Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)
besser früher als später, wenn man mich fragte.
»Sie haben sich gegen mich gewandt.« Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen, als er die Situation begriff. »Ich habe ihre Bewunderung verloren – ich stehe nicht mehr in ihrer Gunst!« Er sah sich verzweifelt um, als suchte er nach einer Möglichkeit, den Schaden zu beheben. »Ich bin ihr Champion – die Säule der Verdammnis ! Wie können sie es wagen, das zu vergessen?«
Seine Stimme brach, als er aufsprang. Er hob seinen Helm auf und winkte damit der Menge zu, bevor er ihn wieder auf den Kopf setzte.
»Ich werde sie zurückgewinnen! Ich werde ihre Gunst zurückerobern! Und wenn es meine letzte Tat ist – ich werde ihren Jubel hören und mich noch einmal in ihrem tosenden Applaus sonnen!«
Oje.
Ich trat neben ihn. »Äh, Theocoles, mal im Ernst, das solltest du dir noch einmal überlegen.« Ich streckte meine
Hand nach ihm aus, aber zu meinem Erstaunen rannte er an mir vorbei und wirbelte mir eine Staubwolke ins Gesicht, als er nach seinem Schwert griff und in die Hocke ging.
»Okay, weißt du was?« Ich runzelte die Stirn und rieb mein Gesicht sauber. »Das reicht ! Ich meine es ernst. Es ist mir egal, wer du zu sein glaubst. Es ist mir egal, ob du der Champion in dieser Arena bist – oder sogar der Champion der ganzen weiten Welt! Du kannst mir nicht einfach Sand voller Blut ins Gesicht schleudern! Das ist kein Scherz, ich meine es ernst. Es ist mir egal, aus welcher Zeit du stammst und dass du wie ein Barbar gelebt hast. Es ist nicht in Ordnung, dass du mich einfach missachtest! Hast du das verstanden?« Ich stemmte meine Hände in die Hüften und wartete auf eine Antwort. Dann wandte ich mich noch einmal direkt an ihn und wiederholte meine Frage. »Ich sagte: Hast du das verstanden? «
Er erwiderte meinen Blick, und in diesem Moment wusste ich, dass es mir gelungen war, Verbindung zu ihm aufzunehmen. Ich war endlich zu ihm durchgedrungen.
Theocoles hatte mich gehört.
Er hatte mich gesehen.
Mir war soeben gelungen, was noch kein Seelenfänger vor mir geschafft hatte.
Ich hatte ihn aus seiner Trance gerissen.
Ich ging auf ihn zu, streckte meine Hände aus und griff nach seinen. Jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit,
bis der goldene Schleier erscheinen würde, durch den ich ihn auf die Brücke dorthin führen konnte, wohin er gehörte.
Die Begeisterung, es geschafft zu haben, verschlug mir beinahe die Stimme. Ich schaute ihm in die Augen. »Komm, Theocoles. Es ist Zeit für dich, weiterzuziehen.«
DREIZEHN
T heocoles beugte sich vor und streckte seine Finger aus …
Und griff nach seinem Schwert.
Dann packte er seinen Schild.
Ich blieb mit offenem Mund stehen und starrte ihn verblüfft und entrüstet an, als Messalina plötzlich auftauchte.
»Das haben wir schon hinter uns, Riley. Theocoles hört nur, was er hören will. Und nur dass du es weißt – wenn er endlich seinen Bann bricht, dann nicht deinetwegen. Er wird es für mich tun.«
Sie kam auf mich zu, eine Vision in Pink mit einem wilden Grinsen, das ihre Wangen verzerrte. Ihre Augen glitzerten grausam.
Ich hatte nur einen Gedanken im Kopf: Lauf! Leiste Widerstand! Lass dich nicht von ihr berühren! Lass dich nicht noch einmal von ihr verzaubern!
Aber es half nichts.
Bevor ich loslaufen konnte, bevor mein Körper meinen Gedanken folgen konnte, beugte sie sich zu mir vor und strich mit ihren kühlen Fingern oberhalb meiner
Augenbrauen über meine Stirn, wobei sie wieder so tat, als wollte sie mir eine lose Haarsträhne feststecken.
Und bevor ich mich’s versah, befand ich mich in der Mitte eines lauten, überfüllten Raums. Meine Wangen waren gerötet, und ich blickte schüchtern zur Seite, als ein absolut süßer Junge meine Hand ergriff.
Ein Junge, der sich als Dacian vorstellte.
Ein Junge, der zu glauben schien, dass mein Name Aurelia war.
Und vielleicht hieß ich tatsächlich so. Ich war mir nicht sicher, und es stand niemand neben mir, der etwas anderes behauptete.
»Warum habe ich dich noch nie gesehen?«, fragte er und musterte mich mit unverhohlenem Interesse.
Ich senkte den Kopf und sah durch meine dichten Wimpern zu ihm auf. »Aber du hast mich schon einmal gesehen«, erwiderte ich verwirrt. Er schüttelte den Kopf und widersprach mir sofort.
»Glaub mir, das hätte ich mit Sicherheit nicht vergessen. Eine solche Schönheit wie du wäre mir nicht entgangen.«
Ich? Eine Schönheit?
Ich sah an mir herunter, strich mit den Händen mein Kleid glatt und
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