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Riley - Im Schein der Finsternis -

Riley - Im Schein der Finsternis -

Titel: Riley - Im Schein der Finsternis - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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Vortrag noch nicht am Ende. Im Gegenteil, ich fing erst damit an, wollte ihm von meiner Stellung als Seelenfängerin berichten und ihm anbieten, ihn zur Brücke zu begleiten, sobald wir hier fertig waren.
    Aber als ich gerade dazu ansetzen wollte, warf er mir einen Blick über die Schulter zu, legte einen Finger an die Lippen und deutete nach vorne. »Du machst zu viel Lärm, Miss Riley Bloom«, flüsterte er. »Und deswegen begreifst du das Wesentliche nicht. Schau einfach nur zu. Sprich nicht. Lass die Geschichte auf dich zukommen.«
    Okay, im Ernst, das vervierfachte in etwa meine Verärgerung. Ich meine, er hatte mich von meinen Freunden weggeführt, die dringend meine Hilfe brauchten, und mich von ihnen ferngehalten, indem er mir einen komischen Tee serviert und eine beliebige Ansammlung von nicht ganz so beeindruckenden Immobilienobjekten vorgeführt hatte.
    Und jetzt sagte er mir, dass ich zu viel redete und besser den Mund halten sollte?
    Zumindest hatte sich das für mich so angehört.
    Und trotz alldem presste ich unwillkürlich die Lippen aufeinander und folgte mit dem Blick der Spitze seines Zeigefingers, bis ich einen Mann sah, der Prinz Kanta ähnelte, einen Mann, der, wie sich nach wenigen Momenten genauerer Betrachtung herausstellte, tatsächlich Prinz Kanta war, und der offensichtlich seine Tage mit Knochenarbeit auf dem Feld verbrachte.
    »Das … das verstehe ich nicht«, platzte ich heraus und erinnerte mich zu spät daran, dass er mich gebeten hatte, nicht zu sprechen. Aber ich war verwirrt und brauchte dringend einige Antworten, und er war der Einzige in der Gegend, der sie mir geben konnte. »Ich dachte, du seiest ein Prinz? Ich dachte, du lebtest in einem Schloss in Afrika?« Er sah mich an und nickte bestätigend. »Also warum würdest du ein so bequemes Leben aufgeben und hierherkommen, wo du geschlagen und ausgepeitscht wirst, egal, wie hart du auch arbeitest?«
    Und in diesem Moment wurde es mir schlagartig klar.
    Bevor er antworten konnte, erkannte ich den Grund.
    Prinz Kanta mochte zwar auf diese Insel gekommen sein, aber er hatte sich das nicht ausgesucht.
    Prinz Kanta mochte ein Herrscher in Afrika gewesen sein, aber an diesem Ort regierte er nicht einmal sein eigenes Leben.
    Er hatte sein luxuriöses Leben gegen das grauenhafte Leben eines Sklaven eintauschen müssen.
    Er war gezwungen worden, von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf der Plantage zu schuften und hatte grausame Schläge einstecken müssen, wann immer er unglücklicherweise seinem Herrn missfallen hatte.
    »Vergänglichkeit.« Er nickte und riss sich von der trostlosen Szene los, um mir in die Augen zu schauen. »Wie ich dir vorher bereits sagte, Riley, nichts hält für die Ewigkeit. Wo wir beginnen, ist nicht immer das Gleiche wie das, wo wir enden.«
    Ich schluckte – eine alte Gewohnheit von meiner Zeit auf der Erdebene –, wandte mich von dem Prinzen ab und beobachtete die schreckliche Szene, die sich vor mir entfaltete. Ich beobachtete eine Reihe von Verprügelungen, unmenschliche Folterungen, wobei eine davon so unaussprechlich, so barbarisch, so unvorstellbar grausam war, dass ich sie einfach nicht für echt halten konnte. Ich war sicher, dass er absichtlich die Wahrheit übertrieb, um mich zu beeindrucken.
    Aber obwohl ich mich anstrengte wegzusehen, mich abwendete, meine Augen schloss und meine Hände auf meine Ohren presste, um diese schrecklichen, gequälten Schmerzensschreie auszublenden – trotz all der Vermeidungstechniken, die ich anwendete –, konnte ich alldem nicht entkommen.
    Ganz gleich, wie sehr ich mich auch bemühte, mich abzuschirmen, die Szene spielte sich vor mir ab – hinter mir – um mich herum – in meinem Inneren.
    Und da es keine Möglichkeit gab, sie anzuhalten, kein Mittel, um sie auszublenden, blieb mir keine andere Wahl, als sie bis zum Ende zu ertragen.
    Also sah ich zu.
    Ich beobachtete, wie eine Gruppe von Sklaven zusammengetrieben wurde. Es waren Sklaven, die sich anscheinend ungehorsam und aufrührerisch verhalten und damit den Plantagenbesitzer erzürnt hatten.
    Ich sah zu, wie sie zu einem langen, unberührten Strand geschleppt wurden und dort bis zum Hals in den weißen Sand eingegraben wurden.
    Ich schaute zu, wie sich ein grausamer und sadistischer Herr mit seinen Freunden bei einem »Bowlingspiel« amüsierte, bei dem die ungeschützten Köpfe der Sklaven als Kegel dienten.
    Ich musste mir ansehen, wie ein Sklave nach dem anderen auf tragische, grauenhafte Weise

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