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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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einfach nicht an, obwohl der neue ACC Peter Rigg sehr viel umgänglicher war als seine Vorgängerin, die scharfzüngige, unberechenbare Alison Vosper.
    Er nickte dem Wachposten zu, als er durch die Schranke fuhr und scharf nach rechts abbog. Auf dem Weg zum Parkplatz kam er an der Zentrale der Verkehrspolizei und der Fahrschule vorbei. Er versuchte, Glenn Branson zu erreichen, doch es meldete sich nur die Mailbox. Er hinterließ eine Nachricht und versuchte es bei Bella Moy, ebenfalls ohne Erfolg. Er stieg aus und lief mit gesenktem Kopf durch den Nieselregen.
    Peter Riggs Büro befand sich im Erdgeschoss des Hauptgebäudes, eines hübschen Herrenhauses im Queen-Anne-Stil. Von dort aus blickte man durch ein großes Fenster auf die kiesbestreute Auffahrt und den kreisförmigen Rasen dahinter. Wie alle Räume besaß das Büro eine schöne Täfelung, Stuckverzierungen und eine imposante Decke, die man sorgfältig restauriert hatte, nachdem das Gebäude vor einigen Jahren bei einem Brand fast zerstört worden war. Grace wusste, dass er bei dem neuen ACC, der seinen Posten am Jahresanfang übernommen hatte, bislang einen guten Eindruck hinterlassen hatte. Er fand ihn sympathisch, hatte aber dennoch immer das Gefühl, er müsse ihn mit Samthandschuhen anfassen.
    Rigg war ein eleganter, distinguiert wirkender Mann in den Vierzigern mit frischer Gesichtsfarbe, konservativem Haarschnitt und einem Tonfall, der verriet, dass er eine Privatschule besucht hatte. Er war etwas kleiner als Grace, hielt sich aber militärisch gerade, wodurch er größer erschien. Er trug einen dunkelblauen Anzug, ein kariertes Hemd und eine gestreifte Krawatte. Die Wände seines Büros waren mit Fotos von Autorennen geschmückt.
    Er telefonierte gerade, als Grace eintrat, deutete aber freundlich auf einen der lederbezogenen Stühle, die vor dem riesigen Schreibtisch aus Rosenholz standen. Er legte die Hand über den Hörer und fragte Grace, ob er etwas trinken wolle.
    »Ich hätte gern einen Kaffee – stark und mit Milch, bitte.«
    Rigg wiederholte die Bestellung, woraus Grace schloss, dass er gerade mit seiner Sekretärin telefonierte. Dann hängte er ein und lächelte ihn an. Der Mann war freundlich, aber sachlich. Wie die meisten ACCs schien auch er aus dem Holz geschnitzt, aus dem man Chief Constables machte. Es war eine Position, auf die Grace gar nicht scharf war, weil er dann nicht mehr vor Ort arbeiten konnte, und darin war er am besten. Ermittlungen zu leiten war die Aufgabe, die er am meisten liebte.
    In mancher Hinsicht wäre er gern Detective Inspector geblieben, weil er als solcher bei jeder Ermittlung in vorderster Front gestanden hatte. Das war heute nicht mehr möglich. Dennoch hatte er die Beförderung zum Detective Superintendent akzeptiert und kürzlich auch die Verantwortung für die Abteilung Kapitalverbrechen übernommen, was jedoch zu mehr Bürokratie und politischen Verstrickungen führte, als ihm lieb war. Immerhin konnte er nach wie vor die Ärmel aufkrempeln und sich in einen Fall stürzen, wenn ihm danach war. Niemand würde ihn davon abhalten. Höchstens der ständig wachsende Aktenberg in seinem Büro.
    »Wie ich hörte, ist Ihre Freundin im Krankenhaus, Roy«, sagte Rigg.
    Er war überrascht. »Ja, Sir, es gibt Probleme mit der Schwangerschaft.« Sein Blick fiel auf zwei gerahmte Fotos, die auf dem Schreibtisch standen. Auf einem war ein selbstsicher wirkender Junge mit zerzaustem blonden Haar zu sehen, der ein Rugby-Trikot trug und sorglos in die Kamera lächelte. Das andere zeigte ein etwa zwölfjähriges Mädchen mit langen blonden Locken in Schuluniform, das frech grinste. Er verspürte einen Anflug von Neid. Mit etwas Glück würde er eines Tages auch solche Fotos auf dem Schreibtisch haben.
    »Das tut mir leid«, sagte Rigg. »Falls Sie Urlaub brauchen, sagen Sie es. In der wievielten Woche ist sie?«
    »In der 26.«
    »Hoffen wir, dass alles gutgeht«, sagte der ACC stirnrunzelnd.
    »Vielen Dank, Sir, sie wird morgen entlassen. Also scheint keine unmittelbare Gefahr zu bestehen.«
    Als die Sekretärin mit Graces Kaffee hereinkam, warf der ACC einen nachdenklichen Blick auf ein Blatt, das vor ihm lag. »Operation Violin«, sagte er. Dann schaute er Grace grinsend an. »Wie gut, dass Ihr Computer Sinn für Humor hat!«
    Grace sah ihn fragend an. »Sinn für Humor?«
    »Erinnern Sie sich nicht an den Film Manche mögen’s heiß ? Da hatten die Gangster Maschinengewehre in ihren Geigenkästen.«
    »Ach ja,

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