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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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viele Lücken. Irgendwo in der Nähe war eine Schule, das gefiel ihm auch nicht. Heutzutage weckten Männer, die in der Nähe einer Schule allein im Auto saßen, schnell Verdacht.
    Er fand das Haus mit der Nummer 209 sofort. Es lag genau gegenüber den Geschäften und hatte eine angebaute Garage. In diesem Haus war angeblich sein erstes Opfer Ewan Preece untergetaucht.
    Er fuhr vorbei, bog in verschiedene Seitenstraßen und kehrte schließlich fünf Minuten später zu seinem Ziel zurück. In der Nähe des Hauses entdeckte er eine Lücke zwischen einem klapprigen Wohnmobil und einem cremefarbenen VW-Käfer mit rostigen Kotflügeln und parkte rückwärts ein.
    Es war eine günstige Position, von der aus er das Haus gut im Auge behalten konnte. Es schien in einem schlechten Zustand zu sein. Der weiße Anstrich war grau geworden. Die Fensterbänke wirkten verrottet. Im Vorgarten standen schwarze Müllsäcke und eine rostige Waschmaschine, die schon seit Jahren dort zu vergammeln schien. Die Menschen müssten mehr Respekt haben, dachte er. Man lässt seinen Müll nicht im Vorgarten liegen. Das würde er Preece vielleicht mal sagen. Sie hätten ja eine Menge Zeit zum Plaudern.
    Besser gesagt, Preece hätte eine Menge Zeit zum Zuhören.
    Er öffnete das Fenster ein wenig und gähnte, dann stellte er den Motor aus. Obwohl er im Flugzeug geschlafen hatte, war er müde und hätte noch einen Kaffee gebrauchen können. Er zündete sich eine Lucky Strike an, rauchte und schaute nachdenklich zum Haus hinüber. Legte sich Pläne zurecht, die alle davon abhingen, was in den nächsten Stunden geschehen würde.
    Er holte noch einmal das Foto von Ewan Preece hervor und betrachtete es genau. Der Mann sah aus wie ein Arschloch. Er würde ihn erkennen, wenn er das Haus verließ oder betrat. Vorausgesetzt, seine Informationen stimmten und er befand sich tatsächlich noch in Nummer 209.
    Andere wichtige Dinge wusste er hingegen nicht. Beispielsweise, wer sonst noch dort wohnte. Doch damit käme er schon klar. Wer einen Mann wie Ewan Preece versteckte, war vermutlich auch nicht besser als Ungeziefer. Also kein Problem. Ein paar Regentropfen klatschten auf die Windschutzscheibe. Das war gut. Regen war ein Vorteil. Bei einem schönen kräftigen Regen beschlugen die Scheiben, so dass er nicht so gut zu sehen war; außerdem wagten sich weniger Menschen auf die Straße. Weniger Zeugen.
    Dann plötzlich erstarrte er. Zwei Polizisten in Uniform bogen um die Ecke. Er sah zu, wie sie an einer Haustür klingelten. Kurz darauf klingelten sie noch einmal und klopften. Einer holte ein Notizbuch heraus und schrieb etwas hinein, bevor sie zum nächsten Haus gingen und die Prozedur wiederholten.
    Diesmal wurde die Tür von einer älteren Frau geöffnet. Sie sprachen kurz mit ihr, worauf die Frau wieder hineinging, ihren Regenmantel holte und mit ihnen zur Garage schlurfte. Sie öffnete das Tor.
    Man musste kein Genie sein, um zu begreifen, wonach sie suchten. Doch die Tatsache, dass sie überhaupt hier unterwegs waren, hatte ihn eiskalt erwischt. Er sah zu, wie sich die beiden Beamten abwandten und zum nächsten Haus gingen. Sie kamen immer näher. Er dachte fieberhaft nach.
    Wegfahren war eine Möglichkeit. Aber die Polizisten waren so nah, dass er vielleicht Aufmerksamkeit erregen würde. Das wollte er auf jeden Fall verhindern. Er schaute zu den Geschäften hinüber. Es wäre besser, in aller Ruhe abzuwarten. Schließlich war es nicht verboten, im Auto zu sitzen und zu rauchen, oder?
    Er drückte die Zigarette aus. Am nächsten Haus öffnete niemand. Die beiden Polizisten sprachen kurz miteinander und teilten sich auf. Einer überquerte die Straße und betrat das erste Geschäft.
    Sein Kollege klopfte an die Haustür von 209.
    Tooth brauchte dringend noch eine Zigarette. Er steckte sich eine in den Mund und zündete sie an, während er die Fenster des Hauses im Auge behielt. Niemand öffnete auf das Klopfen. Dann bemerkte er, wie sich – ganz flüchtig – ein Vorhang im ersten Stock bewegte. Die Bewegung war so winzig, dass sie ihm fast entgangen wäre.
    Gut, jetzt wusste er also, dass jemand dort drinnen war. Jemand, der einem Polizisten nicht die Tür aufmachte. Sehr schön.
    Der Beamte klopfte erneut und drückte die Klingel. Kurz darauf noch einmal. Dann ging er weiter, doch statt sich das nächste Haus vorzunehmen, kam er genau auf sein Auto zu.
    Tooth blieb ruhig. Er zog an seiner Zigarette und ließ das Foto von Ewan Preece auf den Boden

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