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Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition)

Titel: Rigor Mortis: Thriller Ein neuer Fall für Roy Grace (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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sie ihr jetzt vorwerfen?
    »Womit kann ich Ihnen dienen?«
    »Mrs Chase, wir haben Grund zu der Annahme, dass Sie sich in unmittelbarer Lebensgefahr befinden«, sagte Glenn Branson.
    »Wie bitte?«
    Dann bemerkte sie den großen braunen Umschlag in seiner Hand. Er hielt ihn seltsam behutsam für einen so kräftigen Mann, als wäre der Umschlag eine zerbrechliche Vase.
    »Es geht um den Verkehrsunfall vor zwei Wochen, bei dem Tony Revere, Student an der Brighton University, ums Leben gekommen ist.«
    »Was genau meinen Sie mit unmittelbarer Lebensgefahr ?«
    »An dem Unfall waren zwei weitere Fahrzeuge beteiligt, Mrs Chase – ein Ford Transit und ein Kühllaster.«
    »Ja, die beiden haben den armen Radfahrer erwischt.« Sie bemerkte den Blick der Kripobeamtin, die seltsam mitfühlend lächelte.
    »Wissen Sie, wer der Radfahrer war?«, fragte er.
    »Ja, ich habe es in der Zeitung gelesen. Es ist sehr traurig und belastend, dass ich in die Sache verwickelt war.«
    »Ist Ihnen auch bewusst, dass es sich bei seiner Mutter um die Tochter eines Mannes handelt, der angeblich die New Yorker Mafia anführt?«
    »Das habe ich gelesen. Und von der Belohnung, die sie ausgesetzt hat. Mir kam es vor wie etwas aus der Vergangenheit, so wie in einem Mafiafilm.«
    Branson schaute seine Kollegin an. »Mrs Chase, ich bin Familienbetreuerin«, erklärte diese. »Als Anwältin dürfte Ihnen dieser Begriff geläufig sein? Ich möchte Sie bei Ihren nächsten Schritten beraten. Der Fahrer des weißen Ford Transit ist tot. Man hat seine Leiche im Hafen von Shoreham gefunden.«
    »Ich habe im Argus gelesen, dass man eine Leiche in einem Lieferwagen entdeckt hat.«
    »Ja«, sagte Bella Moy. »Was Sie nicht gelesen haben, ist, dass dieser Fahrer in den Unfall verwickelt war. Und auch nicht, dass er ermordet wurde.«
    »Ermordet?«
    »Ja. Ich kann Ihnen keine Einzelheiten nennen, aber Sie müssen uns bitte vertrauen. Wir sind heute zu Ihnen gekommen, weil man vor wenigen Stunden auch den Fahrer des Lkw, der an dem Unfall beteiligt war, ermordet aufgefunden hat.«
    Ein eisiger Schauer überlief Carly. Das Zimmer schien sich um sie zu drehen, und plötzlich herrschte eine entsetzliche, durchdringende Stille. Es war, als befände sie sich nicht in ihrem Körper, als triebe sie in einer schwarzen, eiskalten, stummen Leere dahin. Sie wollte sprechen, konnte es aber nicht. Die beiden Polizeibeamten verschwammen vor ihren Augen. Ihre Stirn brannte. Der Teppich schien ihr entgegenzukommen und sich wieder zu entfernen, als wäre sie auf einem Schiff. Sie legte die rechte Hand auf die Sofalehne, um sich abzustützen. »Ich –«, setzte sie an. »Ich – ich – ich dachte, dass die Belohnung – die Mutter – die die Mutter ausgesetzt hat – für denjenigen sein sollte, der den Fahrer identifiziert.«
    »So ist es«, antwortete Bella Moy.
    »Warum – warum wurden sie dann ermordet?« Ein schwarzer Abgrund der Angst tat sich in ihr auf.
    »Das wissen wir nicht, Mrs Chase«, erklärte Glenn Branson. »Es könnte nur ein außergewöhnlicher Zufall sein. Aber die Polizei hat gewisse Pflichten. Wir haben die Lage bewertet und sind zu dem Schluss gekommen, dass Ihr Leben in Gefahr sein könnte.«
    Das kann nicht wahr sein, dachte Carly. Das ist ein schlechter Witz. Irgendwo muss es eine Pointe geben. Ihr juristischer Verstand meldete sich. Das hier war eine Falle. Sie wollten ihr Angst machen, irgendein Geständnis über den Unfall erzwingen.
    Dann sagte er: »Mrs Chase, wir können verschiedene Maßnahmen treffen, um Sie zu schützen. Eine davon wäre, Sie an einem sicheren Ort irgendwo in der Stadt unterzubringen. Was sagen Sie dazu?«
    Sie starrte ihn an, wobei ihre Angst noch größer wurde. »Wie meinen Sie das?«
    »Es wäre so etwas wie Zeugenschutz, Mrs Chase – darf ich Sie Carly nennen?«, fragte Bella Moy.
    Sie nickte verzweifelt und versuchte zu verstehen, was man ihr soeben gesagt hatte. »Sie wollen mich von hier wegbringen?«
    »Carly, wir könnten Sie und Ihre Familie in einem anderen Haus unterbringen, nur vorübergehend. Wenn die Bedrohung bestehen bleiben sollte, würden wir Sie möglicherweise unter einem neuen Namen und mit einer neuen Identität irgendwo in England ansiedeln.«
    Carly schaute sie an wie ein gehetztes Tier. »Meinen Namen ändern? Eine neue Identität? In eine andere Wohnung in Brighton ziehen? Jetzt sofort?«
    »Jetzt sofort«, wiederholte Glenn Branson. »Wir bleiben hier, während Sie packen, und sorgen für die

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