Rick 6: Shit happens! (German Edition)
Wölfen.«
»Das darf der gar nicht«, flüsterte Finn mir zu.
Hallo?! Als ob ich das nicht selber wüsste.
Hinnerk zog ab und wir kletterten über die Mauer.
Die nächsten Stunden schaufelten wir, was das Zeug hielt. Okay, Finn schaufelte wie verrückt. Ich hielt mich etwas zurück. Natürlich nur wegen meines verstauchten Fingers. Dabei wurden wir von den vorbeischlendernden Zoobesuchern begafft, als wären wir Riesenerdmännchen.
»Macht doch Spaß«, fand Finn tatsächlich.
»Es geht so«, murmelte ich und streckte einem kleinen Mädchen die Zunge raus, weil es nicht aufhörte, mit dem Finger auf mich zu zeigen und zu fragen: »Was machst du denn da?«
Prompt rannte sie zu ihrer Mutter und plärrte rum: »Der hat mir die Zunge rausgestreckt!«
Zwei Sekunden später stand die empörte Mutter samt Heulboje an der Mauer. »Du da!«, rief sie mir zu. »Warum bist du so gemein zu Cheyenne-Michelle?«
Ich tat unschuldig. »Sie hat die Tiere mit Steinen bewor fen. Ich habe nur gesagt, dass das nicht okay ist.«
Die Supermami bedachte die angebliche Erdmännchen quälerin mit einem vorwurfsvollen Blick. »Cheyenne-Michelle, wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du nicht mit Steinen werfen sollst!«
Jepp, Jackpot!
Nun heulte die Kleine richtig los, woraufhin Mamilein sie schnell mit sich weiterzog.
»Was war denn das?«, wunderte sich Finn.
Ich klopfte ihm locker auf die Schulter. »Ein winziger Vorgeschmack auf unser zukünftiges Zusammenleben mit ’nem Terrorzwerg.«
Finn zeigte mir einen Vogel und schaufelte weiter.
Ich sah ihm einen Moment dabei zu, bis mein Blick zum Nachbargehege schweifte. Das Obermacker-Erdmännchen saß noch immer ganz oben auf dem Hügel und glotzte zu uns rüber.
»Bist du Hinnerks Spion?«
Auf einmal war Finn wieder neben mir. »Die sind aber auch zu niedlich. Ich möchte sooo gern mal eins streicheln.«
Ich schaute zwischen Finn und dem Erdmännchen hin und her. Das war überhaupt die Idee!
»Hinnerk hat doch gesagt, dass die sich ihre Behausung selbst zurechtbuddeln?«
Finn nickte und ich grinste.
»Was ist?«, fragte Finn misstrauisch. »Worauf willst du hinaus? Ich sehe dir an, dass du was im Schilde führst.«
Unschuldig hob ich die Hände. »Quatsch! Mir ist nur gerade eingefallen, wie wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen können.« Ich grinste noch eine Spur breiter. »Wir siedeln die putzigen Männchen jetzt schon um. Dann kannst du endlich mal eins streicheln, und wir können ent spannt dabei zuschauen, wie die sich ihr neues Zuhause buddeln.«
»Spinnst du?«, regte Finn sich auf. »Das werden wir auf gar keinen Fall tun.«
»Und ob!«, entschied ich und machte mich auf den Weg rüber ins Nachbargehege.
Finn explodierte fast, kletterte mir aber artig hinterher.
Nun befanden wir uns Auge in Auge mit dem Erdmänn chen, das uns extrem lässig angaffte. Ähnlich sanftmütig hatte die hinterhältige Wombatsocke mich auch angeglotzt, bevor sie zugebissen hatte. Nö, nö, von dunklen Kullerau gen und lustigen Stupsnäschen ließ ich mich nicht um den Finger wickeln. Deshalb machte ich probehalber »Husch, husch!« und klatschte in die Hände.
Das Erdmännchen blieb freundlich. Es zuckte nicht mal. Null. Total entspannt stand es auf den Hinterbeinen und gaffte.
Okaaay, dann konnte Finns größter Wunsch in Erfüllung gehen.
»Los, schnapp es dir«, forderte ich ihn auf.
»Ich weiß nicht …«, zierte Finn sich ein wenig, hatte die Hand aber schon angehoben.
»Trau dich«, feuerte ich ihn an.
Im nächsten Moment geschahen zwei Dinge auf einmal. Finn drückte das Männchen mit einem herzigen Dauer grinsen an sich und an mir krabbelte irgendetwas hoch. Und zwar im linken Hosenbein.
»Hiiilfe!«, johlte ich.
»Waaas?«, kreischte Finn.
»Kommt sofort da raus!«, brüllte Hinnerk.
Tja, leichter gesagt als getan! In meinem Hosenbein steckte ein Erdmännchen. Und egal, wie ich auch zuckte und schüttelte, es wollte nicht raus. Finn hatte sein Kerl chen vor Schreck fallen lassen. Es lag lang ausgestreckt am Boden und rührte sich nicht mehr. Natürlich war Finn des halb fix und fertig. Nur wie sollte ich ihm helfen? IN MEINEM HOSENBEIN STECKTE EIN ERDMÄNNCHEN FEST! AAARGH!!!
»Bleibt stehen!«, brüllte Hinnerk mich an. »Bleibt sofort stehen.«
Ich wollte aber nicht. Ich musste das Monster loswer den, bevor es noch höher kroch. Womöglich in meine Bo xershorts. MIERDA!
Eine Eisenhand umfasste meinen Nacken. Ich jaulte kurz auf, dann spürte ich
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