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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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Schatz?«
    »Der ist auch dumm. Ja, ich gehe hin. Aber ich glaube, ich werde wechseln, ich brauche einen anderen Seelenklempner. Pauline aus meinem Yogakurs hat einen viel besseren. Gottlieb taugt nichts.«
    »Dann bitte ihn doch um ein stärkeres Medikament.«
    »Willst du, dass ich wie ein Scheißzombie rumlaufe?«
    Lou sagte nichts.

15
    CARLY SASS AUF DEM RÜCKSITZ des Streifenwagens. Der Regen rann übers Fenster, die Tränen liefen ungehindert über ihre Wangen. Sie fuhren auf der A27 in Richtung Norden. Sie schaute hinaus auf die vertraute, grasbewachsene Landschaft um Brighton, die im Regen verschwamm. Sie kam sich losgelöst vor, als befände sie sich außerhalb ihres Körpers.
    Noch immer sah sie den Radfahrer unter dem Lkw liegen. Und den weißen Lieferwagen, der wie ein Geist verschwunden war.
    Hatte sie sich den Lieferwagen nur eingebildet? Hatte sie selbst den Radfahrer angefahren? Die vergangene Stunde lag in ihrer Erinnerung im Nebel. Sie ballte die Fäuste, hörte das abgehackte Knistern und die Meldungen, viele davon codiert, die über Funk hereinkamen. Im Wagen roch es nach feuchten Anoraks.
    »Meinen Sie – meinen Sie, er wird wieder gesund?«
    Der Beamte sprach ins Funkgerät. Er hörte oder beachtete sie nicht. »Hotel Tango Vier-Zwei mit Verdächtiger unterwegs nach Hollingbury.« Dann setzte er den Blinker nach links.
    Verdächtige.
    Ein Schauer überlief sie, ihr Magen verkrampfte sich. »Meinen Sie, der Radfahrer wird wieder gesund?«, fragte sie diesmal lauter.
    Er betrachtete sie im Rückspiegel. Seine weiße Mütze lag auf dem Beifahrersitz. »Das weiß ich nicht.« Das Lenkrad glitt durch seine Hände, als er den Wagen durch einen Kreisverkehr steuerte.
    »Er tauchte aus dem Nichts auf und fuhr genau auf mich zu. Aber ich bin mir sicher, dass ich ihn nicht erwischt habe.«
    Er betrachtete sie wiederholt im Rückspiegel. Unter der harten Schale wirkte er ganz freundlich. »Hoffen wir, dass er gesund wird. Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Sie schwieg und schüttelte den Kopf.
    Er bremste, als sie an einem Art-Déco-Gebäude vorbeifuhren, das Carly an ein müdes, altes Kreuzfahrtschiff erinnerte. Sie hielten neben einem blauen Schild mit der Aufschrift UNTERSUCHUNGSGEFÄNGNIS BRIGHTON. Der Beamte streckte die Hand durchs Fenster und zog eine Plastikkarte durch ein Lesegerät. Sofort glitt das Tor auf.
    Sie fuhren eine steile Rampe hinauf und in eine von mehreren Ladebuchten, in der Dämmerlicht herrschte. Der Beamte stieg aus, öffnete die hintere Tür und hielt Carly am Arm fest, als sie ausstieg. Es kam ihr vor, als wollte er ihr nicht helfen, sondern sie am Weglaufen hindern.
    Vor ihm befand sich eine grüne Tür mit einem kleinen Sichtfenster. Er zog die Karte erneut durch ein Lesegerät, und die Tür ging auf. Dann schob er Carly in einen kahlen, länglichen Raum, in dem es keinerlei Möbel außer einer harten Bank gab.
    »Setzen Sie sich.«
    Sie gehorchte und stützte das Kinn auf die Hände. Sie brauchte dringend eine Zigarette. Keine Chance. Ihr Handy klingelte.
    Sie öffnete die Handtasche und holte es heraus, doch bevor sie sich melden konnte, schüttelte der Polizeibeamte den Kopf.
    »Das müssen Sie leider ausschalten.«
    Er deutete auf ein Schild an der Wand. IM UNTERSUCHUNGSGEFÄNGNIS IST DER GEBRAUCH VON MOBILTELEFONEN UNTERSAGT.
    Sie starrte ihn an und versuchte sich zu erinnern, wie es rechtlich mit Anrufen nach einer Verhaftung aussah. Im Studium hatte sie leider kaum Strafrecht belegt – es war einfach nicht ihr Fachgebiet, und sie wollte auch nicht mit dem Polizisten streiten. Wenn sie gehorchte und tat, was man ihr sagte, würde dieser Albtraum vielleicht schnell vorübergehen. Dann könnte sie noch ins Büro fahren und den Rest des Tages retten. Am wichtigsten war die Besprechung um 14.00 Uhr mit einer Frau, die morgen vor Gericht in einem finanziell komplizierten Scheidungsfall aussagen musste. Die durfte sie nicht verpassen.
    Sie schaltete das Handy aus und steckte es wieder ein.
    Dann starrte sie auf die Wand, an der eine weitere laminierte Mitteilung hing. ALLE FESTGENOMMENEN PERSONEN WERDEN VON EINEM JUSTIZVOLLZUGSBEAMTEN GRÜNDLICH DURCHSUCHT. SOLLTEN SIE VERBOTENE GEGENSTÄNDE BEI SICH FÜHREN, TEILEN SIE DIES DEM ZUSTÄNDIGEN BEAMTEN BITTE UMGEHEND MIT.
    Sie las das nächste Schild. SIE WURDEN VERHAFTET. MAN WIRD UMGEHEND IHRE FINGERABDRÜCKE UND EINE DNA-PROBE NEHMEN UND SIE FOTOGRAFIEREN.
    Sie versuchte sich zu erinnern, wie viel sie gestern Abend genau

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