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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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jetzt reine Spekulation. Aber Evie Preece hat eine Menge Nachbarn. Außerdem stehen hier am Hafen viele Wohnhäuser. Möglicherweise hatte der Täter Glück, und es hat ihn wirklich niemand gesehen. Aber ich veranlasse eine Haus-zu-Haus-Befragung in ihrer Straße und in Hafennähe. Vielleicht ist jemand zur fraglichen Zeit mit seinem Hund Gassi gegangen oder so. Irgendjemand muss etwas gesehen haben, und denjenigen müssen wir finden.«
    Er wandte sich an DC Howes. »David, gibt es etwas Neues aus dem Gefängnis?«
    »Bisher nicht, Boss«, erwiderte er. »Es ist die übliche Situation, alle rücken zusammen. Keiner hat was gesehen oder gehört. Sie arbeiten noch daran – überprüfen alle aufgezeichneten Telefonate im fraglichen Zeitraum, aber das kann mehrere Tage dauern.«
    Grace schaute zu DC Boutwood und DC Nicholas, denen er die Ermittlungen in Sachen Kamera übergeben hatte.
    »Schon etwas zu berichten?«
    E-J schüttelte den Kopf. »Bisher nicht, Sir. Bei der Kamera handelt es sich um eine Canon, die sowohl hier wie auch in Übersee häufig verkauft wird. Sie kostet etwa tausend Pfund. Es gibt siebzehn Einzelhändler in Brighton, die sie im Angebot haben, dazu diverse Online-Händler, einschließlich Amazon. Auch in den USA gibt es Tausende von Einzelhändlern, die sie verkaufen.«
    »Na toll. Wir suchen also nach der Nadel im Heuhaufen.«
    »So in etwa, Sir.«
    »Okay.« Er schaute Emma-Jane eindringlich an. »Das können wir doch am besten.«
    »Wir geben unser Bestes, Sir!«
    Er notierte sich etwas und saß einen Moment lang schweigend da. Er hatte ein schlechtes Gefühl, auch wenn er es nicht genau erklären konnte. Bulleninstinkt , wie man es nannte. Bauchgefühl.
    Egal.
    Er würde um eine zweite Pressekonferenz nicht herumkommen. Aber dafür war er noch nicht bereit und musste auf Zeit spielen. Die Presse wusste zu diesem Zeitpunkt höchstens, dass man eine Leiche in einem Lieferwagen aus dem Hafenbecken gezogen hatte. Außer natürlich, Spinella hatte wieder einmal einen Wink bekommen. Doch die Tatsache, dass die Geschichte nur wenige Zeilen in der heutigen Ausgabe beanspruchte, verriet ihm, dass der Reporter bis jetzt im Dunkeln tappte.
    Und das war gut so.
    Leider galt das auch für ihn selbst. Und das war gar nicht gut.

58
    TOOTH BEFAND SICH AUCH IM DUNKELN. Und genau da wollte er sein. Ganz in Schwarz gekleidet, eine schwarze Baseballkappe tief ins Gesicht gezogen, so würde er draußen nahezu unsichtbar sein.
    Dienstagabend, 23.23 Uhr. Es war trocken, die Autobahn dunkel und belebt. Nur Rücklichter, Scheinwerfer und der gelegentliche Blinker. Er fuhr konzentriert, legte sich die nächsten Schritte zurecht, bedachte Alternativen, malte sich das beste und schlimmste Szenario aus.
    Endlich hielt der Lkw, den er von Aberdeen aus verfolgt hatte, an einer Tankstelle. Seit der letzten Pause auf der A74M südlich von Lockerbie hatte der Fahrer fünf Stunden am Steuer gesessen, und Tooth musste pinkeln. Der Drang war so stark geworden, dass er kurz davor war, die faltbare Flasche zu verwenden, die er für solche Zwecke im Auto hatte. So eine hatte er auch mit hinter die feindlichen Linien genommen, um keine Spuren zu hinterlassen.
    Er folgte den Rücklichtern des Lkw in die Ausfahrt und eine leichte Steigung hinauf.
    Als hätte er Tooths Wünsche erhört, steuerte der Fahrer den Kühllaster mit Anhänger an zwei Reihen geparkter Lkw vorbei und fuhr in eine Parklücke ganz am Ende, in einem besonders dunklen Bereich des Parkplatzes.
    Tooth schaltete das Licht aus. Er bremste, sprang aus dem Wagen und lief geduckt über den Parkplatz. Keine Anzeichen von Aktivität. Keine Überwachungskameras. Der nächste Lkw hatte die Jalousien heruntergelassen. Entweder schlief der Fahrer, schaute fern oder trieb es mit einer Autobahnhure. Obwohl er so dringend pinkeln musste, wartete er und beobachtete.
    *
    Stuart Ferguson tastete in der Kabine seines 24-Tonner Sattelschleppers, eines Kühltransporters von Renault, nach der Handbremse, bevor ihm einfiel, dass sie sich an einer anderen Stelle als in dem Volvo befand, den er normalerweise fuhr. Der war noch von der Sussex Police beschlagnahmt und würde vermutlich auch dort bleiben, bis die Untersuchung bezüglich des tödlichen Unfalls, der zwei Wochen zurücklag, abgeschlossen war.
    Er schaltete Motor und Licht aus, und mit ihnen verstummte auch Stevie Wonder im CD-Player.
    Er war immer noch tief erschüttert und litt unter Albträumen. In den vergangenen Wochen hatte

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