Richtig einkaufen bei Fructose-Intoleranz
hervorrufen.
Diese beiden »Nebenwirkungen« legen die Empfehlung nahe, im Falle einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit Zuckeraustauschstoffe weitestgehend zu meiden. Zu diesem Zweck sollten Sie nicht nur auf kalorienreduzierte Lebensmittel wie Diät- und Lightprodukte verzichten. Auch Diabetikerkost, von der Marmelade bis hin zum Diätmenü, ist in den meisten Fällen tabu. Nicht zuletzt enthalten auch zuckerfreie Kaugummis, Süßwaren, Bier und sogar Zahncreme teils bedenkliche Mengen an Sorbit und anderen Zuckeralkoholen.
Ist Obst nun völlig tabu?
Diese Frage stellt sich jeder, der mit der Diagnose »Fructose-Intoleranz« konfrontiert wird. Tatsächlich unterliegt manals Betroffene(r) erheblichen Einschränkungen, was den Obstgenuss angeht. Nun wäre es einfach, den Rat zum völligen Verzicht zu erteilen. Allein durch diese Maßnahme würde sich Ihre gesundheitliche Situation schlagartig verbessern, Ihre Lebensqualität würde aber im gleichen Maße abnehmen. Und dabei sind die langfristigen Folgen einer solchen Diätvorschrift auf Ihre Versorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen noch nicht einmal berücksichtigt. Ein solcher Ratschlag taugt also höchstens für die ersten Tage oder Wochen der Ernährungsumstellung. Ziel einer fructosearmen Diät sollte aber sein, auch geeignetes Obst in gut verträglichen Mengen auf dem täglichen Speiseplan unterzubringen.
Durch die Auswahl der richtigen Obstsorten können Sie das Risiko gesundheitlicher Beeinträchtigungen minimieren, ohne Einbußen bei der Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenschutzstoffen hinnehmen zu müssen. Auch die Art und Häufigkeit des Obstverzehrs wirken sich auf die Verträglichkeit aus. Im Einzelnen bedeutet dies:
Wählen Sie Obst mit niedrigem Fructosegehalt
Es gibt durchaus einige Sorten mit niedrigem Fruchtzuckergehalt. Sie sind von den meisten Betroffenen in kleinen Mengen gut verträglich und empfehlen sich für eine individuelle Austestung. Beispiele fructosearmer Sorten sind die Brombeere, Limette, Nektarine oder auch die Satsuma. Ihr Fruchtzuckeranteil am Gesamtgewicht beträgt teils deutlich unter 1 %. Mit einer 50-g-Portion dieser Sorten führen Sie Ihrem Körper also meist weniger als 0,5 g Fructose zu. Betroffene bestätigen, was Experten vermuten: Fruchtzuckermengen von weniger als 1g pro Mahlzeit werden von den meisten gut toleriert und entsprechend geeigneteObstsorten sollten je nach Geschmack und Gewohnheit ausgetestet werden.
Probieren Sie Sorten mit hohem Glucoseanteil
Sie können durch das Aufstreuen von Traubenzucker (Glucose) eine Verbesserung der Verträglichkeit fructosehaltiger Speisen herbeiführen. Dieser Trick bietet sich insbesondere bei Obst an, da dieses ohnehin gerne gesüßt wird. Allerdings sind dieser Methode natürliche Grenzen gesetzt, da auch Traubenzucker in großen Mengen abführend wirken kann. Tasten Sie sich bei Bedarf also vorsichtig an diese Methode heran. Alternativ dazu können Sie aber auch direkt zu Obstsorten mit hohem Traubenzuckergehalt greifen und damit Ihre Verdauungsarbeit auf ganz natürliche Art unterstützen. Für diese Variante eignen sich beispielsweise Sorten wie die Avocado, die übrigens auch sehr wenig Fruchtzucker enthält, wie auch die Mandarine oder die Papaya.
Verteilen Sie kleine Portionen über den Tag
Das GLUT-5-Potenzial des Dünndarms ist nicht unerschöpflich. Jeder Mensch, auch ohne Fructose-Intoleranz, verdaut nur eine bestimmte Menge dieses Kohlenhydrates ohne Probleme. Enthält eine Mahlzeit mehr Fruchtzucker, als die individuelle GLUT-5-Aktivität verstoffwechseln kann, so kommt es zu den bekannten Störungen. Anders als bei einer Allergie ist es also eine Frage der Menge, die Sie frei wählen und Ihrer individuellen Toleranzgrenze mit nur wenigen Erfahrungswerten gut anpassen können. Hierzu bietet es sich an, Obst in kleinen Portionen über den Tag zu verteilen. Bewahren Sie Reste gut verpackt für einen halben Tag im Kühlschrank auf oder kaufen Sie direkt nur kleinere Mengen ein.
Fructose- und Glucosegehalt von Obst
Fructose g/100g
Glucose g/100g
Apfel
5,74
2,04
Avocado
0,02
0,06
Banane
3,64
3,79
Birne
6,75
1,67
Brombeere
1,35
1,28
Limette
0,80
0,80
Mandarine
1,30
1,70
Nektarine
1,79
1,79
Orange
2,87
2,53
Papaya
0,34
1,03
Satsuma
1,23
1,61
Weintraube
7,63
7,33
Obst als Nachspeise verwenden
Auch hierbei kommt die GLUT-5-Aktivität zur Sprache: Soll dieser Transportweg optimal genutzt werden, so muss er Zeit zur Arbeit haben.
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