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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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mich zu ihm und küsste ihn auf die Wange. »Danke.« Er lächelte mich an. »Ich wüsste, wie du dich noch besser bei mir bedanken kannst.«
    Das in mir schwelende Feuer wurde aufs Neue entfacht. Es war nicht ganz so heftig wie vorhin, aber ich war gewarnt, dass diese Mondphase ziemlich extrem war. Und zum ersten Mal fragte ich mich, ob Talon und Misha ausreichten, um mich zu befriedigen.
    Ich verabschiedete mich von Liander und ließ mich von Misha die Treppe hinunterbegleiten, um Tasche und Mantel zu holen. Kaum dass wir draußen waren, drückte er mich mit dem Rücken gegen die Wand und küsste mich. Er war behutsam und zärtlich und so ganz anders als der wilde Talon, doch auf seine Art erregte er mich genauso. Deshalb war ich gern mit beiden zusammen. Beide zusammen ergaben den idealen Mann.
    »Ich hole das Auto«, sagte er nach einer Weile. »Ich warte.«Er grinste und ging pfeifend davon. Fünf Minuten später rasten wir mit dem knallroten Ferrari durch die Stadt. Er nannte das Auto spöttisch seinen Aufreißerschlitten, weil er meinte, bei diesem Wagen könnte ihm keine Frau widerstehen. Ich fand es allerdings total albern, dass ein Werwolf, der mit seiner Aura mühelos jede Frau haben konnte, so ein Hilfsmittel brauchte.
    Misha wohnte in der Dachgeschosswohnung eines Hochhauses, das er erst kürzlich erworben hatte. Es lag neben dem Casino und dem Southbank-Vergnügungsviertel, und er hatte kürzlich erwähnt, dass die Vermietung ihm recht viel Geld einbrachte. Seine Wohnung war genauso silberfarben wie er, doch der herrliche Blick aus den deckenhohen Fenstern und bunte Farbflecke in allen möglichen Ecken bildeten einen Ausgleich zu der Kälte. Ich trat nie zu nah an die Fenster heran. Ich hatte eine merkwürdige Höhenangst, die zwar erst bei ungefähr zwanzig Stockwerken einsetzte, doch fünfzehn war nah genug an zwanzig, so dass ich zumindest vorsichtig war.
    Ich warf Tasche und Mantel auf den nächstbesten Stuhl und sah mich um. »Wo ist der Stadtplan?« »In der Küche.« Ich begab mich in die Richtung. »Komischer Ort, um einen Stadtplan aufzubewahren.« Er grinste mich an, als er um die Arbeitsplatte herumging und zwei Becher aus dem Regal holte. »Nicht wenn du ein Geschäftstreffen hast und beim Frühstück nachsiehst, wo du eigentlich hinmusst.« Ich schlug den Stadtplan auf und blätterte zu Seite neunundsechzig. Auf den ersten Blick konnte ich nichts entdecken.
    »Weißt du, ob es hier irgendetwas Interessantes gibt?« Ich schob ihm den Plan über die Arbeitsplatte zu. »Da liegt das Moneisha-Forschungszentrum.« Er zeigte auf einen Punkt, der von Grün umgeben war. Ich runzelte die Stirn. »Was sagt mir der Name?« Er lächelte. »Er stand erst letzte Woche jeden Tag in der Zeitung.«
    Doch das war nicht der Grund. Ich hatte den Namen woanders gesehen, erst kürzlich, aber ich konnte mich ums Verrecken nicht erinnern, wo. Ich winkte ab. »Du weißt doch, dass ich nie die Schlagzeilen lese.« »Na, dann hast du etwas Interessantes verpasst.« Er drückte den Knopf der Espressomaschine, füllte beide Becher, schob mir einen zu und setzte sich mir gegenüber. »Moneisha hat offenbar mit Genforschung zu tun.« »Und? Die Hälfte aller Labors auf der ganzen Welt hat mit Genforschung zu tun.« »Ja, aber Moneisha hat offensichtlich mit etwas Erfolg gehabt, das anderen nicht gelungen ist.« Ich runzelte die Stirn. »Womit Erfolg gehabt?« »Sie haben herausgefunden, welche Gene einen Vampir zum Vampir machen. Es heißt, dass sie Vampir-DNA in die Eier anderer Rassen implantieren wollen.« Ich starrte ihn an. »Machst du Witze?«
    Er schüttelte den Kopf. »Weil es letzte Woche andauernd Demonstrationen vor dem Labor gegeben hat, war Moneisha mehr in den Nachrichten, als ihnen lieb war.« »Aber …?« Ich war sprachlos, schüttelte den Kopf und trank einen Schluck Kaffee. »Wieso sollte jemand so etwas tun?«, brachte er den Satz für mich zu Ende. »Stell dir nur vor, was für einen Supersoldaten man erschaffen könnte. Er hätte alle Vorteile eines Vampirs, aber nicht dessen hinderliche Eigenschaften, wie die Lust auf Blut oder das Problem, dass er tagsüber nicht vor die Tür kann.«
    »Ich glaube, so etwas will ich mir gar nicht vorstellen.« Der Gedanke war echt zu gruselig. Vampire an sich waren schon schlimm genug, aber Soldaten, ausgestattet nur mit den Stärken eines Vampirs? Ich schüttelte mich. »Steckt die Regierung hinter Moneisha?« »Nein. Es ist ein Privatunternehmen.« »Wem gehört

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