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Richtig verbunden

Richtig verbunden

Titel: Richtig verbunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Grey
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Wange. »Dass du vollkommen süß bist?« Sie lächelte. »Absolut.« Das letzte Wort war geflüstert. Sie legte ihre Hand in Lindas Nacken und zog sie vorsichtig zu sich.
    Ihre Gesichter kamen sich näher, bis Lippen auf Lippen trafen.
    Als sie sich nach nur wenigen Sekunden voneinander lösten, blinzelte Linda mehrfach.
    Statt sie noch einmal zu küssen, umarmte Christina Linda. Sie konnte einfach nicht anders. Was zur Hölle ist los mit dir? Wirst du jetzt auch noch sentimental? Ach, wen interessiert‘s? Linda fühlte sich gut an. Alles andere war unwichtig. Christinas Augenlider klappten zu.
    Linda hielt sie ganz fest. »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie leise.
    Zögerlich nickte Christina. Nein, nichts ist in Ordnung. Sie war so durcheinander.
    Irgendwann löste sich Linda aus der Umarmung und schaltete den Fernseher aus. Danach stand sie auf, ergriff Christinas Hand und führte sie durch den Gang ins Schlafzimmer.
    Scheiß auf das Ende des Films.
    * * *
    Lindas Gedanken rasten. Wenn sie doch bloß einen davon hätte greifen können. Direkt bevor sie sich im Wohnzimmer geküsst hatten, hatte Linda geglaubt, in Christinas Augen Unsicherheit und fast so etwas wie Angst erkennen zu können. Und dieser Kuss … er war so sanft gewesen. Warum hatte Christina sie geküsst? Und warum hatte sie den Kuss dann unterbrochen, um sie zu halten? Sie zog Christina hinter sich her und blieb im Schlafzimmer vor dem Bett stehen. Dort ließ sie ihre Hand los und legte sich in die Mitte des Bettes.
    Einige Sekunden starrte Christina sie an.
    Oder sieht sie durch mich hindurch?
    In Christinas Gesicht konnte man absolut nichts lesen.
    Linda setzte sich auf und streckte die Hand nach Christina aus. Warum sie sie ins Schlafzimmer mitgenommen hatte und sie jetzt halten wollte, wusste sie nicht. Aber es fühlte sich richtig an. »Komm her«, sagte sie leise.
    Christina schluckte und krabbelte aufs Bett.
    Linda zog sie zu sich.
    Anstatt sich wie vorhin entspannt an sie zu schmiegen, fühlte sich Christinas Körper ein wenig verkrampft an. Christinas Kopf ruhte auf ihrer Schulter und zögerlich fuhr Linda ihr mit den Fingern durch die Haare.
    Es traf sie wie ein Blitz: Sie schämt sich für das, was sie getan hat. Linda stockte der Atem und sie stoppte in ihrer Bewegung. Was sollte sie jetzt tun? Ob Christina die Nähe zu ihr als etwas Furchtbares empfand? Nein. Dann hätte sie Linda doch nicht umarmt. Es sei denn … vielleicht hatte sie das ja nur getan, damit sie sie nicht mehr weiter küssen musste. Quatsch, sie hat mich geküsst. Nicht umgekehrt. Ja, genau. Sie setzte die kreisenden Bewegungen durch Christinas Haare fort. Oder hatte sie das bloß getan, weil sie dachte, es werde von ihr erwartet? Vielleicht ist sie jetzt so verkrampft, weil sie denkt, ich will noch mal mit ihr schlafen. »Ist es sehr schlimm für dich?«, fragte Linda. Es war kaum mehr als ein Flüstern.
    Schweigen.
    »Christina?«
    Gleichmäßiges Ein- und Ausatmen war die einzige Antwort. Christina war eingeschlafen.
    * * *
    Wärme. Geborgenheit. Alles fühlte sich richtig an. Ein Herz schlug gleichmäßig in einem langsamen Rhythmus. Bumm. Bumm. Bumm. Stopp mal. Wessen Herz? Christina riss die Augen auf. Zwei Brüste. Sie hob den Kopf und studierte Lindas Gesicht, das im Mondlicht zugleich jung und verletzlich wirkte.
    Linda öffnete die Augen und ihr Blick richtete sich auf Christina. »Hey.«
    Sie ist wach? Christina rollte sich etwas zur Seite. »Hey.«
    »Du bist noch mal eingeschlafen.«
    Christina betrachtete ihre Hände. »Bitte entschuldige.«
    Linda setzte sich auf, rückte ihren Bademantel zurecht und rutschte nach hinten, bis ihr Rücken das Kopfteil des Bettes berührte. Dabei unterbrach sie den Körperkontakt mit Christina. »Du musst dich nicht entschuldigen.« Sie starrte auf ihre im Schoß gefalteten Hände. »Ich muss mich entschuldigen.«
    Eine von Christinas Augenbrauen zuckte nach oben. »Wovon sprichst du?«
    »Es ist schlimm für dich.« Sie schaute Christina mit traurigen Augen an. »Stimmt‘s?«
    Was Linda meinte, war klar. Aber was sollte sie antworten? War es schlimm für sie, jetzt gerade mit Linda im Bett zu liegen? Nein. Fühlte sie sich schlecht, nachdem sie mit Linda geschlafen hatte? Erstaunlicherweise nein. Was war bloß los mit ihr? Sie hatte für Geld mit einer Fremden geschlafen. Warum, verdammt noch mal, fühlte sie sich nicht benutzt, schmutzig oder zumindest niedergeschlagen? Hat mich dieser bekloppte Telefonjob schon so

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