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Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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Püttelmonster war mal wieder Verlass. Nachdem sich alle hingepflanzt hatten, klatschte sie be geistert in die Hände. »Einen herzlichen Applaus für Ri chard, der heute extra früh in die Schule gekommen ist, um euch den Text für die nun folgende Lernzielkontrolle auf zuschreiben.« Sie deutete mit ihren Wurstfingern auf mein Kreidegekritzel und grinste breit.
    Schlammschleimige Obermatschkuh!
    »Hey, Rick!« Tobi neben mir rammte mir seinen Ellbogen in die Seite. »Was ist denn mit dir los?«
    Und Franzi, die mit den affigen hellblauen Brackets auf den Zähnen, kicherte: »Tja, wer’s nötig hat …«
    Ich sagte nichts. Hockte einfach nur mit eingezogenem Kopf da und kochte leise vor mich hin. Es brodelte und dampfte und mit jedem spöttischen Kommentar meiner Mitschüler verfestigte sich mein Entschluss noch mehr.
    Als schließlich die ersten Stimmen laut wurden, dass man das Gekritzel ja kaum entziffern könne, und das Leh reruntier daraufhin auf mich zeigte und sagte: »Dann be schwert euch nicht bei mir, sondern bei Richard!«, flog mir fast die Schädeldecke weg. Aber ich beherrschte mich und dachte nur an die große Pause. An nichts anderes. Nur die ser kleine feine Gedanke ließ mich nach vorn gehen, den Zettel von Frau Püttelmeyers Pult nehmen und die Aufgabe laut und deutlich vorlesen.
    Rache ist teuflische Blutwurst, sag ich euch.
    Mit Tobis Hilfe gelang es mir, mich während der Pause in Dübels Büro zu schleichen, während er unseren Haus meister mit einer fadenscheinigen Ausrede vorn am Kiosk festhielt. Tobi quasselte ihn in Grund und Boden und verschaffte mir damit einen freien Rücken, um den Ge neralschlüssel aus der Schreibtischschublade zu nehmen und die Hausmeister-Laubsäge in meinem Rucksack ver schwinden zu lassen. Jetzt zahlte es sich mal aus, dass ich im letzten Schuljahr in seinem Büro hatte nachsitzen müs sen. Ich kannte mich hier drinnen perfekt aus, brauchte nicht lange zu suchen und war wieder zur Tür hinaus.
    Zurück vorm Klassenzimmer schaute ich mich kurz um. Dann schloss ich schnell die Tür auf, huschte hinein, zuckte jedoch Sekunden später heftig zusammen, weil Tobi sie direkt hinter mir wieder aufschob.
    »Spinnst du? Ich hab fast ’ne Herzattacke gekriegt!«, blaffte ich ihn an.
    »Danke, lieber Tobi«, gab er zurück, »dass du den Haus meister so toll abgelenkt hast.«
    Ich grinste. »Sorry, du hast ja recht.«
    »Wie immer«, grinste nun auch Tobi.
    »Okay«, sagte ich. »Dann mal los.«
    Begeistert schlug Tobi sich auf die Oberschenkel. »Das wird der Burner. Wetten?!«
    Keine fünfzehn Minuten später herrschte absolute Stille im Klassenzimmer. Frau Püttelmeyer war nach dem Klin geln nicht allein in den Raum gestampft. Dr. Drehsich-Wir belstand, unser neuer Schulleiter seit den Sommerferien, begleitete sie.
    MIERDA! MIERDA, DREIFACH-MIERDA!!!
    Ich dachte an Flucht. Direkt durchs Fenster und bis zum Nordpol oder noch weiter. Ich nahm alles in Kauf, solange ich das nicht mitbekommen musste.
    ARGH!
    »Ihr wundert euch bestimmt, dass ich hier bin«, sagte Dr. Drehsich-Wirbelstand, nachdem er uns begrüßt hatte. »Aber ich hatte ja schon direkt nach den Sommerferien an gekündigt, dass ich in jeder Klasse an einer Unterrichts stunde teilnehmen möchte.«
    Er nickte Frau Püttelmeyer auffordernd zu, bevor er auf das Lehrerpult zusteuerte. »Verhaltet euch einfach so wie immer und beachtet mich gar nicht.«
    Nein! STOPP!!!
    Ich sprang auf, schnipste wie verrückt mit den Fingern und rief: »Herr Dr. Drehsich-Wirbelstand, ich habe eine dringende Frage!«
    Er blieb stehen, unmittelbar vor dem Pult – und dem Stuhl.
    »Und die wäre?«, erkundigte er sich schmunzelnd.
    »Richard, setz dich sofort hin!«, blaffte die Püttelmeyer mich an.
    Der Schulleiter bedachte sie mit einem erstaunten Blick. »Verehrte Kollegin«, sagte er freundlich, aber bestimmt, »nun lassen Sie den Jungen doch seine Frage stellen, wenn sie ihm so wichtig ist.«
    Frau Püttelmeyer knurrte nur irgendetwas Unverständ liches.
    »Also, zunächst wüsste ich gern deinen Namen«, wandte sich Dr. Drehsich-Wirbelstand erneut an mich. »Und dann bin ich gespannt, was du auf dem Herzen hast.«
    Ich zermarterte mir das Hirn. Und dachte nach. Und überlegte. Und …
    »I-ich heiße Rick Michalski und i-ich habe am Wochen ende ein … einen Bericht im Fernsehen gesehen.«
    Okay, einen Bericht. Und worum um alles in der verflix ten Welt, Rick, du Hohlbirne, ging es in diesem Bericht???
    »Wie schön für

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