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Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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vor unseren Augen entwirrte.



»Das glaube ich nicht«, keuchte Dr. Drehsich-Wirbelstand stirnrunzelnd.
    Frau Püttelmeyer hatte die Hände vorm Gesicht zusam mengeschlagen und schämte sich. Das war so was von neu für mich, dass sie mir tatsächlich ein kleines bisschen leid tat. Klar hatte ich es ihr heimzahlen wollen. Hundertpro. Aber so heftig nun doch nicht.
    Wie der Drehsich-Wirbelstand sie jetzt anstarrte. Boah, megawütend, verächtlich, empört … das sah locker nach sofortiger Entlassung aus – mindestens!
    »Frau Püttelmeyer, wären Sie so freundlich und erklären mir, was mit dem Stuhl los ist?«, zischte er mit frostiger Stimme. »Den hat doch jemand manipuliert!«
    Hinter den Püttelmeyer-Patscherchen kam ein schluch zendes Geräusch hervor.
    »Ich kann Sie nicht verstehen, Frau Kollegin!«
    Jetzt begannen ihre Schultern zu zucken. Gleichzeitig kribbelte es mir in der linken Hand. Sie wollte hoch. Sich melden. Gestehen. Alles zugeben.
    Die Püttelmeyer war ein Lehrermonster. Keine Frage. Und in den letzten Jahren hatte sie mir oft genug das Leben zur Hölle gemacht. Dennoch konnte ich nichts dage gen tun, ich hatte Mitleid.
    »Herr Dr. Drehsich-Wirbelstand«, sagte ich. »Frau Püt telmeyer kann nichts dafür.«
    Der Schulleiter legte die Stirn in Kraterfalten. »Rick, so war doch dein Name?«
    Ich nickte. Und schluckte schwer.
    »Dann schildere bitte, wie es zu dieser unschönen Szene kommen konnte.«
    »Also, ich habe …«
    Weiter kam ich nicht. Tobi schepperte mir nämlich voll ins Wort.
    »Rick wollte nur sagen, dass er vorhin beobachtet hat, wie zwei Typen mit einer Säge aus dem Klassenzimmer ge kommen sind.«
    »Zwei Typen?«, staunte der Schulleiter.
    Frau Püttelmeyer ließ die Flossen sinken und starrte Tobi mordlustig an. »Blödsinn!«, knurrte sie. »Ihr wart das. Du und Richard. Aber das eine verspreche ich euch, das wird ein böses Nachspiel haben.«
    Nichts war mehr übrig von dem Häufchen Elend. Ro salie war wieder das alte Schlammschleimlehrermonster. Hallo, und mit der hatte ich Mitleid? Echt, Rick, wie blöd konnte man sein?!
    Pfeilschnell ging meine Hand hoch, der ausgestreckte Zeigefinger strahlte all meine Entschlossenheit aus.
    »Bitte, Rick«, nahm mich Dr. Drehsich-Wirbelstand er neut dran. »Was hast du dem hinzuzufügen?«
    Ich wartete einen Moment, kniff leicht die Glupscher zusammen und erklärte dann: »Tobi sagt die Wahrheit. Ich bin nach der Pause etwas früher hoch, da habe ich die beiden gesehen. Sie kamen aus dem Klassenzimmer und hatten eine Säge dabei. Der eine hat zu dem anderen gesagt, dass er all die Jahre auf eine gute Gelegenheit gewartet hätte, sich an der schlimmsten Lehrerin des Universums zu rächen. Und es wäre jetzt schon schade, dass er nicht mit eigenen Augen sehen könnte, wie sie auf ihren fetten Arsch donnert.«
    »Lüge!«, keuchte die Püttelmeyer. »Wie kannst du nur so dreist lügen?!«
    Herr Drehsich-Wirbelstand machte auch nicht den Ein druck, als ob er mir meine wilde Story abkaufte.
    »Und kanntest du die beiden?«, fragte er und musterte mich misstrauisch.
    Hinter mir hörte ich ein hektisches Fingerschnipsen.
    »Dr. Drehsich-Wirbelstand, ich habe die zwei ebenfalls gesehen.«
    Das war Johanna – wow!
    »Die waren mal hier an der Schule, ich glaube, bis letztes Jahr. Ihre Namen kenne ich aber nicht.«
    »Wo hast du sie denn gesehen?«, wollte der Schulleiter wissen, während die Püttelmeyer nur kopfschüttelnd da stand.
    Johanna setzte ihr treuherzigstes Musterschülerinnen gesicht auf. »Sie sind mir auf der Treppe entgegengekom men. Ich habe mich noch gewundert, warum sie so gelacht haben – zumal der Name Püttelmeyer gefallen ist. Aber nun weiß ich es ja.« Schadenfroh grinste sie in Richtung unserer Klassenlehrerin.
    Wahnsinn!
    Das nächste Fingerschnipsen. Diesmal von Kasper-Antonio, der dafür bekannt war, kein Geheimnis für sich behal ten zu können. »Mir sind die auch begegnet. Mit einer Säge und sie haben sich halb weggelacht.«
    »Stimmt! Jetzt, wo du es erwähnst, die Typen sind mir in der Aula über den Weg gelaufen!«, rief Nelly.
    Und Magnus meinte: »Mir ebenfalls. Auf dem Schulhof.«
    Plötzlich konnte sich meine komplette Klasse an die bei den angeblichen Ex-Tucholsky-Schüler erinnern.
    Heiliges Scheunentor, ich bekam vor Rührung glatt ’ne Gänsehaut.
    Der Püttelmeyer-Feuerdrache hingegen kochte fast über. »Ungeheuerlich! Das ist ein Skandal, wie ihr lügt.«
    »Wie auch immer.« Dr.

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