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Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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Drehsich-Wirbelstand zuckte mit den Schultern. »Ich möchte dann an dieser Stelle den Fall erst einmal abhaken, Frau Kollegin.«
    »Aber-aber«, schnappte die Püttelmeyer nach Luft. »Die Schüler, wi-wir müssen sie doch bestrafen! Alle!«
    Unser Schulleiter schüttelte den Kopf. »Werte Kollegin, den oder die Schuldigen werden Sie ohnehin nicht aus machen können. Sehen Sie es positiv, der Zusammenhalt in dieser Klasse ist überdurchschnittlich gut. Das ist doch auch etwas wert.« Er grinste. Eindeutig.
    »Aber …«, keuchte das Püttelmonster.
    »Bitte fahren Sie jetzt mit dem Unterricht fort. Wir haben schon viel zu viel Zeit verloren.« Damit pflanzte sich Dr. Drehsich-Wirbelstand auf die Fensterbank und nickte uns freundlich lächelnd zu.
    »Das ist der Burner!«, raunte Tobi mir zu.
    »Du sagst es«, krächzte ich zurück.
    Und dann – oh, Weltwunder – machte die Püttelmeyer tatsächlich mit dem Unterricht weiter. Megaoberhammer unfassbar!
    Als ich nach Hause kam, war Finn schon da. Er saß auf dem hässlichen Sofa in seinem Zimmer und strickte.
    Ich dachte, mir würden die Augen verbrennen. Aber Finn ließ sich nicht beirren.
    »Finn, du strickst!«, keuchte ich fassungslos.
    Er sah kurz auf und lächelte mich begeistert an. »Ja, ist das nicht toll? Aber pssst, nicht verraten!«
    »Kein männliches Wesen dieses Planeten strickt.«
    Ohne von der hellblauen Wolle aufzublicken, schüttelte mein Stiefbruder den Kopf. »Nein, nein, Rick. Das stimmt nicht. Viele Männer stricken. Im Wollladen hat sogar einer gearbeitet und der hat mir dann gleich die Strickvorlage für die Babysocken hier gegeben.«
    »Babysocken? Du strickst Babysocken?«
    Nein, das durfte nicht wahr sein. Das tat er nicht. Er wollte mich nur veräppeln. Mein Blassbackenkumpel strickte auf gar keinen Fall Socken für ein Baby, das gerade dabei war, unsere schöne Patchworkfamilie zu zerstören.
    »Finn, spinnst du denn?!«, blaffte ich ihn an.
    Empört klappte er den Mund auf. Bevor er allerdings zu seiner Verteidigung ansetzen konnte, polterte es vor seiner Zimmertür. – Da war einwandfrei richtig was los!
    Ich rannte in den Flur und entdeckte Linda und Pa. Sie standen sich gegenüber und erinnerten null an das Turtel täubchenpaar, das sie noch vor wenigen Wochen abgegeben hatten.
    »Ich warne dich, Philipp! Gib mir auf der Stelle meine Autoschlüssel! Ich zähle bis drei!«
    Zornig funkelte Linda meinen Vater an. Oder ihren Ex? Hatten die beiden sich etwa bereits getrennt?
    »Weglaufen ist doch keine Lösung«, redete Pa mit gefähr lich quallenmusterroten Flecken an Gesicht und Hals auf sie ein. »Lass uns in Ruhe reden. Wir finden schon eine Lösung.«
    Genau. Es gibt für alles eine Lösung!, wollte ich da zwischenrufen. Bestimmt konnte ihr Philipp-Bärchen die schlimmste Nervensäge unter der brennenden Sonne sein. Aber im Großen und Ganzen war er echt okay – normaler weise.
    Heilige Yetikralle, Linda ging stramm auf die vierzig zu und hatte nicht mehr alle Tassen im Schrank – besonders, wenn es um ihre Kiryuho-Verrenkungen und den Tote- Füße-Yogi-Tee ging. Sie konnte nicht kochen – nur so ’ne grausame vegetarische Pampe – und würde es auch nie ler nen. Und dennoch war Pa mit ihr zusammen.
    Ich wollte ihr zurufen, nein, eigentlich MUSSTE ich es tun: Linda, kämpf um dein Philipp-Bärchen, so einen kriegst du nie wieder! Und so eine geniale Familie auch nicht. Wutz, Gismo, Mary, Helena, mich …
    Doch bevor ich all das sagen konnte, hatte sie Pa bereits den Autoschlüssel aus der Hand gerissen und stürmte wie eine Verrückte aus dem Haus. Pa rannte ihr hinterher.
    Oh Mann, durfte die in ihrem Zustand eigentlich noch rennen? Also nicht, dass ich mir jetzt Sorgen um das Kind in ihrem Bauch machte …
    Linda hatte ihren Flower-Power-Beetle erreicht, riss die Tür auf, warf sich in den Sitz und versperrte den Wagen von innen.
    »Sei doch nicht so kindisch!«, rief Pa, während er wie bekloppt am Türgriff herumruckelte.
    Er rannte einmal ums Auto herum und versuchte es an der Beifahrertür. Da tat sich natürlich auch nichts – schließlich hatte der Beetle Zentralverriegelung.
    Im nächsten Augenblick zeigte mein Pa ein paar Quali täten, die ich dem Oberkommissarsesselpupser (wie Wutz ihn gern nannte, weil Pa seit Jahren nur Innendienst schob) nicht zugetraut hätte. Mit einer gleitenden Bewe gung sprang er auf die Motorhaube und krallte sich an den Scheibenwischern fest.
    »Das kann mich nicht aufhalten!«, rief

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