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Riley Das Mädchen im Licht

Riley Das Mädchen im Licht

Titel: Riley Das Mädchen im Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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Buttercup und ich.
    »Also, was genau soll das sein?«, fragte ich, während ich mit meinem Blick seiner Fingerspitze folgte und versuchte, durch die Wolken, den grauen Himmel und den dichten Nebel blinzelnd, etwas zu erkennen. Das brachte mich jedoch nicht weiter.
    »Das dort oben.« Er deutete immer noch auf einen Punkt in der Ferne, an dem sich jedoch meiner Meinung nach nichts Besonderes befand. »Dort müssen wir hin. Warmington Castle. Dort wohnt er.«
    » Er?« Ich drehte mich zu ihm um und starrte ihn an. Buttercup presste sich fest an meine Beine und zeigte mir damit, dass er sich in dieser Situation auch nicht wohler fühlte als ich.
    Bodhi lächelte, schloss die Augen und manifestierte zwei Skateboards, ein schwarzes für ihn und ein violettes für mich. Ohne weitere Zeit zu vergeuden, sprang er auf sein Board und warf mir über die Schulter einen Blick zu. »Deine erste Aufgabe wartet auf dich«, erklärte er. »Der Radiant Boy. Folg mir und streng dich an, damit du den Anschluss nicht verlierst.«

 
    ELF
     
    A lles, was ich dazu sagen kann, ist, dass Bodhi überhaupt nicht so Skateboard fuhr, wie ich es gedacht hatte. Ehrlich gesagt, hatte ich mit einem schrecklichen Schauspiel gerechnet – einer Vorstellung, bei der jeder zusammenzuckte. Doch er fiel nicht hin, fuhr volles Risiko und war kein bisschen unsicher dabei.
    Im Gegenteil – er fuhr so viele Loops, Spins und Tricks, dass ich Mühe hatte, ihm zu folgen.
    Das hatte ich wirklich nicht erwartet.
    Ich war total überwältigt.
    Und falls ihr glaubt, das läge alles daran, dass er tot ist, dann habt ihr euch getäuscht. Ich bin auch tot, und ich konnte mich kaum aufrecht auf dem Board halten, geschweige denn Loops und Spins fahren, als wir diesen steilen, kurvenreichen Weg entlangbrausten, der im Wechsel nach oben und nach unten führte. Nein, das war reines Können, eine Fähigkeit, die er hatte und die mir eindeutig fehlte. Als wir oben angelangt waren, beobachtete ich staunend, wie er sein Board an einem Ende mit dem Fuß so antippte, dass es problemlos in seiner Hand landete. Er warf mir einen Blick zu. »Ich habe dir ja schon gesagt, dass ich Profi werden wollte.« Er neigte den Kopf und deutete auf das Gebäude vor uns. »Was sagst du? Ziemlich beeindruckend, oder?«
    Ich nickte. Obwohl es das erste Schloss war, das ich zu Gesicht bekam, und ich allein schon deshalb schwer beeindruckt war, erkannte ich, dass das offensichtlich ein besonders tolles Exemplar war. Es war aus glattem grauen Stein erbaut, groß und imposant, und es sah so aus, als würde es dort schon seit einer Ewigkeit stehen. Oben ragten unzählige dieser hohen, spitz zulaufenden Aufbauten hoch, die man, wie ich glaube, Türmchen nennt. Das Einzige, was fehlte, war ein Burggraben voller Alligatoren, aber darüber konnte ich hinwegsehen.
    Ich schluckte heftig – ich war mir nicht sicher, ob ich dafür bereit war. Ich meine, wenn ich an einem so beeindruckenden Ort wohnen würde, wäre ich auch nicht so leicht bereit, mich davon zu trennen.
    Ich hielt meinen Blick nervös auf Buttercup gerichtet, der die riesige, gut gepflegte Rasenfläche beschnüffelte und markierte. Ich räusperte mich. »Also, was genau machen wir hier eigentlich?« Unauffällig stieß ich mein Skateboard mit dem Fuß unter einen nahegelegenen Busch und hoffte, dass ich es so schnell nicht wieder benutzen musste.
    »Dort wohnt er.« Bodhis Stimme klang ehrfürchtig. »Der Radiant Boy. Er ist schon seit Jahren dort. Tatsächlich schon seit Jahrhunderten.«
    »Warum nennst du ihn so?« Ich kniff die Augen zusammen. Eigentlich war mir mehr daran gelegen, die Sache noch hinauszuzögern, als die Antwort auf meine Frage zu erfahren.
    »Weil das sein Name ist.« Er zuckte die Schultern und kaute auf diese merkwürdige, ihm eigene Weise auf seiner Unterlippe.
    »Willst du damit sagen, dass ihn seine Mom tatsächlich Radiant Boy genannt hat?« Ich schüttelte den Kopf, verdrehte die Augen und trommelte mit den Fingern an meinen karierten Rock. »Kein Wunder, dass er immer noch hier ist und herumspukt. Er ist sauer. Er will einen neuen Versuch. Eine zweite Chance mit einem besseren Namen. Es ist nicht seine Schuld. Der Junge hat die Arschkarte gezogen.«
    Bodhi sah mich von der Seite an. Offensichtlich fand er das nicht witzig. »Niemand kennt seinen wirklichen Namen, und niemand weiß, woher er kommt. Man weiß nur, dass er seit Hunderten von Jahren Leute erschreckt. Wie und warum, ist ein Rätsel, und da kommst du

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