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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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über Rhoan reden.« »Wieso? Ist er in Schwierigkeiten?«
    Ich erzählte ihm dasselbe wie Talon, und er drehte sich um und bot mir seinen Arm an. »Ich begleite dich. Er ist gerade dabei, einen Burger zu verschlingen.« Ich lächelte und hakte mich bei ihm ein. Talon war vielleicht ein fantastischer Liebhaber, doch bei Misha fühlte ich mich insgesamt wohler. Ich mochte Misha. Ich war nie ganz sicher, ob ich das Gleiche von Talon behaupten konnte.
    Misha begleitete mich die Treppe hinauf und durch den intimen Tanzbereich, der wie eine Scheune eingerichtet war. Merkwürdigerweise war nur die Hälfte der Bänke und Sitzsäcke belegt, obwohl der Blaue Mond gerammelt voll gewesen war und der Vollmond kurz bevorstand. Liander saß auf einem Sofa am anderen Ende des Raumes und war allein – auch das war erstaunlich. Ich nahm auf dem Sofa ihm gegenüber Platz, und Misha glitt an meine Seite. Er drückte den Oberschenkel gegen meinen, woraufhin meine Haut erregt zu kribbeln begann. Anders als ich geglaubt hatte, war der Mond noch lange nicht mit mir fertig.
    »Hübsches Getränk«, sagte Liander zur Begrüßung. Ich sah auf das flauschige Ding in meiner Hand. »Ich habe keine Ahnung, was das ist. Ich habe nach etwas Süßem gefragt und das hier bekommen.« »In einer alten Rock-’n’-Roll-Bar sollte man nie nach etwas Süßem fragen.«
    Als er sich zurücklehnte, schien etwas Sonnenlicht auf seine hohen Wangenknochen und verlieh ihm einen intensiven goldenen Schimmer, der gut zu seinen silberfarbenen Haaren passte. Ich musste lächeln. Letzte Woche hatte er blaue Haare gehabt. Das kam daher, dass er einer der besten Maskenbildner des Landes war, anders hätte er sich die ständigen Verwandlungen auch nicht leisten können.
    Ich fragte mich jedes Mal, wie zum Teufel er es zehn Jahre unter der Knute des Militärs ausgehalten hatte. Individualität war dort nicht gerade gefragt, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass Liander sich angepasst hatte. Ich hatte ihn schon mehrmals danach gefragt, doch er hatte jedes Mal nur mit den Schultern gezuckt und das Thema gewechselt. Soweit ich wusste, kannte noch nicht einmal Rhoan die Einzelheiten seiner Militärzeit.
    Das war alles ziemlich mysteriös. Und wenn er weiterhin eine wichtige Rolle im Leben meines Bruders spielen sollte, würde ich ein paar Nachforschungen anstellen. Nicht nur weil ich extrem neugierig war, sondern weil Rhoan mein Zwillingsbruder war und zu meinem Rudel gehörte. Ich wollte wissen, ob Liander Rhoan mit irgendetwas verletzen konnte.
    »Was kann ich für dich tun, Riley?« »Hast du Rhoan in letzter Zeit gesehen?« Er runzelte die Stirn. »Wieso? Stimmt etwas nicht?« Ich zögerte, weil ich wusste, dass Liander meinen Bruder liebte, selbst wenn mein Bruder nicht dasselbe für ihn empfand. Ich hätte Liander gern etwas mehr von der Wahrheit erzählt, doch da Misha neben mir saß, musste ich bei derselben Geschichte bleiben. »Ich muss ihn einfach sprechen. Hast du eine Ahnung, wo er sein könnte?« »Ich dachte, er hätte einen Auftrag.« »Davern hat mir erzählt, dass er Evensong Air überprüft.« Liander verzog das Gesicht. »Dieser versoffene Idiot. Der hat doch nicht die geringste Peilung.« Ich grinste. »Was soll das heißen?« »Rhoan hat den Eigentümer überprüft, Quinn O’Connor, nicht Evensong Air selbst.«
    Mir sackte der Magen in die Kniekehlen. Ich hätte lieber auf meinen Instinkt als auf meine Hormone hören sollen. »Ich dachte, die beiden wären befreundet.« »Das sind sie auch. Deshalb war Rhoan ziemlich genervt, dass er verdeckt ermitteln sollte.« Zumindest hatte Quinn in diesem Punkt nicht gelogen. »Hast du irgendeine Ahnung, in welcher Angelegenheit er ermitteln sollte?« Liander schüttelte den Kopf. »Du weißt ja, dass er nie über so etwas spricht.«
    Ich seufzte und lehnte mich zurück. »Dann weißt du auch nicht, wo er hingegangen sein könnte?« »Er hat auf den Stadtplan gesehen, bevor er gegangen ist.« Ich hob eine Braue. »Du weißt nicht zufällig, nach welcher Adresse?« »Nein. Aber ich habe neben ihm gesessen und weiß, dass es auf Seite neunundsechzig war.« Ich prustete los. »Kein Wunder, dass du dich daran erinnerst. Hast dir wohl die Stellung neunundsechzig gewünscht, was?« Seine silberfarbenen Augen schimmerten amüsiert. »Am Ende war ich wunschlos glücklich.« »Glückspilz.« »Allerdings.« »Ich habe einen Stadtplan zu Hause, wenn du nachsehen willst, was auf der Seite ist«, sagte Misha. Ich beugte

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