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Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Szillat
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hatte ich noch gedacht, schlimmer kann es nicht werden, als ich morgens im Zoo herumgestanden und Hinnerk zu mir gesagt hatte: »Nun mach mal hinne.«
    Inzwischen wusste ich: Es ging schlimmer! Nun war wieder Samstag, wieder Zoostrafstundentag, und ich freute mich. Ja, ich war so was von erleichtert, dem Haus des Schweigens und der schlechten Laune für ein paar Stunden zu entkommen.
    Zwischen Linda und Pa herrschte seit dem großen Streit oberfrostigste Eiszeitstimmung. Genauso war es mit Mary und Pa. Funkstille! Finn strickte und Wutz war nach wie vor im Einsatz. Und da ich noch immer diesen steinzeit mäßigen Stubenarrest absitzen musste, hatte ich die kom plette Woche in dieser Schweigehölle festgesessen.
    Aber jetzt war Samstag und ich durfte – jiiippieh – hier raus. Den ganzen Tag lang.
    Finn war platt wie ’n geklopptes Schweinekotelett, weil ich auf dem Weg zum Zoo ein fröhliches Bauernhoflied an stimmte und dazu begeistert in die Hände klatschte.
    »Ich dachte, du magst die Arbeit im Zoo nicht?«
    »Heute schon!«, erwiderte ich und stimmte die nächste Strophe an.
    Wie besprochen nahm uns Hinnerk Punkt neun Uhr am Seiteneingang in Empfang. Als er mich wie einen Breit maulfrosch grinsen sah, zog er die Augenbrauen eng zu sammen. »Hömma, was feixte denn so, Junge?«
    »Och, ich freue mich auf Rosie und Uschi.«
    Misstrauisch schob er die Schirmmütze auf seinem Kopf zurecht und machte uns mit einem knappen Nicken klar, dass wir ihm folgen sollten.
    Das tat ich dann auch sogleich, und zwar fröhlich pfei fend. – Was von Finn mit einem gezischten »Jetzt übertreib es mal nicht, Rick« kommentiert wurde.
    Ich schaute ihn an, lächelte und zwitscherte vergnügt: »Finnilein, wer von uns hat in den letzten Tagen fünf Paar Babysocken und zwei Mützchen gestrickt? Ich, du oder der Dosenöffner?«
    Finn machte »Pöh!« und drehte sich um.
    Einige Minuten später verging mir kurz die Vorfreude aufs Stallknechtleben.
    »Ähm … das ist aber nicht der Schweinestall«, wunderte ich mich.
    Hinnerk grinste schräg. »Junge, du bist ein echter Blitz merker!«
    Vor uns befand sich ein Hügel. Ein großer Erdhügel, umgeben von einer halbhohen Mauer. Allerlei Dinge wie Äste, Baumwurzeln, kurze Stämme und Steine in jeglicher Größe lagen in dem Gehege herum.
    Auch Finn wunderte sich. »Was sollen wir hier?«
    »Arbeiten!«, lautete Hinnerks knappe Antwort.
    »Wie jetzt?«, sagte ich.
    Hinnerk tippte sich an die Stirn. »Hast du etwa gedacht, ich lasse dich noch mal auf meinen Hof?«
    Ich nickte. »Eigentlich schon …«
    »Nie im Leben!« Hinnerk schüttelte wie wild den Kopf. »Glaubst du, ich will, dass du heute auf unserer Elly rei test? Oder auf der Olga? Nö, nö, vergiss es.«
    »Elly? Olga?« Ich verstand nur Bahnhof.
    »Elly ist ein Dartmoor-Pony und Olga eine Kuh«, sagte Finn.
    »Hä?« Woher wusste der das denn schon wieder?
    »Finn, du kannst jederzeit auf Meyers Hof kommen«, wandte Hinnerk sich jetzt fast freundlich an meinen Blass backenkumpel. »Nur dein Kompagnon hier, der geht ein fach nicht. Nimm’s mir nicht übel, ja?«
    Finn nickte. »Kein Problem.«
    Kein Problem? Hallo?
    Anerkennend klopfte er Finn auf die schmale Schulter. »Bist schwer in Ordnung, Junge. Also, das hier soll ein weiteres Gehege für die Erdmännchen werden. Gestern ist der Boden angeliefert worden. Da es zu eng für den Bag ger ist, muss so einiges von Hand erledigt werden. Ihr sollt die Erde verteilen und anschließend die Äste, Wurzeln und Steine platzieren. Den Rest erledigen die Erdmännchen von allein, wenn sie umgesiedelt worden sind.«
    »Und wie?«, krächzte ich.
    Hinnerk beachtete mich gar nicht.
    »Finn«, er deutete mit dem Kopf nach links, »dort drü ben findet ihr Schaufeln. Bis zum Nachmittag habt ihr be stimmt damit zu tun, alles so umzuschippen wie in dem Gehege nebenan.«
    »Ach, wie niedlich!«, juchzte Finn plötzlich los. Im Nach bargehege hockte nämlich ein braunes Männchen auf dem bereits fertigen, mit Findlingen besetzten Hügel und gaffte uns an.
    »Ich liiiiebe Erdmännchen!«, quiekte Finn weiter.
    »Jieppiiieh!« Ich riss die Arme in die Höhe. »Wenigstens stinkt es hier draußen nicht nach Ammoniakgülle wie im Schweinestall.«
    Hinnerk und ich würden sowieso keine besten Freunde mehr werden. Da konnte ich ihm ruhig noch einen mitge ben, fand ich.
    Prompt bedachte er mich mit einem finsteren Zombie blick. »Ein falscher Handgriff, Kamerad, und ich sperre dich zu den

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