detective Reynolds zufolge ebenfalls nichts Neues ergeben. Außerdem hatte er Nicole Bernardin bei Interpol überprüft, doch auch dort tauchte ihr Name nicht auf. Allerdings sagte er, dass Nikki zumindest mit einer Idee richtig gelegen habe, da ihr Name beim New York Road Runners Club aufgetaucht sei. „Sie hatte eine lebenslange Mitgliedschaft.“
„Welche Ironie“, kommentierte Feller, der es sich nicht verkneifen konnte.
„Nicole nahm im Sommer an ihrem abendlichen Lauftraining im Central Park teil, war beim Fifth-Avenue-Mile-Rennen sowie bei zahlreichen 10K-Läufen dabei, hatte dort aber kein soziales Profil“, erläuterte Reynolds. „Im Grunde genommen war sie nur eine Startnummer.“
Und so lauteten auch alle anderen Berichte. Alle hatten Informationen, aber keine, die zu irgendetwas führten. Selbst Rhymer, der aus eigenem Antrieb Amateurorchester und die Musikergewerkschaft überprüft hatte, um herauszufinden, ob Nicole, das ehemalige Violinenwunderkind des
Weitere Kostenlose Bücher